Der japanische Nachbau der deutschen Enigma-D[3] verfügt über eine Tastatur und Lampenanzeige mit japanischen Schriftzeichen. Anders als beim deutschen Original sind die Walzen nicht auf einer gemeinsamen horizontalen Achse angeordnet, sondern liegen flach nebeneinander mit senkrecht nach oben zeigenden Achsen und haben nur 25 Kontakte. Kryptographisch entspricht sie im Wesentlichen dem deutschen Vorbild und weist folglich auch dessen Schwächen auf. Sie kam nur wenig zum Einsatz. Es sind nur zwei noch existierende Exemplare bekannt.[4]
Diese rein japanische Maschine darf nicht mit der Enigma-T (alliierter Deckname „Opal“)[5] verwechselt werden. Dabei handelt es sich um die deutsche Entwicklung eines besonderen Enigma-Modells, das im Zweiten Weltkrieg speziell für den Nachrichtenverkehr der beiden Kriegsverbündeten Deutschland und Japan konzipiert war. Diese wurde nach dem deutschen Großadmiral der früheren Kaiserlichen MarineAlfred von Tirpitz (1849–1930) auch als „Tirpitz-Maschine“ (von den Japanern als Tirupitsu) bezeichnet.
Literatur
Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2000, ISBN 3-540-67931-6.
↑ abFriedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2000, S. 147.
↑Daniel J. Girard: Breaking “Tirpitz” – Cryptanalysis of the Japanese German Joint Naval Cipher, Cryptologia, 2016, S. 4. doi:10.1080/01611194.2015.1087073
Chronologie amerikanischer Decknamen für japanische Chiffriermaschinen