Schröt Kommando wurde 1997 als deutscher Quake-Clan von den Geschwistern Ralf „Griff“ Reichert, Tim „Burke“ Reichert, Benjamin „Kane“ Reichert und vier Freunden in Oberhausen gegründet. Die Originalaufstellung von Schroet Kommando bestand aus den drei Reichert-Brüdern, Daniel „Godlike“ Beames, Kristof „Speed“ Salwiczek, Carsten „Storch“ Kramer und Sven „Ramses“ Tümmers.[7] Laut Ralf Reichert entstand die ursprüngliche Benennung der Organisation dadurch, dass eines der Mitglieder immer wieder rief: „Schroet!“, was im entsprechenden Jargon ein Begriff dafür ist, dass im Spiel eine Doppelflinte verwendet wird. Seither nutzte das Team die Abkürzung SK immer häufiger; schließlich wurde daraus SK Gaming.[8] Schon zu frühen Zeiten der Szene nahm SK als einer der ersten Clans ein komplettes Frauenteam unter Vertrag, von dem wohl Annemarie „XS“ Carpendale bekannt ist, die heute bei ProSieben als Moderatorin tätig ist.[9] Die Organisation vergrößerte sich in der Counter-Strike-Szene, in der sie zu ihrer Zeit eines der erfolgreichsten Teams Deutschlands gestellt hat. Das Team gewann 2001 zwei Turniere der Cyberathlete Professional League in Brasilien.[10][11]
Im September 2001 formte Andreas „bds“ Thorstensson mit seinen Kollegen der Team- und Newsseite Geekboys ein E-Sport-Team bei SK Gaming, um eine E-Sport-Organisation mit langfristiger Perspektive aufzubauen. Thorstensson bot für SK zudem Website-Dienste wie zum Beispiel den „SK Insider“, einem virtuellen Marktplatz, bei dem Abonnenten Demo-Versionen, Mods und Erweiterungen herunterladen und direkt mit SK-Spielern sprechen konnten, an.[12][13] Im Juni 2002 verpflichtete SK die Spieler des schwedischen Counter-Strike-Teams Ninjas in Pyjamas.[14] SK Gaming gewann in den Jahren 2002, 2003 und 2005 das Sommerturnier sowie in den Jahren 2003 und 2005 das Winterturnier der Cyberathlete Professional League in Counter-Strike.[15] In dieser Zeit spielten unter anderem Emil „HeatoN“ Christensen, Abdisamad „SpawN“ Mohamed und Ola „elemeNt“ Moum für SK Gaming.
2006 – 2008: Fokus auf neue Disziplinen
Im Jahr 2006 konnte das Counter-Strike-Team sich nicht für den Electronic Sports World Cup in Schweden qualifizieren. SK qualifizierte sich für die Endrunde der KODE5, indem es in der Gruppenphase zwei Spiele gewann. In den Jahren 2007 und 2008 wurde SK Gaming auf den Finalturnieren der neu gegründeten Intel Extreme Masters jeweils Vierter. Auf dem Finale der zweiten Saison der IEM kam erstmals Christopher „GeT_RiGhT“ Alesund zum Einsatz. Das Counter-Strike-Team erreichte bei weiteren Turnieren der World Cyber Games, Intel Extreme Masters oder DreamHack in den Jahren 2007 und 2008 Podestplätze.
