Ruedi Reich wuchs ab seinem dritten Lebensjahr in Regensdorf auf.[2] Sein Vater war Emil Reich, Zürcher Regierungsrat und von 1948 bis 1954 Direktor der kantonalen Strafanstalt.[3] Nach Abschluss der Sekundarschule machte Reich am Seminar Küsnacht eine Ausbildung zum Lehrer und studierte anschliessend Theologie. Von 1972 bis 1993 war er Gemeindepfarrer in Marthalen. 1973 wurde er in die Synode des Kantons Zürich gewählt, wo er Mitglied der Religiös-sozialen Fraktion war, und 1983 in den Kirchenrat. Von 1993 an war er als vollamtlicher Kirchenratspräsident der Leiter der Exekutive der reformierten Zürcher Landeskirche. Daneben war er als Zürcher Kirchenratspräsident von Amtes wegen Präsident des Konkordats der deutschschweizerischen Evangelisch-reformierten Landeskirchen zur Ausbildung der Pfarrerinnen und Pfarrer.[2]
Ruedi Reich forderte am 9. September 2001 bezüglich des WasterkingerHexenprozesses:[4] «Die Ereignisse von 1701 sind ein Unrecht, welchem sich auch die reformierte Zürcher Kirche zu stellen hat. Hier haben sich Menschen am Evangelium versündigt, weil sie sich an wehrlosen Menschen versündigt haben.»[5]
Im Jahre 2010 erreichte Ruedi Reich mit 65 Jahren sein Pensionsalter. Seinen Rücktritt hatte er zunächst auf das Ende der laufenden Amtsperiode im September 2011 geplant, er trat aber aus gesundheitlichen Gründen wegen eines Tumors an der Wirbelsäule[6] bereits auf Ende 2010 von seinem Amt als Kirchenratspräsident zurück.[7] Am 12. August 2012 verstarb er 67-jährig in Zürich. Ruedi Reich war verheiratet und Vater von vier Kindern, darunter der RechtswissenschaftlerJohannes Reich.