Wegen des angenehmen Klimas wird San Diego von seinen Bewohnern als „America’s Finest City“ bezeichnet. Die Wellen des Pazifiks eignen sich insbesondere zum Wellenreiten.
San Diego liegt an einem künstlichen Hafenbecken an der Südspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden südlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde nördlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-Wüstenpark eine natürliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den höchsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain (486 m) im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der Black Mountain mit 475 m und Mount Soledad mit 251 m. Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im Süden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt fließt der San Diego River.
Klima
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 17,3 °C, die durchschnittliche monatliche Niederschlagsmenge bei 24 mm. Die Winter sind generell mild mit einer Durchschnittstemperatur von 14 °C.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für San Diego, California
Das Gebiet des heutigen San Diego wurde lange Zeit von den Kumeyaay-Indianern bewohnt. Am 28. September 1542 ging der in spanischen Diensten stehende Portugiese Juan Rodríguez Cabrillo als erster Europäer an Land. Er erklärte seine Entdeckung zum Besitz der Spanischen Krone und nannte sie San Miguel. Kalifornien gehörte administrativ zum Vizekönigreich Neuspanien.
Der nächste Spanier, der die Region besuchte, war Sebastián Vizcaíno. Im Auftrag Spaniens segelte er die Westküste entlang, um diese zu kartografieren. Im November 1602, am Festtag zu Ehren von San Diego de Alcalá, erreichte er San Miguel und gab dem Ort seinen heutigen Namen, San Diego.
Erst 1769 errichtete Gaspar de Portolá einen Militärposten und der FranziskanerJunípero Serra die erste Mission, die Mission San Diego de Alcalá. Wegen dauernder Probleme mit der Wasserversorgung und dem schlechten Ackerboden verlegte der Priester Luis Jayme 1774 die Mission um rund zehn Kilometer, bald darauf folgten die ersten Siedler. 1775 konnten sich die Spanier erfolgreich gegen eine indigene Revolte durchsetzen. In der Folge dieser Ereignisse wurden Luis Jayme und zwei weitere Personen getötet. 1776 kehrte Junípero Serra zurück und organisierte den Wiederaufbau der Mission. 1797 war San Diego de Alcalá die größte Mission in Kalifornien mit über 1400 frisch Bekehrten (Neophyten).
1821 wurde Mexiko unabhängig von Spanien. Das Vizekönigreich Neuspanien, Alta California und somit auch San Diego gingen in den Nationalstaat Mexiko über. 1834 wurde San Diego zur Stadt erklärt und die ersten Wahlen fanden statt. Juan Maria Osuna gewann die Bürgermeisterwahl gegen Pio Pico und wurde erster Bürgermeister. 1838 verlor San Diego nach einem drastischen Bevölkerungsrückgang seinen Stadtstatus wieder.
Infolge des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges fiel San Diego 1850 an die Vereinigten Staaten und wurde zur Stadt und zum Sitz des San Diego County erklärt. Der erste US-amerikanische Bürgermeister wurde Joshua Bean.
1869 lösten lokale Goldfunde einen Boom aus. In dessen Folge wurde San Diego 1885 an das nationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Ende der 1880er Jahre ebbte der Goldrausch ab; die Bevölkerung San Diegos fiel von 40.000 auf 16.000 Einwohner.
1927 überführte Charles Lindbergh die in San Diego gebaute Spirit of St. Louis vom später nach ihm benannten Flugfeld in Rekordzeit an die Ostküste zum Roosevelt Field in New York, dem Ausgangspunkt seines legendären Transatlantikflugs. In San Diego begann sich zur gleichen Zeit die Flugzeugindustrie zu etablieren.
Am 18. Juli 1984 fand im Stadtteil San Ysidro einer der schlimmsten Amokläufe der US-Geschichte statt: Der 41-jährige James Oliver Huberty betrat eine McDonald’s-Filiale, erschoss 21 Menschen und verletzte 19 weitere, ehe er von der Polizei erschossen wurde.
Nach dem Ende des Kalten Krieges nahm die Präsenz des Militärs erheblich ab, seitdem lebte in San Diego die Biotech- und die Telekommunikationsindustrie auf. Der Asteroid des inneren Hauptgürtels (3043) San Diego ist nach der Stadt benannt.[3]
Skyline von San Diego fotografiert von der Coronado Ferry Landing
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
San Diego wächst rasant. Die Bevölkerung der Stadt hat sich von 1950 bis 2010 fast vervierfacht, von 1980 bis 2010 stieg die Einwohnerzahl um fast 50 Prozent:
¹ 1950–2020: Volkszählungsergebnisse des US Census Bureau
Demografie
Die Bevölkerung bestand laut dem Zensus von 2010 zu 45,1 Prozent aus Weißen und zu 6,7 Prozent aus Afroamerikanern; 15,9 Prozent waren asiatischer Herkunft. 28,8 Prozent der Bevölkerung waren Hispanics. Der Median des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 66.116 US-Dollar. 15,4 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.[5]
Neben den Streitkräften sind die Telekommunikations- und die Biotechnologieindustrie die wichtigsten Industriezweige; San Diego gehört zu den drei bedeutendsten Biotechnologiezentren der USA. Auch die Erneuerbaren Energien schaffen hier immer mehr Arbeitsplätze.
