Man beachte: Die Eindeutschung von Nuclear reactor core in Reaktorkern ist ungünstig. Deutscht man Core mit Kern ein, müsste man konsequenterweise von Kernreaktorkern sprechen. Das bedeutet, dass der Wortbestandteil Kern in einem Wort in zwei völlig unterschiedlichen Bedeutungen vorkommt. Die Reaktorphysiker und -techniker der ehemaligen DDR verwendeten deshalb die dem Englischen angepasste Bezeichnung Kernreaktorcore, kurz Reaktorcore, oder seltener, analog zum Russischen, Aktive Zone (russischАктивная зона).[3]
Die Größe und Masse des Reaktorkerns eines Kernkraftwerks hängen von der Reaktorleistung und vom Reaktortyp ab. Bezogen auf eine elektrische Leistung von 1 Gigawatt (zum Vergleich: Ein Block des Kernkraftwerks Biblis hatte eine Leistung von etwa 1,3 Gigawatt) beträgt die Masse des Kernbrennstoffinventars
Der Reaktorkern befindet sich bei den meisten Reaktortypen innerhalb eines Reaktordruckbehälters und dieser innerhalb des Sicherheitsbehälters (auch Containment genannt). Bei Kernkraftwerken wird die im Reaktorkern entstehende Wärme zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt. Dieser treibt dann im konventionellen Teil des Kraftwerks eine Turbine und damit den Generator an.
Der Reaktorkern ist räumlich meist in verschiedene Zonen aufgeteilt. Die zentrale Spaltzone, in der die leistungserzeugende Kettenreaktion erfolgt, kann beispielsweise von einer Neutronen-Reflektorzone oder, im Brutreaktor, von der Brutzone (Brutmantel) umgeben sein.
Literatur
Markus Zink geb. Borlein: Kerntechnik: Grundlagen. 2. Auflage. Vogel Buchverlag, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8343-3253-0, S.199 (338 S.).
↑Werner Oldekop: Einführung in die Kernreaktor- und Kernkraftwerkstechnik: Teil I: Kernphysikalische Grundlagen, Reaktorphysik, Reaktordynamik. Thiemig, München 1975, ISBN 3-521-06093-4, S.3 (272 S.).