Semarang (alte Schreibweise: Samarang) ist eine Hafenstadt in Indonesien an der Nordküste Javas mit nahezu 1,7 Mio. Einwohnern. Als ein eigenständiges Munizipium (Kota) ist sie gleichzeitig die Hauptstadt der Provinz Jawa Tengah an der Mündung des Flusses Semarang gelegen.
Semarang ist hinsichtlich Fläche, Bevölkerung sowie Bevölkerungsdichte die größte der sechs autonomen Städte der Provinz. Sie erstreckt sich zwischen 6°50′ und 7°10′ s. Br. sowie zwischen 109°35′ und 110°50′ ö. L. Im Westen ist der Regierungsbezirk (Kabupaten) Kendal der Nachbar, im Süden der Regierungsbezirk Semarang und im Osten der Regierungsbezirk Demak. Schließlich bildet im Norden die 13,6 km lange Küstenlinie zur Javasee eine natürliche Grenze.[1]
Verwaltungsgliederung
Die verwaltungstechnisch einer Provinz gleichgestellte Stadt wird administrativ in 16 Kecamatan unterteilt. Eine weitere Unterteilung erfolgt in 177 Kelurahan (Dörfer urbanen Charakters).
Code 1
Kecamatan Distrikt
Ibu Kota Verwaltungssitz
Fläche (km²)
Einwohner Census 2010 2
Volkszählung 2020
Anzahl der Kelurahan 6
Einwohner 3
0Dichte 40
Sex Ratio 5
33.74.01
Semarang Tengah
Sekayu
6,14
60.312
55.064
8.968,1
91,9
15
33.74.02
Semarang Utara
Panggung Lor
10,97
117.836
117.605
10.720,6
97,5
9
33.74.03
Semarang Timur
Rejosari
7,70
74.782
66.302
8.610,7
94,3
10
33.74.04
Gayamsari
Gayamsari
6,18
71.767
70.261
11.369,1
98,8
7
33.74.05
Genuk
Genuksari
27,39
92.314
123.310
4.502,0
100,8
13
33.74.06
Pedurungan
Gemah
20,72
180.468
193.151
9.322,0
98,4
12
33.74.07
Semarang Selatan000
Lamper Lor
5,93
69.617
62.030
10.460,4
94,7
10
33.74.08
Candisari
Jatingaleh
6,54
75.879
75.456
11.537,6
97,4
7
33.74.09
Gajahmungkur
Bendungan
9,07
59.911
56.232
6.199,8
96,3
8
33.74.10
Tembalang
Bulusan
44,20
159.849
189.680
4.291,4
99,2
12
33.74.11
Banyumanik
Sumurboto
25,69
136.368
142.076
5.530,4
97,3
11
33.74.12
Gunungpati
Plalangan
54,11
88.444
98.023
1.811,6
100,1
16
33.74.13
Semarang Barat
Krobokan
21,74
154.878
148.879
6.848,2
96,5
16
33.74.14
Mijen
Wonolopo
57,55
55.708
80.906
1.405,8
100,3
14
33.74.15
Ngaliyan
Ngaliyan
37,99
128.415
141.727
3.730,6
99,3
10
33.74.16
Tugu
Tugurejo
31,78
29.436
32.822
1.032,8
100,6
7
33.74
Kota Semarang
373,70
1.555.984
1.653.524
4.424,7
98,0
177
1
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi - Kemendagri. Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik - BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur.[2]
2
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[3]
3
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2020[4]
Zur Volkszählung im September 2020 lebten in Kota Semerang 1.653.524 Menschen, davon 835.083 Frauen (50,50 %) und 818.441 Männer. Gegenüber dem letzten Census (2010) stieg der Frauenanteil um 1,37 Prozent. 71,48 % (1.182.010) gehörten 2020 zur erwerbsfähigen Bevölkerung; 22,20 % waren Kinder (bis 14 Jahre) und 6,32 % im Rentenalter (ab 65 Jahren).[4][5]
Ende 2021 waren von der Gesamtbevölkerung waren 45,69 % ledig; 45,92 % verheiratet; 2,50 % geschieden und 4,89 % verwitwet.[1]
