Rick James war das dritte von acht Kindern einer ehemaligen Tänzerin und eines Arbeiters.[1][2] In den 1960er Jahren sang er in der Rockband Mynah Birds, in der Neil Young für kurze Zeit Gitarre spielte. Zwar hatte die Formation einen Vertrag mit Motown und nahm für das Label auch eine Platte auf, sie fiel jedoch auseinander, da James aber aufgrund einer Gefängnisstrafe wegen unerlaubten Entfernens von den US-Streitkräften nicht mehr zur Verfügung stand, kam es nicht zu der geplanten Veröffentlichung.[3]
Während der späten 1970er und frühen 1980er Jahre war er einer der erfolgreichsten Künstler des Musiklabels Motown. James’ musikalischer Stil war eine wilde Interpretation von Funkmusik und Rhythm and Blues (R&B), die er durch sein eigenwilliges Erscheinungsbild unterstützte. Im Jahr 1980 trat der damals noch recht unbekannte US-Musiker Prince bei James’ Fire-It-Up-Tour als Vorgruppe mit seiner Band auf.
James erreichte 1982 mit dem Titel Super Freak Platz eins der Billboard-Dance-Charts. Ein weiterer Erfolg war das von James geschriebene Lied Party All the Time, das er für Eddie Murphy produzierte. Drei Jahre später erreichte die Single Glow Platz eins der US-Dance-Charts. 1991 wurde er als Co-Autor von MC HammersU Can’t Touch This, das auf James’ Hit Super Freak basiert, mit einem Grammy für den besten R&B-Song ausgezeichnet. 1997 unternahm James einen Comebackversuch. Während einer Tour im Jahr 1998 erlitt er jedoch einen Schlaganfall, der seine Laufbahn als Musiker weitgehend beendete.[1][4]
Neben seinen musikalischen Erfolgen sorgte James auch durch seinen ausschweifenden Lebensstil, insbesondere durch seinen exzessiven Drogenkonsum, für Aufsehen. In den 1990er Jahren wurde er zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Das Gericht befand ihn für schuldig, gemeinsam mit seiner damaligen Partnerin, Tanya Hijazi, eine junge Frau entführt und misshandelt zu haben. Dabei wurden dem Opfer mit dem heißen Ende einer Crackpfeife Verbrennungen zugefügt.[1] Er verbrachte drei Jahre im Folsom State Prison im US-Bundesstaat Kalifornien.[4]
Durch Chappelle’s Show wurde James auch dem jüngeren Publikum bekannt. In der Show erzählte Charlie Murphy von diversen Eskapaden, die beide gemeinsam erlebt hätten. Zwischendurch wird dabei immer wieder ein Ausschnitt aus einem Interview mit James eingespielt, in dem er sagt: „Cocaine is a hell of a drug“ („Kokain ist eine höllische Droge“) und dann lacht.[5]
James starb am 6. August 2004 im Alter von 56 Jahren. Er erlag, wie eine Autopsie feststellte, einem Herzanfall, vermutlich eine Spätfolge seines exzessiven Drogenkonsums. Laut Autopsie stand er dabei unter dem Einfluss von neun verschiedenen Drogen; er hatte aber keine der Drogen in einer lebensbedrohlichen Dosis eingenommen.[6]
↑Ben Sisario: ARTS BRIEFING: HIGHLIGHTS; Rick James Autopsy Results (Published 2004). In: The New York Times. 18. September 2004, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. Oktober 2020]).