Der Geschwaderstab und die I. Gruppe des Schlachtgeschwaders 1 entstand am 13. Januar 1942 in Werl[1] und Dugino[2], durch Umbenennung des Gruppenstabes und der 4. bis 6. Staffel des Lehrgeschwaders 2. Zur gleichen Zeit entstand in Lippstadt[3] eine II. Gruppe. Zusätzlich wurden noch in Dugino die 4. und 8. Staffel aufgestellt, die dem Geschwaderstab direkt unterstellt waren. Diese 1. Formation war mit der Messerschmitt Bf 109 in der Schlachtfliegerausführung E-7, der Focke-Wulf Fw 190 in der Variante A-5 und F-3, der Henschel Hs 123 und der Henschel Hs 129 ausgestattet. Die Geschwaderkennung war A5.[4]
Die 2. Formation des Schlachtgeschwaders 1 entstand am 18. Oktober 1943 durch Umbenennung des Sturzkampfgeschwaders 1 im vom Deutschen Reich besetzten Teil der Sowjetunion. Der Geschwaderstab lag in Polozk[6], die I. und die III. Gruppe in Bobruisk[7] und die II. Gruppe in Orscha.[8] Die 2. Formation flog mit der Junkers Ju 87 in den Versionen D-3, D-5 und G-2 und der Focke-Wulf Fw 190 in den Varianten F-8 und G-8.[9]
Gliederung
1. Formation
Die 1. Formation war am 5. Juli 1943 in einen Geschwaderstab, die I. und II. Gruppe und die dem Geschwaderstab direkt unterstellten 4. und 8. Staffel unterteilt. Den beiden Gruppen unterstanden die 1. bis 3. Staffel und die 5. bis 7. Staffel. Jede Staffel geführt durch ein Staffelkapitän, war in drei Schwärme mit je vier Flugzeugen unterteilt. Daraus ergab sich eine Sollstärke der Schlachtfliegergruppe von 36 Flugzeugen in den drei Staffeln und 6 Flugzeugen für die Gruppenstabsstaffel mit dem Gruppenkommandeur. Dies ergab bei zwei Schlachtfliegergruppen eine Sollstärke von 84 Flugzeugen und 6 Flugzeugen für die Geschwaderstabsstaffel mit dem Geschwaderkommodore. Dazu kamen jeweils 12 Flugzeuge der 4. und 8. Staffel. Daraus ergibt sich eine Sollstärke von 114 Flugzeugen zu diesem Zeitpunkt.[10]
2. Formation
Die 2. Formation hatte am 10. Januar 1945 einen Geschwaderstab und die I. bis III. Gruppe, die wiederum in Staffeln unterteilt waren. Die 1. bis 3. Staffel gehörte der I. Gruppe, die 4. bis 6. Staffel der II. Gruppe und die 7. bis 9. Staffel der III. Gruppe an. Die Sollstärken der Staffeln war zu 1943 gleich geblieben. Daraus ergibt sich eine Sollstärke von 132 Flugzeugen zu dieser Zeit.[11]
Geschichte
1. Formation
1942
Anfang Mai 1942 verlegte das Geschwader mit der I. und II. Gruppe sowie der selbstständigen 4. Staffel in den Süden der Sowjetunion. Dort war es dem VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt.[12] Vom Fliegerhorst Konstantinowka[13] aus, flog es die ersten Einsätze. Dem Geschwaderstab standen zu dieser Zeit 6 und der I. Gruppe 59 Messerschmitt Bf 109E-7/U1 zur Verfügung, während in der II. Gruppe 43 Henschel Hs 129B-2 und 14 Henschel Hs 123 bereitstanden. Die zur Verfügung stehende Messerschmitt Bf 109 in der Variante E-7 war als Jagdflugzeug oder Jagdbomber nutzbar. Der DB-601-A-1-Motor mit 990 PS Startleistung ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 570 km/h, bei einer Bewaffnung von zwei 7,92-mm-MG 17 über dem Motor (je 1000 Schuss) und zwei 20-mm-Maschinenkanonen MG FF in den Tragflächen. (je 60 Schuss) Optional konnten ein 300-l-Zusatztank oder bis zu 250 kg Bomben mitgeführt werden. Die zweimotorige Hs 129B-2 hatte zwei Gnôme et Rhône-Motoren die 700 PS leisteten und die Maschine auf eine Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h brachte. Bewaffnet mit zwei 20-mm-MG 151/20, zwei 7,92-mm-MG 17, und eine 30-mm-MK 103 konnten noch bis zu 250 kg Bomben mitgeführt werden. Die Henschel Hs 123A-1, ein einmotoriger Doppeldecker mit offener Kanzel, verfügte über einen BMW 132 DcSternmotor mit 880 PS, der die Maschine auf bis zu 340 km/h beschleunigte. Das alte aber sehr robuste Schlachtflugzeug hatte 2 × 7,92-mm-MG 17 und konnte maximal 450 kg Bomben, alternativ maximal 200 kg Bomben und einen Zusatztank mitführen.
