Scheich Said war der Sohn von Scheich Mahmut Feyzi und dieser war der Sohn von Scheich Ahmet Efendi von Palu und wurde das ererbte Oberhaupt des Naqshbandi-Ordens, der in den kurdischen Gebieten außerordentlich mächtig war. Der Einfluss Scheich Saids war nicht nur groß, weil er das ererbte Oberhaupt bzw. Scheich eines einflussreichen religiösen Ordens war, sondern auch, weil er gleichzeitig Führer der Stämme in diesem Gebiet war. Er war ein vermögender Mann, der mit seinen Herden auch Städte wie Aleppo in Syrien belieferte. Er hatte mehrere Ehefrauen, von denen eine die ältere Schwester Cibranlı Halit Beys war.
Der Scheich-Said-Aufstand resultierte zum einen aus dem Widerstand gegen die neue säkulare türkische Republik, war also religiös motiviert. Andererseits spielte auch das kurdisch nationale Element eine starke Rolle für den Aufstand. Vorbereitet wurde der Aufstand unter anderem von der kurdischen Organisation Azadi, welche nationalistisch geprägt war.
Nach Niederschlagung des Aufstands durch türkische Truppen wurde Scheich Said bei seiner Flucht Richtung Persien Ende April gefasst. Er und 47 weitere Mitstreiter wurden am 29. Juni 1925 öffentlich erhängt. Bis heute genießt Scheich Said unter fast allen Kurden sehr hohes Ansehen. Sein Enkel Abdülmelik Fırat war bis zu seinem Tod am 28. September 2009 Parteivorsitzender der kurdischen HAKPAR-Partei und setzte sich für eine Autonomie für die Kurden der Türkei ein.
Yaşar Kalafat: Şark meselesi ışıgında Şeyh Sait olayı, karakteri, dönemindeki iç ve dış olaylar. In: Boğaziçi ilmî araştırmalar serisi; 11. Boğaziçi Yayınları, Ankara 1992, ISBN 975-451-083-0, S.407.
↑Uğur Üngör: The Making of Modern Turkey: Nation and State in Eastern Anatolia, 1913–1950, Oxford University Press, 2011, ISBN 978-0-19-164076-6, S. 111: „Member of a Zaza family originally from Piran and revered sheikh of the Naqshbandi Sufi order“.