Im Jahr 2008 investierte SK Gaming erstmals in ein World-of-Warcraft-Team, das entsprechend der im Spiel üblichen Konvention als Gilde bezeichnet wird.[16] Zu Zeiten des Sonnenbrunnenplateaus, der finalen Instanz der Erweiterung The Burning Crusade (2007) gab es neben SK.PvE in Deutschland nur einen ernsthaften Gegner, der im Rennen um die „Firstkills“ (Erste Tötung eines Bosses) mithalten konnte: Nihilum. Das Team hatte viele Erfolge im Sonnenbrunnenplateau, wurde aber wegen Differenzen zwischen den Gildenmitgliedern aufgelöst.[17] SK Gaming konzentrierte sich in der Zeit danach auf den PvP-Bereich.[18] Ende 2008 nahm SK Gaming sein erstes Konsolenteam (Xbox 360) unter Vertrag.[19]
2009 – 2011: Stabilitätsprobleme und Neustrukturierung
Im Herbst 2009 gab es innerhalb des Counter-Strike-Teams einige Stabilitätsprobleme, die dazu führten, dass Kristoffer „Tentpole“ Nordlund und Marcus „zet“ Sundström nach Missverständnissen und Meinungsverschiedenheiten aus dem Team entfernt wurden.[20] Das Team holte daraufhin die H2k-Gaming-Spieler Johan „face“ Klasson und Frej „kHRYSTAL“ Sjöström zu sich, was Anfang Oktober 2009 auf der IEM IV – Chengdu zu einem Sieg gegen Fnatic führte.[21]
Zum Jahresende 2009 entschied sich Andreas „bds“ Thorstensson sein Amt als Geschäftsführer bei SK Gaming niederzulegen. Seine Nachfolge trat Alexander Müller an.[22] Zudem löste sich die Warcraft-III:-Reign-of-Chaos-Abteilung auf.[23][24]
Im Februar 2010 wurde Frej „kHRYSTAL“ Sjöström im Counter-Strike-Team durch den ehemaligen Fnatic-Spieler Rasmus „GuX“ Ståhl ersetzt.[25] Fnatic holte Rasmus „GuX“ Ståhl aufgrund schlechter Leistungen ihres Teams wieder in ihr Team zurück.[26][27] Das war nur möglich, weil Ståhl in seinen fünf Monaten, die er bei SK gespielt hatte, keinen Vertrag unterschrieb, jedoch Gehalt bekam. Als dann die Flüge zum Turnier „Arbalet Dallas“ gebucht wurden, wurde Ståhl von Fnatic bezahlt, um diesen Flug nie anzutreten.[28]
Abgesehen von der Schließung der RTS-Abteilung und dem Abgang des Defense-of-the-Ancients-Teams[29] 2009 hat SK 2010 ein Team aus dem eher unbekannten Spiel Avalon Heroes, ein US-amerikanisches Heroes-of-Newerth- und ein europäisches League-of-Legends-Team aufgenommen. Im August 2010 wurde der ehemalige WarCraft-3-Spieler Frederik „MaDFroG“ Johansson zu SK geholt, als SK eine StarCraft-II-Abteilung eröffnete. 2010 markierte ebenfalls das Jahr, in dem SK seine langjährige Zusammenarbeit mit seinen drei World-of-Warcraft-Gilden in Europa, Amerika und Asien auflöste. Am 3. Dezember desselben Jahres verkündeten die FIFA-Spieler Daniel „hero“ Schellhase und Dennis „styla“ Schellhase ihren Rückzug aus dem E-Sport.
In einer Generalüberholung im Counter-Strike-Team wurden am 7. Dezember 2010 die ehemaligen Fnatic-Spieler Patrik „f0rest“ Lindberg und Christopher „GeT_RiGhT“ Alesund verpflichtet, sowie Dennis „walle“ Wallenberg aus dem Team entlassen. Zwei Wochen später, am 21. Dezember 2010, wurde ebenfalls beschlossen, das weibliche Counter-Strike-Team sowie das Counter-Strike:-Source-Team aufzulösen.
Anfang 2011 wurde erstmals ein Call-of-Duty:-Black-Ops-Team auf der Xbox 360 sowie die StarCraft-II-Neulinge Hun „inuh“ Park und Jimmy „jimpo“ Wölfinger verpflichtet. Der bisherige StarCraft-II-Spieler von SK Gaming Fredrik „MaDFroG“ Johansson erhielt keinen neuen Vertrag. Am 16. Januar 2011 wurde bekannt gegeben, dass SK ebenfalls ein nordamerikanisches Counter-Strike-Team verpflichtet, in welchem die frühere SK-Gaming-Female-Spielerin Alice „ali“ Lew einen Platz fand. Am 12. März 2011 entschied sich SK dazu, das hochgehandelte dänische StarCraft II-Talent Johannes Sabroe „Joe“ Witt sowie ein Bloodline-Champions-Team zu verpflichten. Am 4. April musste der Counter-Strike-Spieler Jimmy „allen“ Allén seinen Rücktritt aufgrund gesundheitlicher Probleme bekannt geben. Sein Nachfolger auf Probe, Dennis „dennis“ Edman wurde allerdings am 23. Mai 2011 wiederum durch seinen Vorgänger ersetzt, mit dem SK dann auch den schwedischen WCG-Qualifier bestritt.