Ab dem 8. Mai 1942 beteiligte sich das Geschwader am Unternehmen Trappenjagd, einer Offensivaktion der 11. Armee der Heeresgruppe Süd auf der Halbinsel Kertsch auf der Ostseite der Krim. Die Aufgabe des Geschwaders war es, feindliche Schützen- und Artilleriestellungen, sowie Nachschubkolonnen anzugreifen und so den Angriff der eigenen Bodentruppen zu unterstützen.[14] Die selbstständige 4. und 8. Panzerjagd-Staffel griffen am 9. Mai den Militärflugplatz Marfovka an und zerstörten dort abgestellte Jagdflugzeuge des 743. Jagdfliegerregiments der sowjetischen Luftwaffe, bevor sie in den folgenden Tagen die Bodentruppen unterstützten.[15] Bis zum 19. Mai konnte die Offensivaktion erfolgreich abgeschlossen werden.
Anschließend wendete sich das Geschwader dem Raum um Charkow zu, wo die sowjetische Südwestfront und Teile der Südfront mit ihrer Frühjahrsoffensive in Richtung Charkow die deutsche 6. Armee in Bedrängnis brachten. Die beiden Gruppen waren dem IV. Fliegerkorps der Luftflotte 4 zugeteilt und griffen mehrfach direkt die gepanzerten Verbände des sowjetischen Angriffskeil an und konnten so den Vormarsch im Zusammenwirken mit den Bodentruppen stoppen. Als dann am 17. Mai die deutsche Gegenoffensive unter Mitwirkung der 1. Panzerarmee und der 17. Armee begann, unterstützte das Geschwader den deutschen Angriffskeil der durch das III. Panzerkorps gebildet wurde, so das am 23. Mai Teile der sowjetischen Truppen eingeschlossen werden konnten. Das Geschwader flog in dieser Zeit 1467 Einsätze.[16] Am 29. Mai attackierten drei Iljuschin Il-2 des sowjetischen 7. Schlachtfliegerregiments die Basis in Konstantinowka. Sie warfen zwölf Bomben ab, die eine Junkers Ju 87 zerstörten und weitere beschädigten.[17]
Bei Beginn der deutschen Sommeroffensive im Bereich der südlichen Ostfront lag der Geschwaderstab, die I. und die II. Gruppe, sowie die 4. und die 8. Panzerjagd-Staffel auf dem Fliegerhorst Charkow-Rogan.[18] Dem VIII. Fliegerkorps unterstehend, unterstützte das Geschwader das XXXXVIII. Panzerkorps der 4. Panzerarmee, dass mit der 24. Panzer-Division und der Division Großdeutschland auf Woronesch am Don vorging. Währenddessen griffen Teile des Geschwaders den sowjetischen Militärflugplatz Kamesnk an und zerstörten mehrere Pe-2 und eine Su-2 des 270. Bombenfliegerregiments.[19] Am 20. Juli verfügte das gesamte Geschwader noch über 36 einsatzbereite Maschinen.