Ab 1635 baute Graf Ernst von Sayn-Wittgenstein-Homburg das Schloss so um, wie es heute noch sichtbar ist. 100 Jahre später übernahm die Linie Sayn-Wittgenstein-Berleburg die Verwaltung. In den Jahren 1816–1819 beherbergte das Schloss den Kreissitz des preußischen Kreises Homburg, danach wurde es dem Verfall überlassen. Erst 1904 wurde der Verfall gestoppt, und 1926 bezog ein von Hermann Conrad begründetes Museum die Räumlichkeiten, das heutige Museum des Oberbergischen Kreises.
1999 wurde bei einer Grabung ein aus Stein errichteter Wohnturm von zirka 12,5 Meter Durchmesser freigelegt. Schätzungen von Experten datieren ihn in das 11. Jahrhundert.[2]
Anfang 2005 beschloss der Kreistag des Oberbergischen Kreises den Ausbau des Schlosses.[3] Diese Pläne umfassten unter anderem die Erweiterung des Roten Hauses und den Bau eines zentralen Kassen- und Toilettenbereichs. Die alte Orangerie wurde abgerissen und durch ein neues zweistöckiges Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude ersetzt.
Im Rahmen der Regionale 2010 erhielt das Projekt den A-Stempel. Vor dem Abbruch der Orangerie wurden Grabungsarbeiten durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege durchgeführt. Am 4. Mai 2012 erfolgte auf dem Gelände die Grundsteinlegung für den neuen Glaspavillon an Stelle der alten Orangerie.
Der Naturerlebnispfad wurde im Jahre 2004 eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen von der „Biologischen Station Oberberg“ und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald initiierten Rundweg.
Der Wander- und Erlebnispfad beginnt am Schloss und führt durch Homburg-Bröl und Huppichteroth, geht an der historischen Holsteins Mühle und den Dicken Steinen vorbei zurück zum Schloss Homburg. An der Strecke sind bislang neun Stationen aufgebaut, an welchen den Wanderern die Natur rund um Schloss Homburg und die Brölauen nahegebracht wird.
Die Stationen sind:
Wälder um Schloss Homburg: Hier kann man durch Spähkästen die einzelnen Baumarten kennenlernen und erkunden.
Die Eiche (Thema: Rund um den Baum): Hier wird anhand der Jahresringe das Leben einer Eiche verdeutlicht und die Höhe einer Eiche kann ausgemessen werden.
Kulturlandschaft: Die abwechslungsreiche Kulturlandschaft wird vorgestellt und die einzelnen Lebensräume können mit einem Fernrohr erkundet werden.
Lebensraum Dorf: Hier wird gezeigt wie das Zusammenleben von Mensch und Natur funktioniert. Einige Vogelstimmen sind hier zu hören.
Hecke: Der Aufbau von Hecken sowie das Leben in der Hecke wird hier anhand von Schautafeln und einer Durchblicktafel erläutert.
Baumkronen-Plattform: Hier kann man von einer in die Baumkronen gebauten Plattform diese aus einer ungewöhnlichen Perspektive erleben und wird mittels Schautafeln über das Leben in diesem Bereich des Waldes informiert.
Brölaue: Hier wird anhand von Durchsichttafel und Drehrad der Wasserstand und die Bewohner des Brölbaches demonstriert.
Dicke Steine: Die Entstehung des Naturdenkmals „Dicke Steine“ wird hier sehr anschaulich vermittelt.
Spechtwald: An dieser Station kann ein Blick in die Wohnung eines Buntspechtes geworfen werden.
Der Naturerlebnispfad Schloss Homburg ist rund 2,8 Kilometer lang. Der Rundgang dauert in der Regel 1,5 bis 2 Stunden.
Literatur
Paul Clemen: Homburg. In: Ders.: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 5, 1: Die Kunstdenkmäler der Kreise Gummersbach. Waldbroel und Wipperfürth. Schwann Verlag, Düsseldorf 1900. S. 29–34.
Peter Wilhelm Hüssen: Geschichte der ehemaligen reichsunmittelbaren Herrschaft Homburg an der Mark. Buchhandlung der evangelischen Gesellschaft, Barmen 1870.
Ursula Francke: Neue Erkenntnisse zur Baugeschichte von Schloss Homburg. In: Archäologie im Rheinland 1999. Köln/Bonn 2000. S. 136–137.
Gabriele Golsch, Dirk Herdemerten, Uwe Schoenfelder: Der Barockziergarten von Schloss Homburg. Neue Ergebnisse zur Baugeschichte. In: Archäologie im Rheinland 2013. Theiss Verlag, Darmstadt 2014. S. 226–227.
Alena-Maria Ramisch: Schloss Homburg. Neues zur Baugeschichte. In: Jürgen Kunow: 25 Jahre Archäologie im Rheinland 1987–2011. Theiss Verlag, Stuttgart 2012. S. 188–191.
Gudrun Sievers-Flägel: Nümbrecht und Schloss Homburg. 1. Auflage. Sutton, Erfurt 2000, ISBN 3-89702-269-9.
Gudrun Sievers-Flägel: Museum Schloss Homburg. Gronenberg Druck, Wiehl 2001.