Rohrau liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Das wichtigste Gewässer ist die Leitha, deren ursprünglicher Verlauf die Südgrenze bildet. Die Fläche der Gemeinde umfasst 20,51 Quadratkilometer. Davon sind 76 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 9 Prozent sind bewaldet.[1]
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.
Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.
Rohrau liegt in nächster Nachbarschaft zum historischen Carnuntum, einem in der Antike wichtigen römischen Legionslager (heute Gemeinde Petronell/Carnuntum) an einer Verbindungsstraße (heute B211) zwischen den Befestigungen Legionslager Carnuntum und Schloss Prugg (Bruck an der Leitha, das auf eine römische Anlage zurückgeht und der nächstmögliche Flussübergang mit Brücke über die Leitha war). Rohrau war immer schon Durchzugsort.
Haydn-Geburtshaus: Das strohgedeckte Bauernhaus ist seit 1959 als Joseph-Haydn-Gedenkstätte und Haydn-Museum der Öffentlichkeit zugänglich; es befindet sich unweit von Schloss Rohrau.
Schloss Rohrau: spätbarockes Schloss. Die Fassade des Schlosses ist eines der wenigen Beispiele des schlichten „josephinischen“ Stils, der unter Kaiser Joseph II. vorherrschte. Zu vergleichen ist die Fassade mit der des alten AKH Wien und dem Josephinum (Wien). Das Schloss Rohrau selbst geht auf eine zweiteilige mittelalterliche Wasserburg zurück, deren Anlage noch im Grundriss und in den Resten des Wassergrabens zu sehen ist. Von den Türmen der Burg besteht sichtbar nur noch einer in der Nordecke des Eingangshofes, dieser ist aber nicht zugänglich.
Graf Harrachsche Gemäldegalerie: Im Schloss Rohrau ist die größte Privatsammlung Österreichs von Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts zu sehen.
Katholische Pfarrkirche Rohrau hl. Vitus mit Haydn-Orgel und dem Grabmal der Eltern der Haydns. Die Pfarrkirche und der umgebende Friedhof bilden zusammen mit der Kapelle am Friedhofseingang, dem schmiedeeisernen barocken Friedhofstor und den eindrucksvollen Kastanienbäumen, die das Kirchengelände umsäumen, ein wunderschönes Ensemble.
Stephanie-Harrach-Platz: Plakette zu Ehren der Namensgeberin, Mariensäule mit einer knienden Mariendarstellung in Gebetshaltung
Ältestes Haydn-Denkmal der Welt vor dem Gemeindeamt Rohrau. Ursprünglich stand es auf der sogenannten Haydn-Insel im Garten des Schlosses, die heute nicht mehr besteht.
Regelmäßige Veranstaltungen
Haydn-Tage: Jährlich finden im Frühsommer (Juni) die Haydn-Tage auf Schloss Rohrau statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 47, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 74. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 633. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,29 Prozent.
Rohrau und Hollern (unten links) und seine nördliche Umgebung
Gerhaus an der Leitha
Literatur
Otto Graf Harrach: Rohrau. Geschichtliche Skizze der Grafschaft mit besonderer Rücksicht auf deren Besitzer. Erster Teil: 1240–1688, Wien 1906.
Max Vancsa: Das Gedenkbuch des Haydn-Geburtshauses in Rohrau. Ein Jahrhundert am Rande d. heimatl. Musikgeschichte. In: Unsere Heimat. Organ des Vereines für Landeskunde von Niederdonau und Wien, 15, Wien 1942, S. 86–116.
Irmgard Grillmayer: Haydn-Gedenkstätte Rohrau (= Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 9). 2. Auflage, Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1964.
Robert Keyszelitz: Schloß Rohrau in Niederösterreich und die Graf Harrach'sche Familiensammlung. 2. Auflage, Schnell & Steiner, München 1974.
Werner Hanak-Lettner: Joseph und Michael Haydn. Von Rohrau in die Welt. Hrsg. von der Abteilung Kunst und Kultur des Amtes der NÖ Landesregierung (= Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 540), St. Pölten 2017, ISBN 3-85460-308-8.