[20] Nachdem die 4. Panzerarmee den Don bei Woronesch erreichte, ging sie entlang des Dons nach Süden und erreichte den Donbogen, der Stalingrad vorgelagert ist. Das Geschwader machte diese Bewegung mit und bezog im August den Fliegerhorst Tusow, einen Feldflughafen 81 km von Stalingrad entfernt.[21] Von hier aus griffen die Schlachtflugzeuge des Geschwaders zugunsten der deutschen 6. Armee in die Kesselschlacht bei Kalatsch ein und kämpften in den nächsten Monaten in der Schlacht um Stalingrad.[22] Als am 13. September die 6. Armee zum Großangriff auf das Stalingrader Stadtzentrum antrat, flog das Geschwader, zusammen mit den Sturzkampfgeschwadern 2 und 77, Luftangriffe auf Artillerie- und Infanteriestellungen.[23]
Als am 19. November die Rote Armee ihre Gegenoffensive startete, die zur Einkesselung von 330.000 Soldaten der Achsenmächte führte, musste das Geschwader auf die Fliegerhorste Morosovskaya und Millerowo ausweichen um nicht von den Angriffskeilen überrollt zu werden. Von dort aus führte es Luftangriffe auf die Angriffsspitzen der sowjetischen 5. Panzerarmee und dem 8. Kavalleriekorps durch.[24] Als dann am 12. Dezember mit dem Unternehmen Wintergewitter der letztendlich gescheiterte Entsatzungsangriff für die eingeschlossene 6. Armee begann, war das Geschwader wieder im Zentrum des Angriffes eingesetzt. Das Unternehmen wurde am 23. Dezember abgebrochen und das Geschwader sofort im Bereich der italienischen 8. Armee eingesetzt, wo die sowjetischen Truppen ein Unternehmen zur Befreiung des Gebietes am mittleren Don begannen.[25]
1943
Zu Anfang des Jahres verfügte der Geschwaderstab über 3 Messerschmitt Bf 109E-7, die I. Gruppe über 13 Messerschmitt Bf 109E-7 und die II. Gruppe über 5 Henschel Hs 129B-1/2, 8 Henschel Hs 123A-1/B-1 und 3 Messerschmitt Bf 109E-7. Die selbständigen 4. und 8. Panzerjagd-Staffel ging mit 2 und 6 Henschel Hs 129B-1/2 in das neue Jahr. Ab Februar rüstete der Geschwaderstab und die II. Gruppe, ab Mai die I. Gruppe auf die Focke-Wulf Fw 190 in den Varianten A-5/U1 und A-5/U3 um. In diesen Versionen handelte es sich um ein einmotoriges Schlachtflugzeug, dessen BMW 801 D Motor 1700 PS leistete und eine Höchstgeschwindigkeit von 660 km/h ermöglichte. Als Bewaffnung standen zwei 7,92-mm-MG 17 (je 900 Schuss) hinter dem Motor oben im Rumpf, zwei 20-mm-MG 151/20E (je 250 Schuss) in den Flügelwurzeln, alle vier gesteuert durch den Propellerkreis schießend und zwei 20-mm-MG FF/M (je 90 Schuss) ungesteuert am Propellerkreis vorbeischießend in den äußeren Flügeln, zur Verfügung. Die 7. Staffel der II. Gruppe blieb allerdings bei der bewährten Henschel Hs 123A-1/B-1.
