Robert Freiherr Daublebsky von Sterneck entstammte einer Patrizierfamilie aus Budweis in Südböhmen, deren Angehörige durch Generationen Bürgermeister der Stadt waren. Er war der Sohn des Juraprofessors und Präsidenten der Prager Anwaltskammer Jakob Freiherr Daublebsky von Sterneck (1800–1878). Ein Vetter zweiten Grades war der österreichische Admiral Maximilian Daublebsky von Sterneck (1829–1897).
Robert Daublebsky von Sterneck studierte zwei Jahre am Polytechnikum in Prag, später Tschechische Technische Universität Prag, und trat 1859 als Offizier in die kaiserlich königliche österreichische Armee ein, wurde Teilnehmer an der Kämpfen bei Magenta und Solferino (1859) und war im preußisch-österreichischen Krieg (Deutscher Krieg) von 1866 im Hauptquartier der Nordarmee.
Seit 1862 bis 1906, als Mitglied am Militärgeographischen Institut in Wien, wurde er Leiter der astronomisch-geodätischen Abteilung und ab 1880 (im Rang eines Hauptmanns) der Sternwarte des Instituts. In den 1870er Jahren führte er zahlreiche astronomische Ortsbestimmungen auf dem Balkan durch und kartografierte unter anderem in der Türkei, Bulgarien und Serbien. 1882 wurde er bevollmächtigter österreichischer Kommissär für die europäische Gradmessung.
Geodätische Bedeutung und Anerkennung
Robert Daublebsky von Sterneck ist der Erfinder der relativen Schweremessung, Konstrukteur des Halbsekunden-(Sterneck) Pendels, einem Ableseapparat für Instrumente zur Längenmessung, mit dem er in der Geophysik Bedeutendes leistete mit über 540 relativen Schweremessungen.
Er befasste sich auch mit der Theorie der Schwere und Beschaffenheit des Innern der Erde und unternahm dazu Messungen in Bergwerken im Okres Příbram und in Freiberg in Sachsen. Er befasste sich zudem mit den Gezeiten des Mittelmeeres in der Adria und entwickelte dazu ein Messgerät zur Bestimmung der Höhe zwischen Flut und Ebbe. Auf ihn geht zudem die Sterneck-Methode zurück.
Untersuchungen über die Schwere im Innern der Erde, Mitteilungen des k.u.k. Militärgeographischen Instituts Wien, Band 2, 1882, Band 3, 1883, Band 6, 1886
Der neue Pendelapparat des k. u. k. Militärgeographischen Instituts, Mitteilungen des k.u.k. Militärgeographischen Instituts Wien, Band 7, 1887
Untersuchungen über den Einfluß der Schwerestörungen auf die Ergebnisse des Nivellements, Mitt. k.u.k. Militärgeogr. Inst., Band 8, 1888, Band 9, 1889
Relative Schwerebestimmungen, Mitt. k.u.k. Militärgeogr. Inst., Band 12 bis 14, 1892 bis 1894, Band 17, 1897, Band 21, 1901
Der neue Flutmesser in Ragusa, Mitt. k.u.k. Militärgeogr. Inst., Band 22, 1902[3]
Die Höhe des Mittelwassers bei Ragusa und die Ebbe und Flut im adriatischen Meere, Mitt. k.u.k. Militärgeogr. Inst., Band 23, 1903
Über den Einfluß des Mondes auf die Richtung und Größe der Schwerkraft der Erde, Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien, Band 73, 1876
Über die Änderung der Refraktionskonstante und Störungen der Richtung der Lotlinie im Gebirge, Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien, Bd. 80, 1879
Untersuchungen über den Zusammenhang der Schwere unter der Erdoberfläche mit der Temperatur, Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien, Band 108, 1899
Das Fortschreiten der Flutwelle im adriatischen Meere, Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien, Band 117, 1908
Die Polhöhe und ihre Schwankungen, Mitt. k.u.k. Militärgeogr. Institut, 1893
Die Gezeitenerscheinungen in den Adria, Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien, 1912