Nach einer enttäuschenden DreamHack Summer 2011 wurde der Großteil des League-of-Legends-Teams aufgelöst und mit kürzlich freien Spielern aufgefüllt. Kurz darauf, am 1. Juli 2011, wurde das Heroes-of-Newerth-Team durch das frühere Evil-Geniuses-Team ersetzt. Der 4. Juli 2011 markierte das Ende der StarCraft-II-Spieler Hun „inuh“ Park, Jimmy „jimpo“ Wölfinger und Johannes Sabroe „Joe“ Witt, die nach enttäuschenden Ergebnissen SK verlassen haben. Jedoch wurde das Team mit Jang „MC“ Min-chul und Lee „NaDa“ Yoon-yeol aus dem südkoreanischen Profispielerhaus Old Generations wieder aufgebaut. Auf der Gamescom im August wurde dann die Zusammenarbeit mit dem Heroes-of-Newerth-Team aufgelöst. SK Gaming wollte Ressourcen in das andere RTS Dota 2 investieren. Mit der Akquisition des voll dänischen und ehemaligen Next-Evolution-ESC-Teams stieg SK Gaming im November 2011 in die Dota 2 Szene ein. Jedoch löste sich das Team nach kurzer Zeit wieder auf, woraufhin SK Gaming kein neues Team verpflichtete.
2012 – 2015: SK Gaming in der europäischen LCS
2012 wurde die Partnerschaft zwischen SK Gaming und den Old Generations aufgelöst. Jang „MC“ Min-chul (StarCraft II) blieb bei SK Gaming und Leedie „NaDa“ Yoon-Yoel (StarCraft II) ging mit den Old Generations.[30] Ende Januar 2012 gab SK Gaming bekannt, dass das Counter-Strike-Team den Spieler mit der kürzesten Amtszeit, Marcus „Delpan“ Larsson, aus seinem Vertrag entlässt und den dänischen Spieler Martin „trace“ Bang Heldt von mTw ins Team holt. Im April desselben Jahres kehrte Larsson zurück ins Team und ersetzte Heldt. Zwei Monate danach, am 27. Juli 2012, musste SK Gaming bekannt geben, dass ihr Counter-Strike-Team um die Spieler Robert „RobbaN“ Dahlstroem, Patrick „f0rest“ Lindberg und Christopher „GeT_RiGhT“ Alesund sowie den Teambetreuer Anton Budak nicht länger unter Vertrag stehen. Dies ist auf die Entscheidung SK Gamings zurückzuführen, das Team nicht zum Turnier GameGune 2012 zu schicken. Am 30. Juli 2012 wurde offiziell bestätigt, dass die Counter-Strike-Sparte geschlossen werde.
Am 15. Januar 2013 endete die zehnjährige Partnerschaft mit dem dänischen Peripherhersteller SteelSeries. Im Jahresrückblick von SKs CEO Alexander T. Mueller-Rodic verkündete er ebenfalls, dass die League-of-Legends-Spieler Carlos „ocelote“ Rodríguez Santiago und Patrick „Nyph“ Funke, der StarCraft-II-Spieler Jang „MC“ Min Chhul und der FIFA-Spieler Bruce „Spank“ Grannec die Organisation verlassen werden.