Die I. Gruppe griff von Gorlowka[26] aus, in die Kämpfe zur Wiederinbesitznahme von Charkow und Belgorod durch das I. SS-Panzerkorps ein. Dazu war es dem VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 4 zugeteilt. Die II. Gruppe und die 8. Staffel bezogen ab April einen Feldflughafen bei Anapa im sogenannten Kuban-Brückenkopf.[27] Dem I. Fliegerkorps unterstellt, blieben sie bis Ende Juni dort und unterstützten die 17. Armee bei ihrem Auftrag den Brückenkopf zu halten.[28]
Als am 5. Juli 1943 Verbände der Heeresgruppe Mitte und Süd zur Schlacht im Kursker Bogen antraten, diente das Geschwader im VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 4.[29] Vom Fliegerhorst Warwarowka[30] aus unterstützte der Geschwaderstab, die I. und die II. Gruppe, sowie die 4. und die 8. Panzerjagd-Staffel die den südlichen Angriffskeil bildende 4. Panzerarmee. Während der Geschwaderstab zu Beginn der Offensive keine Flugzeuge zur Verfügung hatte, konnte die I. Gruppe auf die Focke-Wulf Fw 190A-5 umgerüstet und mit 52 Maschinen ausgestattet werden. Der II. Gruppe standen 15 Focke-Wulf Fw 190A-5, 19 Focke-Wulf Fw 190A-3 und 16 Henschel Hs 123B-1 zur Verfügung. Die beiden Panzerjagd-Staffeln hatten 16 und 17 Henschel Hs 129B-2 in ihren Reihen. Am zweiten Tag der Offensive schickte sich das sowjetische 2. Garde-Panzerkorps an einen Gegenangriff gegen die SS-Panzergrenadier-Division LSSAH des II. SS-Panzerkorps zu fahren. Durch das massive Einwirken aus der Luft durch die I. Gruppe, die 4. Panzerjagd-Staffel und Teile des Jagdgeschwaders 51 gelang es zusammen mit den Bodenkräften den Gegenangriff zu stoppen.[31] Ein weiterer Gegenanangriff der sowjetischen 5. Garde-Panzerarmee am 12. Juli in der Panzerschlacht bei Prochorowka konnte mit Hilfe des Geschwaders ebenfalls abgeschlagen werden. Das Geschwader flog an diesem Tage 248 Einsätze im Raum um Prochorowka.[32]
Am 15. Juli verlegte die I. Gruppe, sowie die 4. und 8. Panzerjagd-Staffel nach Orel, wo inzwischen die sowjetische Orjoler Operation angelaufen war, die bis zum 18. August zur Befreiung des Orelbogens führte.[33] Am 19. Juli konnte die 4. Panzerjagd-Staffel im Zusammenwirken mit Heereskräften einen operativen Durchbruch des sowjetischen 1. Panzer-Korps bei Orel verhindern. Bis zum 25. Juli verlor das Geschwader im Orelbogen täglich durchschnittlich vier Henschel Hs 129 durch sowjetische Jagdflugzeuge oder Flugabwehr.
Die im Bereich der Heeresgruppe Süd verbliebene II. Gruppe des Geschwaders stemmte sich gegen die sowjetische Belgorod-Charkower Operation, die am 3. August begann und die deutsche 4. Panzerarmee zum Rückzug veranlasste. Dadurch konnte Charkow am 23. August befreit werden. In der weiteren Folge schlug die sowjetische Armee mehrere Angriffskeile bis zum Dnepr, der Ende September an mehreren Stellen erreicht werden konnte.[34]
Völlig unabhängig, ohne organisatorische Verbindung zum gleichnamigen ersten Schlachtgeschwader 1 bildete sich am 18. Oktober 1943 aus dem Sturzkampfgeschwader 1 das neue Schlachtgeschwader 1. Der Geschwaderstab und die I. bis III. Gruppe behielten ihre Bezeichnungen im neuen Geschwader. Die 10. Panzerjagd-Staffel war die umbenannte 10. Panzerjagd-Staffel des Schlachtgeschwaders 77. Das Geschwader war zu dieser Zeit im Mittelabschnitt der Ostfront im westlichen Teil Russlands eingesetzt. Der Geschwaderstab lag in Polozk[36], die II. Gruppe und die 10. Panzerjagd-Staffel in Orscha[37] wo sie der 4. Flieger-Division der Luftflotte 6 zugeteilt waren. Die I. und die III. Gruppe in Bobruisk[38] erhielten von der 1. Flieger-Division ihre Befehle.
