Die fortschreitende Elektrifizierung des SBB-Netzes verlangte mehr und mehr nach einem Ersatz für die im Rangierdienst eingesetzten E 3/3-Dampflokomotiven. Hierzu wurden am 19. Juli 1921[1] zwei Prototypen Ee 3/4 in Auftrag gegeben, welche noch eine Laufachse aufwiesen, um die Beschränkung der Achslast auf 15 t einhalten zu können. Ab 1928 wurde die Serienversion ohne Laufachse produziert, als Ee 3/3 und anfangs noch mit dem Führerstand am einen Ende, was zum Übernamen Bügeleisen führte. Die Lokomotive war so erfolgreich, dass erst 1966 die letzte Ee 3/3 gebaut wurde, wobei grosse Teile der Konstruktion über die Zeit gleich blieben.
Daneben wurden später für den Einsatz insbesondere in Grenzbahnhöfen mit mehreren Fahrdrahtspannungen Zweifrequenzlokomotiven SBB Ee 3/3II (15 kV, 162⁄3 Hz (Schweiz); 25 kV, 50 Hz (Frankreich)) sowie universell an allen Schweizer Grenzen einsetzbare Viersystemlokomotiven SBB Ee 3/3IV (15 kV, 162⁄3 Hz; 25 kV, 50 Hz; 1500 und 3000 V Gleichspannung (Italien, Stammnetz Frankreich)) gekauft.
Um im Rangierbetrieb in beide Richtungen übersichtlich zu sein, wurde das Führerhaus zwischen den Apparate-Aufbauten angeordnet. Ein einzelner Fahrmotor treibt die Vorgelegewelle, welche wiederum über einen Winterthur-Schrägstangenantrieb die Kraftübertragung auf die Räder sicherstellt. Diese antik anmutende Konstruktion wurde bis zur letzten Ee 3/3 1966 beibehalten, obwohl damals Einzelachsantrieb längst üblich war.
Nummern
Baujahre
SLM Fabrik-Nummern
Zugkraft
Bild
Bemerkungen
16301–16302
1923
Prototypen (Ee 3/4)
16311–16326
1928
3188–3193,3224–3233
88 kN
Führerstand am einen Ende der Lokomotive ("Bügeleisen", "Halbschuh"). 8 Maschinen bis 1997 im Einsatz
16331–16350
1930–1931
3395–3404,3470–3479
88 kN
Neue Steuerung für schnellere Schaltung der Fahrstufen
Letzte Version wieder mit Stufenschalter anstelle Hüpferbatterie
Betrieb
Die Ee 3/3 wurden als Rangierlokomotiven für den leichten und mittelschweren Dienst beschafft. Anfänglich wurden sie auch für leichte Güterzüge eingesetzt, heutzutage sind sie mit 50 km/h Höchstgeschwindigkeit dafür zu langsam. Die Ee 3/3 verfügen über keine Vielfachsteuerung.
Die etwas neueren Ee 3/3 sind noch heute häufig in grösseren Bahnhöfen anzutreffen, erhalten aber zunehmend Konkurrenz durch moderne Dieselloks. Die der Division Personenverkehr zugeteilten Lokomotiven wurden ab 2010 schrittweise durch die Ee 922 ersetzt.
2020 wurde die letzte aktive Ee 3/3 der SBB ausgemustert.[2]
Erhaltene Lokomotiven
Von der Ee 3/3 sind einige Maschinen erhalten geblieben. Nur wenige sind wirklich betriebsfähig.