Schachen, im Zweitglied -schach(en) oder -schuh, ist ein deutsches Toponym, das ‚Gehölz, Wald‘ bedeutet. Als Flur- und Ortsname ursprünglich für „Strauchwald längs von Seen und Flüssen, später auch für Grasland in solchen Lagen“.[1]
Daneben gibt es im weiteren Sinne einen Bedeutungskomplex ‚Vorgebirge, Landzunge‘, nach Grimm „überhaupt ein zungenartiger Streifen“.[4] Dabei muss es etwa in der Schweiz auch keinen Zusammenhang zu Bewaldung geben.[9] Verwandt hierzu ist altnordischskagi ‚Landzunge‘.[7]
Verbreitung und Beispiele
Das Wort ist im ganzen oberdeutschen Sprachraum namensbildend – aber bis auf Ausnahmen hauptsächlich dort[10][7] – und hat in der Mundart überlebt.[3][9]
↑Alfred Helfenstein: Das Namengut des Pilatusgebietes. Keller, Luzern 1982, ISBN 3-85766-004-X, S. 50.
↑Schachen. In: Geographisches Lexikon der Schweiz, 1902 (peter-hug.ch)
↑ abViktor Lumtzer, Johann Melich: Deutsche Ortsnamen und Lehnwörter des ungarischen Sprachschatzes, Band VI. von Quellen und Forschungen zur Literatur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer, Verlag der Wagnerschen Universitätsbuchhandlung, Innsbruck 1900, Kapitel Kurzgefasste Geschichte der deutschen Siedlungen in Ungarn, II, S. 29; ganzes Werk (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/scans.library.utoronto.ca (PDF; 18,6 MB) scans.library.utoronto.ca
↑Cbm. Kl. 196, S. 28. Angabe in Der Schachen (schachɘ̃). In: Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch: Sammlung von Wörtern und Ausdrücken. Band 3. Verlag J. G. Gotta’sche Buchhandlung, 1836, S. 315 f. (Textarchiv – Internet Archive).
↑zum Holzheier vgl. 1Holzhei, Holzheier – wie Holzhege. Holzhei. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften der DDR, Preußische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band5, Heft 10 (bearbeitet von Otto Gönnenwein, Wilhelm Weizsäcker, unter Mitwirkung von Hans Blesken). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1967, OCLC832566857 (adw.uni-heidelberg.de – Erstausgabe: 1960, unveränderter Nachdruck). Und auch ‚(gehegtes) Waldgebiet‘, vergleiche folgendes 2Holzhei.
↑ ab„in der Schweiz werden Landzungen, Auen oder Niederungen am Wasser, ob mit Gehölz bestanden oder nicht, Schachen genannt“ schache. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band14: R–Schiefe – (VIII). S. Hirzel, Leipzig 1893 (woerterbuchnetz.de).