Mit Wirkung vom 1. Januar 2016 wurden die früheren Gemeinden Albens, Cessens, Épersy, Mognard, Saint-Germain-la-Chambotte und Saint-Girod zu einer Commune nouvelle mit dem Namen Entrelacs zusammengelegt.
Saint-Germain-la-Chambotte liegt auf 480 m, in der Nähe von Aix-les-Bains, etwa 23 km nördlich der Stadt Chambéry (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im westlichen Albanais, in einem breiten Talbecken der Albenche, am Nordostfuß des Mont de Corsuet, welcher das Albanais vom Lac du Bourget trennt.
Zu Saint-Germain-la-Chambotte gehörten neben dem eigentlichen Ortskern auch mehrere Weilersiedlungen und Gehöfte, darunter:
Montdurand (560 m) am Hang östlich des Talbeckens von Saint-Germain
Laval (560 m) am Hang nördlich des Talbeckens von Saint-Germain
La Chambotte (630 m) auf dem Passübergang zwischen Saint-Germain und dem Lac du Bourget
Im Mittelalter gehörte Saint-Germain-la-Chambotte zum Besitz der Herren von Montfalcon. Die im 14. Jahrhundert[1] erstmals erwähnte und dem heiligen Germanus von Auxerre gewidmete Pfarrei war vom Priorat Saint-Innocent abhängig. Im Jahre 1936 wurde die ehemalige Gemeinde von Saint-Germain in Saint-Germain-la-Chambotte umbenannt.[2]
Am Uferabschnitt entlang des Lac du Bourget wurde 1856 die Bahnstrecke Culoz–Modane in Betrieb genommen. Im Bereich der Gemeinde verläuft sie teilweise durch den 397 m langen Tunnel du Grand Rocher,[3] der ursprünglich ein in mittelalterlichem Stil gemauertes Tunnelportal besaß, ähnlich wie der weiter südlich gelegene Tunnel de Brison. Wiederkehrende Felsabbrüche aus einer Felsnase oberhalb des Südportals führten 1972 zu der Entscheidung, diese zu sprengen und so etwa 20,000 m3 brüchigen Gesteins zu beseitigen. Nachdem dies jedoch das Grundproblem häufigen Steinschlags nicht lösen konnte, wurde eine 75 m lange Schutzgalerie über die Bahnstrecke und parallel verlaufende Nationalstraße gebaut, die mögliche Gesteinslawinen in den See leitet.[4]
Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche von Saint-Germain-la-Chambotte wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Die Belvédère von La Chambotte wurde 1882 erbaut und 1887 von Königin Victoria besucht. Von La Chambotte bietet sich ein schöner Blick auf den Lac du Bourget.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1962
329
1968
311
1975
275
1982
276
1990
328
1999
386
2006
442
2011
444
Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rückläufig war, wurde seit Mitte der 1980er Jahre wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.[2]
Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einem Wohnort entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung sowie im Raum Chambéry und Annecy ihrer Arbeit nachgehen.[5]
Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsstraßen an einer Departementsstraße, die von La Biolle via La Chambotte nach Chindrieux führt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Rumilly. Der nächste Anschluss an die Autobahn A41 befindet sich in einer Entfernung von rund 10 km.
↑
A. Gros: Dictionnaire étymologique des noms de lieu de la Savoie. Belley, Imprimerie Aimé Chaduc, 1937, S.421 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).