Nach der Qualifikation für die neue Saison der League of Legends Championship Series (LCS) im Jahr 2014 wurde das neue League-of-Legends-Team vorgestellt, das rund um den verbleibenden Spieler Adrian „CandyPanda“ Wübbelmann aufgebaut wurde. Zu ihm stießen Simon „fredy122“ Payne, Dennis „Svenskeren“ Johnsen, Jesse „Jesiz“ Le and Christoph „nRated“ Seitz. Die Frühjahrssaison konnte auf dem zweiten Platz beendet werden. Am 26. Mai 2014 wurde ebenfalls das neue Counter-Strike:-Global-Offensive-Team vorgestellt. Erstmals seit 2012 hatte SK Gaming damit wieder ein Counter-Strike-Team, das aus dem ehemaligen Spieler Faruk „pita“ Pita und Joel „emilio“ Mako, Alexander „SKYTTEN“ Carlsson, Frederik „roque“ Honak und Mikail „maikelele“ Bill bestand. Nach dem Turnier auf der DreamHack Summer 2014 hat Pita das Team wieder aufgrund eines Jobangebotes verlassen. Im Juli 2014 gab SK sein CS:-GO-Team vorübergehend auf.[31] Am 30. Mai 2015 gab die Internetplattform des Clans bekannt, ein dänisches CS:-GO-Team unter Vertrag genommen zu haben.[32]
Das League-of-Legends-Team erreichte als drittplatziertes Team aus Europa die Weltmeisterschaft, die in Asien ausgetragen wurde.[33] Dort schied es in der Gruppenphase aus, nachdem Dennis „Svenskeren“ Johnsen, der für das Team auf der Position des Junglers spielte, aufgrund eines Rassismusvorfalls vor Beginn des Turniers vom Veranstalter Riot Games für die ersten drei Spiele gesperrt wurde.[34] Berk „Gilius“ Demir ersetzte ihn in diesen drei Spielen. Am 24. November 2014 wurde das League-of-Legends-Team für die kommende Saison vorgestellt. Die Verträge von Simon „fredy122“ Payne, Dennis „Svenskeren“ Johnsen und Christoph „nRated“ Seitz wurden verlängert, während Hampus „Fox“ Myhre und Konstantinos „FORG1VEN“ Tzortziou neu verpflichtet wurden.[35] Jesse „Jesiz“ Le und Adrian „CandyPanda“ Wübbelmann hatten bereits vorher über Twitter bekanntgegeben, das Team verlassen zu haben.[36][37] Das Rundenturnier der Frühjahrssaison 2015 beendete SK Gaming mit 15:3 auf dem ersten Platz. In den darauffolgenden Playoffs reichte es für den vierten Platz. Nach dem Wechsel des Spielers Konstantinos „FORG1VEN“ Tzortziou zum Ligakonkurrenten Gambit Gaming erreichte SK Gaming in der Sommersaison 2015 nur den Relegationsplatz 9.[38] Die Relegation konnte SK nicht erfolgreich beenden. Das League-of-Legends-Team stieg damit in die zweitklassige Challenger-Series ab.[39]
2016 – 2018: Erfolge in Counter-Strike: Global Offensive
Am 2. November 2017 wurde bekannt gegeben, dass mit dem Österreicher Mirza Jahic der Wiedereinstieg in FIFA erfolgt.[46]
Seit 2018: Rückkehr zu League of Legends
Am 15. Juni 2018 hat SK Gaming seine Rückkehr zu League of Legends und damit einhergehend das Team rund um Gerrit „Phrenic“ Stukemeier und Tim „Keduii“ Willers bekannt gegeben.[47] Das Team konkurrierte zunächst in den rein deutschsprachigen Ligen, unter anderem der ESL Meisterschaft und der von Riot Games ausgerichteten Premier Tour und belegte als deutscher Vertreter den zweiten Platz bei den European Masters im Frühling 2019.[48]
Ende 2018 wurde SK Gaming als eines von zehn Mitgliedern der League of Legends European Championship, der europäischen E-Sport-Profiliga vorgestellt[49] und war damit über mehrere Jahre sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene im Spiel League of Legends vertreten. Im Sommer 2023 konnte man auf nationaler Ebene einen Meistertitel erreichen.[50] Dennoch wurde Ende 2024 der Rückzug aus der deutschen Liga vollzogen, die Teilnahme an der League of Legends European Championship bleibt bestehen.[51]
↑Die Killer aus dem Kinderzimmer. In: www.focus.de. 18. Mai 2002, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2022; abgerufen am 4. Juli 2014.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.focus.de
↑SK goes World of Warcraft PvE. In: Sebastian Selin. 18. Mai 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Mai 2008; abgerufen am 5. Juli 2014.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sk-gaming.com
↑SK shifts focus to esports only. In: Andreas Thorstensson. 1. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2014; abgerufen am 5. Juli 2014.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sk-gaming.com
↑SK Gaming verpflichtet Major Champions. Wechsel: Luminosity Gaming verlassen tatsächlich ihr bisheriges Zuhause. spawnYzn, 99damage.de, 24. Juni 2016, abgerufen am 24. Juni 2016.
↑Matthias Holländer: SK Gaming gewinnt EPICENTER 2017. EPICENTER 2017: SK Gaming und Virtus.pro im Traumfinale in Moskau. Sport1.de, 30. Oktober 2017, abgerufen am 28. November 2017.
↑Jamie Villanueva: SK beat FaZe to win the ECS Season 3 Finals. The Brazilians won $250,000 and their fourth title of 2017. dotesports.com, 26. Juni 2017, abgerufen am 28. November 2017 (englisch).