Sambas ist ein indonesischer Regierungsbezirk (Kabupaten) in der indonesischen Provinz Kalimantan Barat. Mitte 2024 leben hier über 648.000 Menschen.[1] Der Regierungssitz des Kabupaten Sambas ist die gleichnamige Stadt Sambas, im Zentrum des Kabupaten und an einem Seitenarm des Flusses (Sungai) Sambas Besar gelegen.
Der Regierungsbezirk belegt flächenmäßig Platz 9 von 14 innerhalb der Provinz (4,04 %) bzw. in der Region Kalimantan Platz 30 von 47 (mit 1,12 % der Regionsfläche).
Lage und Ausdehnung
Sambas ist der westlichste in der Provinz Kalimantan Barat und liegt im Nordwesten der Region Kalimantan (5 Provinzen). Vom Osten bis zum Süden grenzt er an den Kabupaten Bengkayang, weiter westlich an die autonome Stadt Singkawang. Im Nordosten besteht eine Landesgrenze mit Malaysia, dem Teilstaat Sarawak und im Westen bildet das Natuna-Meer über ca. 200 Kilometer eine natürliche Grenze. Zum Bezirk gehören noch zwölf Inseln (davon vier unbewohnt), die gleichmäßig über die sechs Küstendistrikte verteilt sind. Es werden folgende Koordinaten belegt: zwischen 0° 57′ 31,15″ und 2° 04′ 53,25″ s. Br. sowie zwischen 108° 54′ 10,93″ und 109° 45′ 12,59″ ö. L.[1][2]
Wetter und Klima
In Sambas herrscht tropisches Regenwaldklima (feuchttropisches Klima). Man unterscheidet eine trockene Jahreszeit (Juni bis September) und die Regenzeit (August bis November) mit fließenden Übergängen dazwischen.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge 2020 für Paloh
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi – Kemendagri (PUM-Code). Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt eine abweichende Nomenklatur. Gegenüberstellung der beiden Code-Systeme: Das Statistikamt BPS verwendet einen siebenstelligen Code, der ebenfalls mit 6101 beginnt.[4]
2)
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2010[5]
3)
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung 2020[3]
Lageangaben in indonesischer Sprache: Barat → West / Selatan → Süd / Tengah → Zentrum / Timur → Ost / Utara → Nord
Geschichte
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Unabhängigkeit Indonesiens bestanden auf dem Gebiet der heutigen Kabupaten Sambas und Bengkanyang vier Kewedanan: Singkawang, Pemangkat, Sambas und Bengkayang. Bis zum Jahr 1963 wurde das System der Kewedanan aufgelöst und an ihre Stelle wurden 15 Kecamatan (Distrikte) gebildet.
Zusammen mit fünf weiteren Kabupaten und der Stadt Pontianak gehörte der Kabupaten Sambas zu den Mitbegründern der Provinz Kalimantan Barat.[6] Der Kabupaten selbst wurde erst drei Jahre später gebildet.[7]
Durch das Regierungsgesetz Nr. 10 wurden im Jahr 1999 10 (von 19) der im südlichen Teil des Kabupaten Sambas gelegenen Kecamatan ausgegliedert und zum neuen Kabupaten Bengkayang vereinigt. Dabei verlor Sambas die knappe Hälfte seines Territoriums (5.901 von 12.296 km²).[8] Gleichzeitig wechselte das Verwaltungszentrum des Bezirks von der ebenfalls ausgegliederten Verwaltungsstadt (Kota Administratif) Singkawang nach Sambas. Singkawang erhielt 2011 mit der Erhebung zu einer autonomen Stadt (Kota) die gleichen juristischen und politischen Rechte wie ein Regierungsbezirk.
Die nach der Abspaltung verbliebenen neun Distrikte wurden nach und nach durch Abtrennung von Dörfern zu neuen Distrikten reorganisiert, so:
2001 Bildung von Galing aus Teilen von Teluk Karamat sowie von Subah aus Teilen von Balai Gemuru (Perda 5/2001)[9]
2002 Bildung von Tekarang aus Teilen von Tebas (Perda 2/2002)
2003 Bildung von Semparuk aus Teilen von Pemangkat (Perda 3/2003)
2004 Bildung von Sebawi und Sajad aus Sambas sowie von Jawai Selatan aus Teilen von Jawai (Perda 5/2004)
2006 Bildung von Tangaran aus Teilen von Teluk Karamat (Perda 12/2006)
2007 Bildung von Salatiga aus Teilen von Pemangkat und von Selakau Timur aus Teilen von Selakau (Perda 5/2007)
Demographie
Sambas ist die bevölkerungsreichste Regierungsbezirk der Provinz, er beheimatet 11,58 % der Bevölkerung. Unter den Kabupaten der Region Kalimantan belegt Sambas hinter Kutai Kartanegara (Kalimantan Timur) den 2. Platz (3,91 Prozent der Regionsbevölkerung). Die Bevölkerungsdichte von 109,2 Einwohnern pro Quadratkilometer rangiert innerhalb der Region der Insel Kalimantan auf Platz 15 (Angaben von Mitte 2024).
Der Frauenanteil stieg zwischen den Volkszählungen 1990 und 2020 an und sank danach wieder knapp unter 49 Prozent.
Nachfolgende Tabelle gibt den Einwohnerstand nach Geschlecht vom Jahresende 2022 sowie zur Jahresmitte 2024 wieder. Er resultiert aus den Ergebnissen der Fortschreibung durch die örtlichen Zivilregistrierungsbüros (Disdukcapil, indonesischDinas Kependudukan dan Pencatatan Sipil). Der aktuelle Stand kann in einer interaktiven Karte abgerufen werden.[1]
↑ abcdefKabupaten Sambas Dalam Angka 2021. (PDF;15,63 MB) Sambas Regency in Figures 2021. BPS Kabupaten Sambas, 26. Februar 2021, S. 111, abgerufen am 12. September 2024 (indonesisch, englisch).
↑Undang-undang (UU) No. 25 Tahun 1956. (PDF; 277 kB) Pembentukan Daerah-Daerah Otonom Propisi Kalimantan Barat, Kalimantan Selatan dan Kalimantan Timur. JDIH BPK (Dokumentations- und Rechtsinformationsnetzwerk), 29. November 1956, S. 77, abgerufen am 10. September 2024 (indonesisch, als E-Book downloadbar (UU Nomor 25 Tahun 1956.pdf)).
↑Undang-undang (UU) No. 27 Tahun 1959. (PDF; 97,1 kB) Penetapan Undang-Undang Darurat No. 3 Tahun 1953 Tentang Perpanjangan Pembentukan Daerah Tingkat II di Kalimantan (Lembaran-Negara Tahun 1953 No. 9), Sebagai Undang-Undang. JDIH BPK (Dokumentations- und Rechtsinformationsnetzwerk), 26. Juni 1959, S. 41, abgerufen am 10. September 2024 (indonesisch, als E-Book downloadbar (UU Nomor 27 Tahun 1959.pdf)).
↑Undang-undang (UU) No. 10 Tahun 1999. (PDF; 78,5 kB) Pembentukan Kabupaten Daerah Tingkat II Bengkayang. JDIH BPK (Dokumentations- und Rechtsinformationsnetzwerk), 20. April 1999, S. 17, abgerufen am 10. September 2024 (indonesisch, als E-Book downloadbar (UU Nomor 10 Tahun 1999.pdf)).
↑Perda – Peraturan Daerah Kabupaten Sambas (Regionalanordnung)