Nach einem Jurastudium arbeitete Cucciolla unter anderem ab 1946 als Sprecher in Radiosendungen, für Synchronarbeiten und bei Dokumentarfilmen.[1] Nach zahlreichen Theaterarbeiten wurde er in den 1950er Jahren für Nebenrollen in einigen italienischen Spielfilmen engagiert. Seine eigentliche Filmkarriere als Schauspieler begann 1963 mit einer tragenden Rolle im italienisch-sowjetischen KriegsfilmItaliani brava gente. Zuvor war er als einer der fleißigsten Darsteller des jungen italienischen Fernsehschaffens tätig, dem er in Originalstoffen, Theaterverfilmungen und Serienwerken bis in die 1980er Jahre verbunden blieb. Nach prioritär sich im Filmgeschäft ausdrückenden Engagements während der 1970er Jahre wandte sich Cucciolla im folgenden Jahrzehnt wieder intensiver der Bühne zu, auf der er auch Lese- und Rezitationsabende veranstaltete, sprach Synchronarbeiten[2] ein und unterstützte junge Regisseure bei ihrem (Fernseh-)Debüt.[3]
International bekannt wurde Cucciolla 1971 als Darsteller von Nicola Sacco im unter der Regie von Giuliano Montaldo gedrehten Polit-, Doku- und JustizdramaSacco e Vanzetti, wofür er bei den 24. Filmfestspielen von Cannes als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. Engagiert wurde Cucciolla auch bei weiteren Filmen mit sozialkritischem Hintergrund, von denen jedoch keiner die Bedeutung von Sacco und Vanzetti erreichte.
↑Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 222.