Ende 2021 bekannten sich 87,27 Prozent der Einwohner zum Islam, Christen waren mit 12,01 % (116.726 ev.-luth. / 85.832 röm.-kath.) vertreten, 0,62 % waren Buddhisten und 0,08 Hindus.[1]
Die Mennonitische Weltkonferenz führt ihre 17. Versammlung im Juli 2022 in Semarang durch.[6] Für Jugendliche und Junge Erwachsene gab es im Vorfeld ein Global Youth Summit.[7]
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung der letzten vier Halbjahre[8][1]
Datum
Fläche (km²)
Einwohner
Bevölke- rungsdichte (Einw. je km²)
Sex Ratio (Männer pro 100 Frauen)
00Männer00
00Frauen00
00gesamt00
0031.12.202000
374,00
832.069
848.989
1.681.058
4.495,00
98,01
30.06.2021
373,78
827.179
843.200
1.670.379
4.468,88
98,10
31.12.2021
370,00
835.404
851.818
1.687.222
4.560,06
98,07
30.06.2022
370,00
835.849
852.284
1.688.133
4.562.52
98,07
Ergebnisse der Volkszählungen und der Zwischenzählungen (SP/SUPAS)
SP/SUPAS
1971
1980
1990
1995
2000
2005
2010
2015
2020
Kota Semarang
646.590
1.026.671
1.250.971
1.346.352
1.353.047
1438733
1.555.984
1698777
1.653.524
Anteil %
2,96 %
4,05 %
4,39 %
4,31 %
4,56 %
4,44 %
4,26 %
5,03 %
4,50 %
Jawa Tengah
21.877.081
25.372.889
28.521.692
31.223.258
29.653.266
32.382.657
36.516.035
33.753.023
36.742.501
Bevölkerungsentwicklung der Kota Semarang von 1971 bis 2020
Ergebnisse der Volkszählungen Nr. 3 bis 8 – Sensus Penduduk (SP)
Ergebnisse von drei intercensalen Bevölkerungsübersichten (1995, 2005, 2015) – Survei Penduduk Antar Sensus (SUPAS)[9]
Die Stadt besitzt gut ausgebaute Seehäfen, von denen aus Zucker, Kopra, Tabak, Kaffee und Kautschuk exportiert werden. Des Weiteren gibt es Werften, Maschinenbau- und Elektroindustrie sowie eine bedeutende Fischerei. Zudem werden Schuhe, Textilien und Glas gefertigt.
Auf Grund der unkontrollierten Förderung von Grundwasser und der Austrocknung von Tonschichten senkt sich der Boden in der Stadt jährlich um bis zu 15 Zentimeter, was zu großen wirtschaftlichen Schäden führt. In küstennahen Stadtvierteln dringt daher die Flut in die Straßenzüge.[10]
Eine weitere Folge des Raubbaus war die Schließung des Zoos und Wiedereröffnung an einer 15 km von der Stadt entfernten Stelle in Mangkang im Jahre 2007.[11]
Seit 2015 produziert Seidensticker Hemden in einer eigenen Fabrik in Semarang.[12]
Wisata Sam Poo Kong (chinesischer Tempelkomplex auch für Muslime bedeutsam)
Lawang Sewu (Verwaltungsgebäude der früheren Nederlandsch-Indische Spoorweg-Maatschappij)
Sport
Der 1932 gegründete Fußballverein PSIS Semarang spielte von 2001 bis 2009 und seit 2018 in der höchsten indonesischen Liga, der Indonesia Super League.
Söhne und Töchter der Stadt
Raden Saleh Syarif Bustaman (1811–1880), javanischer Prinz und Maler
Willem Einthoven (1860–1927), niederländischer Arzt und Forscher; seine Arbeiten führten zur Entwicklung des Elektrokardiogramms (Nobelpreis für Medizin 1924)
Oei Tiong Ham (1866–1924), Gründer des ersten südostasiatischen multinationalen Konglomerats und reichster Mann Südostasiens
Carl Lucas Norden (1880–1965), niederländisch-US-amerikanischer Ingenieur und Erfinder