Das Geschwader war je zur Hälfte mit der Junkers Ju 87 in den Versionen D-3 und D-5 ausgestattet. In der 10. Panzerjagd-Staffel gab die Junkers Ju 87 auch in der Version G-1. Bei den Versionen D-3 und D-5 handelte es sich um die Schlachtfliegerversionen der Junkers Ju 87. Ausgestattet mit einem Jumo 211J-Motor mit 1420 PS erreichten sie eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 402 km/h. Bewaffnet mit zwei 7,92-mm-MG 17 (D-5: zwei 20-mm-Kanonen MG 151/20) starr in den Tragflächenknicken und ein 7,92-mm-Zwillings-MG MG 81 Z beweglich im Heckstand konnten bis zu 1800 kg Bomben ins Ziel getragen werden. Je nach Einsatzzweck konnte eine einzelne Bombe von bis zu 1400 kg unter dem Rumpf (D-5 Überlast: bis 1800 kg) oder eine 500- oder 1000-kg-Bombe unter dem Rumpf und vier 50- oder 70-kg-Bomben unter den Tragflächen, oder diverse Abwurfbehälter AB 250, AB 70 und AB 50 mit jeweils 224, 50 oder 40 Splitterbomben, dickwandig 1 kg oder diverse Sonderbewaffnungen wie 2-kg-Splitterbomben oder Behälter mit mehreren Maschinengewehren mitgeführt werden. Die Version G-1 führte zwei 3,7-cm-Kanonen-Flak 18 unter den Tragflächen und das bewegliche MG 81 Z im Heckstand. Aufgrund dessen konnten keine Bomben mehr mitgeführt werden.
Ende des Jahres nahm die II. Gruppe mit 15 Junkers Ju 87D-3 und 17 Junkers Ju 87D-5 an der Schlacht um Kiew teil, in der die Truppen der 1. Ukrainischen Front gegen die deutsche 4. Panzerarmee antraten und am 6. November Kiew befreiten. Ein deutscher Gegenangriff am 13. November mit dem XXXXVIII. Panzerkorps stoppte die sowjetische Offensive und brachte geringen Raumgewinn. Am 6. Dezember trat das deutsche XXXXVIII. Panzerkorps im Unternehmen Advent erneut an und konnte zunächst Teile von drei sowjetischen Panzer- und vier Schützenkorps der 60. Armee einschließen. Die Umklammerung musste allerdings wieder aufgehoben werden, das die verfügbaren Kräfte nicht ausreichten. Insgesamt verlor die II. Gruppe während dieser Einsätze eine D-3 durch Feindeinwirkung und 5 D-3 und D-5 ohne Feindeinwirkung.
1944
Im Frühjahr 1944 lag der Geschwaderstab in Wilna, wo er auf die Focke-Wulf Fw 190G-8 umgerüstet wurde. Als Nächstes erhielt die II. Gruppe im Mai ihre neuen Focke-Wulf Fw 190F-8, während zeitgleich die III. Gruppe die Focke-Wulf Fw 190G-8 bekam. Nur die I. Gruppe musste bis Ende des Jahres mit ihren Junkers Ju 87D-5 auskommen, ehe sie auch auf die Focke-Wulf Fw 190F-8 umstieg. Die 10. Panzerjagd-Staffel blieb derweil bei ihrer Junkers Ju 87 in den Versionen G-1 und G-2. Die Focke-Wulf Fw 190 der G-Serie hatten im Vergleich zur Jagdfliegervariante der A-Serie eine verbesserte Panzerung und ein verstärktes Fahrwerk. Am Rumpf konnten Bomben bis zu 500 kg und zusätzlich mit Hilfe eines Einhängerostes vier 50-kg-Bomben angehängt werden. An den Tragflächen konnten weitere Außenlasten mitgeführt werden. Diese Änderungen wirkten sich auf die Flugleistungen der G-Serie aus. So musste ein Geschwindigkeitsverlust von bis zu 90 km/h, eine Reduzierung der Steigleistung um bis zu 5 m/s sowie eine Verringerung der Dienstgipfelhöhe um etwa 2300 m hingenommen werden. Zudem war die Manövrierfähigkeit mit Bombenlast erheblich eingeschränkt und durch die fest installierten Träger unter Rumpf und Tragflächen musste auch nach Abwurf der Außenlasten noch ein Geschwindigkeitsverlust von 15–30 km/h in Kauf genommen werden.
