Über die Schul- und Ausbildungszeit von Robert Neuhaus sind keine Einzelheiten bekannt. Beruflich war Neuhaus von 1887 bis 1894 als Architekt in Köln tätig, in der er auch seinen Lebensmittelpunkt hatte. Er unterhielt mit dem DombaumeisterCarl Schauppmeyer (1872–1933) ein gemeinsames Architekturbüro. Um das Jahr 1894 beteiligte sich Neuhaus an einem Architektenwettbewerb der Stadt Rheydt für einen geplanten Rathausneubau. Neuhaus bekam von der Stadt Rheydt den Auftrag für den Bau des Rathauses, obwohl sein Entwurf nicht den 1. Preis im Wettbewerb erhalten hatte. Im Zuge dieses Auftrags siedelte Neuhaus nach Rheydt über. Hier entwickelte er sich mit über 40 Wohn- und Geschäftshäusern sowie Fabrik u. Verwaltungsgebäuden zu einem bedeutenden Architekten der Region. Zu seinen Bauherren gehörten zahlreiche Unternehmer. Viele seiner Bauten stehen heute unter Denkmalschutz.
Bauten und Entwürfe
1894–1896: Rathaus Rheydt, Mark 11 in Mönchengladbach-Rheydt (unter Denkmalschutz)
1896: Wohnhäuser für Robert Endepohl und Eduard Determeyer, Endepohlstraße 9 und 11
1896: Wohnhaus für Oskar Kühlen und ehemaliges städtisches Museum, Bismarckstraße 97 in Mönchengladbach (unter Denkmalschutz)
1898: Wohnhäuser Hermann Rüdiger und Heine / Strater, Endepohlstraße 13 und 15
1898: Wohnhaus für den Werkzeugmaschinenfabrikanten Paul Froriep, Hugo-Junkers-Straße 2 in Mönchengladbach-Rheydt (unter Denkmalschutz, heute Parkhotel Rheydt)
1899: Wohnhaus Hugo Leuchters, Am Stadtbad 19
1899: Wohn- und Geschäftshaus für Dr. Kemperdick, Bahnhofstraße 34–36
1899: Wohnhaus für Ernst Pungs, Brucknerallee 33
1902–1904: Rathaus Hamborn, Duisburger Straße 213 in Duisburg-Hamborn (unter Denkmalschutz)
1906 Wohn- und Geschäftshaus für Dr.Reh, Hugo-Preuß-Straße 34, Rheydt, Es handelt sich um ein traufständiges, vierachsiges und dreigeschossiges Wohnhaus unter einem Mansarddach mit sehr repräsentativer Natursteinfassade und weit vorgezogener Dachtraufe (unter Denkmalschutz), Eintrag: D. Kapic Schotes_Denkmalsanierung Hugo-Preuß-Straße 34
1908: Wohnhaus für Emil Schött, Brucknerallee 59
1910–1911: Wohnhaus für den Maschinenfabrikanten Ernst Heine, Heimbachstraße 12 in Viersen (unter Denkmalschutz)
Robert Neuhaus, Teilhaber A. Stief, Architekten, Mönchengladbach Parkstraße 71. Rekord Druckerei und Verlagsanstalt, Koblenz o. J. [ca. 1926].
Annelie Scherschel: Wohnhäuser in Mönchengladbach-Rheydt zwischen 1880 und 1915. Stilistische Betrachtungen zu 35 Jahren Baukunst in Rheydt. Dissertation, Saarbrücken 1995.
Marco Kieser: Bausteine zu Robert Neuhaus. In: Denkmalpflege im Rheinland, 17. Jahrgang 2000, Heft 4, S. 168–170. (online auf den Internetseiten des Autors)