Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf Selmitz aus 30 Häusern, in denen 230 Personen, darunter zwei protestantische und eine jüdische Familie lebten. Im Ort gab es eine Filialkirche des hl. Laurentius. Zu Selmitz konskribiert war der Franzenshof. Katholischer Pfarrort war Elbe-Teinitz, das Personal des Franzenshofs war jedoch nach Kladrub eingepfarrt.[3] Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb Selmitz der k.k. Kameralherrschaft Pardubitz untertänig.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Selmice ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Chlumetz. Im Jahre 1855 wurde die Gemeinde dem Gerichtsbezirk Přelauč zugeordnet. Zu Beginn der 1860er Jahre erfolgte die Eingemeindung von Kladruby. Ab 1868 gehörte die Gemeinde zum Bezirk Pardubitz. 1873 brannte der Fohlenstall des Franzenshofes ab, er wurde aber im selben Jahr wieder aufgebaut. In den 1880er Jahren kamen Mošnice und Semínská Vrata als Ortsteile hinzu. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Gemeinde in Kladruby nad Labem umbenannt. Das k.k. Hofgestüt Kladrub wurde 1918 verstaatlicht. Im Jahre 1947 löste sich Selmice von Kladruby nach Labem los und bildete eine eigene Gemeinde.[4] 1949 wurde Selmice dem Okres Přelouč zugeordnet; dieser wurde im Zuge der Gebietsreform von 1960 aufgehoben, seitdem gehört die Gemeinde zum Okres Pardubice.
Gemeindegliederung
Für die Gemeinde Selmice sind keine Ortsteile ausgewiesen. Zu Selmice gehört die Einschicht Dvůr (Franzenshof).
Sehenswürdigkeiten
Kirche des hl. Laurentius, der neoromanische Bau entstand 1903–1904 nach Plänen von Jan Hrádek Karolinenthal an der Stelle eines hölzernen Vorgängerbaus. Die Glocken stammen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das Altarbild schuf der Maler František Dvořák Brunner aus Přelouč, Kulturdenkmal
Filialgestüt Franzenshof des Nationalgestüts Kladruby nad Labem, Kulturdenkmal
Statue des hl. Gotthard
Wegkreuz, erhalten ist nur der mächtige verzierte Steinsockel mit Inschrift
Gedenkstein für die Gefallenen
Weblinks
Commons: Selmice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Johann Gottfried Sommer, Franz Xaver Maximilian Zippe: Das Königreich Böhmen. Statistisch-topographisch dargestellt, Bd. 5 Chrudimer Kreis, Prag 1837, S. 62