Als die Rote Armee am 22. Juni 1944 im Mittelabschnitt der Ostfront die Operation Bagration startete, die zur Befreiung Belarus und von Teilen des Baltikum führte, lag das Geschwader genau im Zentrum der Offensive. Der Geschwaderstab und die III. Gruppe unterstanden der 1. Fliegerdivision und die I. und II. Gruppe sowie die 10. Panzerjagd-Staffel waren der 4. Fliegerdivision der Luftflotte 6 zugeteilt. Fliegerhorste waren für den Geschwaderstab Pastowitschi[39], für die I. Gruppe Tolotschin[40], für die II. Gruppe Vilnius[41], für die III. Gruppe Radzyn[42] und für die 10. Panzerjagd-Staffel Bojari. Alle Geschwaderteile wurden gegen die Angriffskeile der sowjetischen Panzerkorps eingesetzt und erlitten insbesondere bei Tieffliegerangriffen große Verluste. Allein die I. Gruppe hatte im Juli 27 Totalverluste durch Feindeinwirkung.[43] Bedingt durch den schnellen Vormarsch der sowjetischen Truppen musste das Geschwader regelmäßig seine Basis aufgeben und zurückverlegen. Darunter litt die Einsatzfähigkeit, da die Flugzeuge nicht schnell genug repariert werden konnten. Erst im September/Oktober bezog das Geschwader wieder Basen für einen längeren Zeitraum. So lag der Geschwaderstab und die III. Gruppe in Bielice[44], die I. Gruppe in Modlin[45], die II. Gruppe in Gerdauen[46] und die 10. Panzerjagd-Staffel in Hüttenfelde[47], alle im besetzten Polen oder in Ostpreußen gelegen.
1945
Das Jahr 1945 sah das Geschwader im Bereich der Heeresgruppe A, die ihre Stellungen am Ostufer der Weichsel hatte. Der Geschwaderstab, die II. und die III. Gruppe standen im Bereich der Luftflotte 6 auf den Fliegerhorsten Bahrendt[48] und Mackfitz.[49] Die I. Gruppe lag im Bereich der Luftflotte 10 zur Neuausstattung auf die Focke-Wulf Fw 190 auf dem Fliegerhorst Schönfeld-Seifersdorf.[50] Die 10. Panzerjagd-Staffel in Eggersdorf[51] erhielt am 7. Januar ihre Umbenennung in 2. Panzerjagd-Staffel des Schlachtgeschwaders 9 und schied aus dem Geschwaderverband aus. Das Geschwader war überwiegend mit der Focke-Wulf Fw 190F-8 ausgestattet. Lediglich die 10. Panzerjagd-Staffel flog mit der Junkers Ju 87G-2 ihre Einsätze.[52]
Am 12. Januar 1945 begann die sowjetische Weichsel-Oder-Operation im Bereich der deutschen 9. Armee der Heeresgruppe A. Das Geschwader stemmte sich mit dem Geschwaderstab, der II. und der III. Gruppe gegen die Angriffe der 1. Weißrussischen Front. Mit 79 einsatzbereiten Flugzeugen in den beiden Gruppen bestand kein Mangel an Flugzeugen. Allerdings war nur Betriebsstoff für drei Großkampftage vorhanden.[53] Weder am Boden noch aus der Luft konnte die sowjetische Offensive ernsthaft aufgehalten werden, sodass die sowjetische 8. Gardearmee am 1. Februar die Oder erreichte. Bei diesen Kämpfen fiel am 12. Februar der Gruppenkommandeur der I. Gruppe Major Horst Kaubisch, als seine Focke-Wulf Fw 190F-8 1,5 km östlich von Lebus mit einem sowjetischen Jäger kollidierte und abstürzte. Kaubisch hatte zu diesem Zeitpunkt über 1000 Kampfeinsätze durchgeführt und das Eichenlaub zum Ritterkreuz erhalten.[54]
Durch die zurückliegenden Ereignisse musste sich das Geschwader bis hinter die Oder zurückziehen. So lag der Geschwaderstab und die III. Gruppe auf dem Werksflugplatz der Heinkel-Werke Oranienburg in Oranienburg.[55] Die I. Gruppe hatte ihr Quartier auf dem Fliegerhorst Fürstenwalde[56] bezogen, während die II. Gruppe in Werneuchen[57] unterkam. Der 4. Fliegerdivision des II. Fliegerkorps der Luftflotte 6 unterstellt, flog das Geschwader Anfang März Luftangriffe auf sowjetische Brücken und Fähren an der Oder.[58][59]
In die am 16. April beginnende Schlacht um Berlin konnte das Geschwader mangels Betriebsstoff kaum noch eingreifen. Durch den Vormarsch der 1. Weißrussischen Front, die in der Schlacht um die Seelower Höhen drei bis vier Tage aufgehalten wurde, verlor das Geschwader seine Basen und musste sich nach Flensburg-Weiche[60] zurückziehen. Auf dem dortigen Fliegerhorst erreichte das Geschwader am 8. Mai die Nachricht über die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht.