Der Aufstieg San Diegos zu einem der wichtigsten Zentren der Telekommunikation ist eng mit Qualcomm verbunden. Die 1985 von Irwin Jacobs gegründete Firma hat ihren Hauptsitz in San Diego und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass San Diego zur weltweiten „CDMA-Hauptstadt“ wurde.
Die Ryan-Flugzeugwerke, die Charles Lindberghs Flugzeug Spirit of St. Louis gebaut haben, gehören heute als Ryan Aeronautical Center zum Konzern Northrop Grumman (NGC). Sie haben die typischen Hallen am Flughafen der Stadt verlassen und sind nach Rancho Bernardo, einem nördlichen Stadtteil, gezogen. Das Werk hat noch vor der Übernahme durch NGC das unbemannte Flugzeug Global Hawk entwickelt und gebaut.
Ferner sind in San Diego mehrere Schiffswerften beheimatet.
Die Zahl der Beschäftigten lag in der Region San Diego 2003 bei 1.481.400, die Arbeitslosenquote bei 4,3 % (Kalifornien 6,7 %). Die meisten Arbeitnehmer verzeichnet 2004 der Dienstleistungssektor mit 509.500, gefolgt vom Staat mit 206.600, dem Einzelhandel mit 137.000 und der verarbeitenden Industrie mit 103.900 Angestellten.
Die Metropolregion von San Diego erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 215,3 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 17 unter den Großräumen der USA.[6]
Das San Diego Police Department (SDPD) ist die Polizeibehörde von San Diego, diese verfügt über 2781 Mitarbeiter und 840 freiwillige Helfer.[7]
Das jährliche Budget beträgt 277 Mio. $[7]
Das SDPD verwaltet einen Bereich, in dem etwa 1,4 Millionen Menschen leben.
Das Marine Corps unterhält unter anderem den Stützpunkt Miramar, der bis Mitte der 1990er Jahre das berühmte Ausbildungsprogramm Top Gun beheimatete.
Am 11. Mai 1962 wurde im Rahmen einer Testserie eine Atomwaffe mit dem Codenamen Swordfish in nur 740 km Entfernung von San Diego unter der Wasseroberfläche gezündet.
Verkehr
Straßenverkehr
Für mehr als 80 % der Einwohner San Diegos ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel. Dadurch gibt es ein sehr umfangreiches Schnellstraßen- und Autobahn-Netz.
Die wichtigste Autobahn ist die Interstate 5. Sie beginnt an der mexikanischen Grenze, verläuft dann durch San Diego, Los Angeles, Sacramento, Seattle und endet schließlich an der kanadischen Grenze.
In San Diego gibt es mehrere Flughäfen. Der größte und somit wichtigste ist der San Diego International Airport. Er ist rund 4,5 km vom Stadtzentrum entfernt. Jährlich werden hier über 18 Millionen Passagiere abgefertigt, somit ist er der 30. größte Flughafen der Vereinigten Staaten.
Politik
Regierung
Bürgermeister der Stadt ist der Demokrat Todd Gloria.
Städtepartnerschaften
Die Stadt San Diego unterhält mit folgenden 16 Städten eine Gemeindepartnerschaft (Sister cities):[8]
Eishockey wird in San Diego seit den 60er Jahren gespielt. Das Profiteam der Stadt heißt San Diego Gulls und spielt momentan in der American Hockey League. Lange Zeit spielte Willie O’Ree für die originalen Gulls in der Western Hockey League.
San Diego gilt als die Wiege des modernen Triathlon-Sportes. Am 25. September 1974 fand in der Mission Bay, einer Lagune mit Strand inmitten der Stadt, der erste als solcher bezeichnete Triathlon statt. Wenige Jahre später entstand daraus der Ironman Hawaii.
Theater
Zu den kulturellen Einrichtungen zählen ein Musical Theater, ein Opernhaus und eine Philharmonie, die sich seit 2003 dank einer Spende in Höhe von einer Million Dollar von Qualcomm-Gründer Jacobs zu einem der besten Orchester des Landes entwickelt hat. Schließlich besitzt San Diego auch eine Reihe von Museen und Galerien. Am bekanntesten ist das Timken Museum mit seiner auch überregional bedeutenden Altmeistersammlung. Das San Diego Museum of Art ist ein bedeutendes Kunstmuseum der Stadt.
Seit 1970 findet in San Diego jährlich die Comic-Con International statt, die weltweit größte Comic-Convention. Jährliche Musikfestivals sind das Sun God Festival der Universität oder das CRSSD Festival im Waterfront-Park.
Old Town, häufig als Geburtsplatz von Kalifornien bezeichnet. Hier siedelten erstmals Europäer. Heute California State Park mit 37 historischen Gebäuden, die zwischen 1821 und 1872 erbaut wurden.
↑Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S.186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3044 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1982 SA. Discovered 1982 Sept. 20 by E. F. Helin at Palomar.”
↑Population estimates. In: United census bureau > Population estimates 2021. census.gov, abgerufen am 2. März 2023 (englisch).