Richard Stephanus (geboren 29. Mai 1865 in Linden vor Hannover; gestorben 1. Dezember 1937 in Hannover) war ein deutscher Kaufmann und Ziegeleibesitzer, Lindener Bürgermeister und Senator sowie Abgeordneter des preußisch-hannoverschen Provinziallandtages.[1]
Leben
Familie
Richard Stephanus wurde gegen Ende des Königreichs Hannover in dem damaligen Dorf Linden vor der Residenzstadt Hannover geboren als Sohn des Gründers der Stephanus-Stiftung, nach dem später eine Straße in Hannover benannt wurde:[2] der Reichstagsabgeordnete Hermann Heinrich Stephanus.[3]
Werdegang
Nach dem Abitur studierte Stephanus an der Universität Göttingen und wurde dort 1884 Mitglied des Göttinger Wingolf.[4]
Nachdem Linden im Zuge der Industrialisierung vom Dorf zur Stadt erhobenen worden war,[5] gründete der unterdessen als Kaufmann tätig gewordene Stephanus im Wilhelminischen Kaiserreich mehrere Ziegeleien, mit denen er vor allem der Lindener Bauwirtschaft zum Aufschwung verhalf.[2]
Nach seiner Wahl zum Bürgervorsteher in Linden nahm Stephanus zeitweilig das Amt des Lindener Bürgermeisters wahr. Von 1904 bis 1909 war er als Abgeordneter des Wahlbezirkes Linden-Stadt Mitglied im Hannoverschen Provinziallandtag. In dieser Zeit wurde er im Februar 1905 zum Senator der Stadt Linden gewählt.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg wählten die Wahlberechtigten Lindens am 29. August 1919 Richard Stephanus erneut zum Senator. In diesem Amt wirkte er bis zu[2] der zuvor lange gegen den Widerstand insbesondere von Hannovers Oberstadtdirektor Heinrich Tramm verhinderten Vereinigung Lindens mit Hannover im Jahr 1920.[5]
Ebenfalls zur Zeit der Weimarer Republik wirkte Stephanus von 1921 bis 1924 als Kommunalpolitiker im Wahlkreis Hannover-Stadt, wo er die Interessen der Liste Niedersachsen vertrat.[2]
Stephanus starb 1937 im Alter von 72 Lebensjahren.[1]
Archivalien
Archivalien von und über Richard Stephanus finden sich unter anderem
Einzelnachweise
- ↑ a b o. V.: Stephanus, Richard in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 22. Juni 2006, zuletzt abgerufen am 29. September 2021
- ↑ a b c d e f Beatrix Herlemann: Stephanus, Richard, in Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 351
- ↑ Klaus Mlynek: Stephanus, Hermann Heinrich, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 349
- ↑ Mitgliederverzeichnis des Göttinger Wingolf. Jahrgang 2007. S. 8
- ↑ a b Klaus Mlynek: Linden, in: Stadtlexikon Hannover, S. 406–408