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.
Henry L. de Zeng, Douglas G. Stankey: Dive-Bomber and Ground-Attack Units of the Luftwaffe 1933–1945. Classic Publications, Hersham, UK 2013, ISBN 978-1-906537-09-8 (englisch).
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Mudya WidiyantoKapoksahli Pangdam XVII/CenderawasihMasa jabatan21 Januari 2022 – 29 Juli 2022PendahuluHeru Setio ParipurnawanPenggantiDanang Wiranta Informasi pribadiLahir0 Agustus 1964 (umur 59)Alma materAkademi Militer (1988)Karier militerPihak IndonesiaDinas/cabang TNI Angkatan DaratMasa dinas1988—2022Pangkat Brigadir Jenderal TNISatuanInfanteriSunting kotak info • L • B Brigadir Jenderal TNI (Purn.) Mudya Widiyanto (lahir Agustus 1964) adalah seor...
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Indonesian Air Force Lockheed C-130 Hercules crashAn Indonesian Air Force Lockheed C-130 Hercules similar to the one crashedAccidentDate18 December 2016 (2016-12-18)SummaryCrashed onto a mountainSiteMount Lisuwa, Maima District, Jayawijaya Regency, Papua, IndonesiaAircraftAircraft typeLockheed C-130H HerculesOperatorIndonesian Air ForceRegistrationA-1334Flight originMozes Kilangin Airport, Timika, IndonesiaDestinationWamena Airport, Wamena, IndonesiaOccupants13Passengers1C...
artikel ini perlu dirapikan agar memenuhi standar Wikipedia. Masalah khususnya adalah: Referensi Silakan kembangkan artikel ini semampu Anda. Merapikan artikel dapat dilakukan dengan wikifikasi atau membagi artikel ke paragraf-paragraf. Jika sudah dirapikan, silakan hapus templat ini. (Pelajari cara dan kapan saatnya untuk menghapus pesan templat ini) Karan AdaniKaran AdaniLahirKaran Gautam Adani07 April 1987 (umur 36)Ahmedabad, Gujarat, IndiaPekerjaanCEOSuami/istriParidhi Shroff ...
Ehemaliger GerichtsbezirkDrachenburg (slowenisch: sodni okraj Kozje) Basisdaten Bundesland Steiermark Bezirk Rann (Brežice) Sitz des Gerichts Drachenburg (Kozje) Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer zuständiges Landesgericht Cilli Fläche 250,46 km2(1910) Einwohner 18.300 Aufgelöst 1919 Abgetreten an Jugoslawien Der Gerichtsbezirk Drachenburg (slowenisch: sodni okraj Kozje) war ein dem Bezirksgericht Drachenburg unterstehender Gerichtsbezirk im österreic...
Berkeley Co-op logo, as reproduced on a belt buckle, ca 1970s Consumers' Cooperative of Berkeley, informally known as the Berkeley Co-op, or simply Co-op, was a consumers' cooperative based in Berkeley, California which operated from 1939 to 1988,[1][2] when it collapsed due to internal governance disputes and bankruptcy. During its height, it was the largest cooperative of its kind in North America, with over 100,000 members, and its collapse has provoked intense discussion o...
Peta Le Tholy. Le Tholy merupakan sebuah komune di departemen Vosges yang terletak pada sebelah timur laut Prancis. Lihat pula Komune di departemen Vosges Referensi INSEE lbsKomune di departemen Vosges Les Ableuvenettes Ahéville Aingeville Ainvelle Allarmont Ambacourt Ameuvelle Anglemont Anould Aouze Arches Archettes Aroffe Arrentès-de-Corcieux Attignéville Attigny Aulnois Aumontzey Autigny-la-Tour Autreville Autrey Auzainvilliers Avillers Avrainville Avranville Aydoilles Badménil-aux-Boi...
Constituency of the Andhra Pradesh Legislative Assembly, India Guntur WestConstituency No. 94 for the Andhra Pradesh Legislative AssemblyLocation of Guntur West Assembly constituency within Andhra PradeshConstituency detailsCountryIndiaRegionSouth IndiaStateAndhra PradeshDistrictGunturLS constituencyGunturEstablished2008Total electors265,135ReservationNoneMember of Legislative Assembly15th Andhra Pradesh Legislative AssemblyIncumbent Maddali Giridhara Rao Party IndependentElected y...
1975 single by Steve Harley and Cockney Rebel Make Me Smile (Come Up and See Me)Solid centre variant of the UK singleSingle by Steve Harley and Cockney Rebelfrom the album The Best Years of Our Lives B-sideAnother JourneyReleased31 January 1975 (1975-01-31)[1]Recorded1974GenreGlam rockLength4:01LabelEMISongwriter(s)Steve HarleyProducer(s) Steve Harley Alan Parsons Steve Harley and Cockney Rebel singles chronology Big Big Deal (1974) Make Me Smile (Come Up and See Me) (1...
Vicente Blanco Echevarría, nacido en Larrabetzu (Vizcaya, España) en 1884 y fallecido en Bilbao, el 24 de mayo de 1957. Fue un ciclista español profesional entre 1906 y 1913. Apodado El Cojo, se convirtió en el segundo ciclista español en participar en un Tour de Francia al tomar la salida en la edición de 1910. Sus mayores éxitos deportivos los logró en el Campeonato de España de ciclismo en ruta al proclamarse vencedor en los años 1908 y 1909. Durante casi un siglo se creyó que ...
Town and municipality in Southern and Eastern Serbia, SerbiaBujanovac Бујановац (Serbian)Bujanoc (Albanian)Town and municipalityBuilding in the centerBujanovac MosqueSezai Suroi GymnasiumRailway station Coat of armsLocation of the municipality of Bujanovac within SerbiaCoordinates: 42°28′N 21°46′E / 42.467°N 21.767°E / 42.467; 21.767Country SerbiaRegionSouthern and Eastern SerbiaDistrictPčinjaSettlements59Government • MayorN...
Lindsay Lohan discographyLohan at the Calvin Klein Spring 2007 Fashion Show afterpartyStudio albums2Singles6 American singer Lindsay Lohan has released two studio albums and six singles. While acting in the Disney films Freaky Friday (2003) and Confessions of a Teenage Drama Queen (2004), Lohan began recording songs for the soundtracks.[1] In September 2002, Emilio Estefan, Jr. had signed Lohan to a five-album contract.[2] The deal was later scrapped and Lohan signed on to Cas...
Tulsky Oruzheiny ZavodIndustriPertahananDidirikan1712PendiriPyotr I dari RusiaKantorpusatTula, RusiaTokohkunciSergey Pariyskiy (CEO)[1]ProdukSenjata apiLaba bersih -9,913,000 Dolar AS (2009)[2]Total aset 11.334.000 Dolar AS (2009)[2]Karyawan3600 (Agustus 2010) [3]Situs webwww.tulatoz.ru Tula Arms Plant (atau Tulsky Oruzheiny Zavod; bahasa Rusia: Тульский оружейный завод) adalah perusahaan pembuat senjata asal Rusia yang didirikan oleh ...
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