Die Rallye Monte Carlo 2010 streckte sich über 405 gewertete Kilometer auf 15 Wertungsprüfungen. Am Abend des 19. Januar wurde die Rallye durch einen knapp neun Kilometer langen Prolog eröffnet. Dessen Ergebnis floss nicht in die Wertung ein, bestimmte jedoch die Startreihenfolge für die erste Etappe, auf der die zehn Schnellsten des Prologs in umgekehrter Reihenfolge auf die Strecke gingen. Die Rallye verlief durch die französischen Alpen und entschied sich auf der dritten Etappe, die über den Col de Turini führte und an der Grenze zu Monaco endete. Die Rallye führte über asphaltierte Straßen, die an einigen Stellen verschneit oder vereist sein konnten. Aufgrund extrem wechselhafter Wetterbedingungen spielte die Reifenwahl eine entscheidende Rolle.[1]
Bereits während des Prologs wurde Robert Kubica zur Aufgabe gezwungen, als sein Fahrzeug schon nach vier Kilometern mit Motorschaden ausfiel. Zur ersten gewerteten Prüfung konnte er daher nicht mehr antreten.[3]
Schnellster in der ersten Wertungsprüfung war Mikko Hirvonen. Sébastien Ogier sicherte sich die zweite Wertungsprüfung und schloss wieder dicht auf den Führenden in der Gesamtwertung auf. Anschließend gewann Hirvonen die dritte Wertungsprüfung, während Ogier zwei Minuten verlor, da er auf Schnee, der von Zuschauern auf die Straße geworfen wurde, von der Strecke rutschte. In der folgenden vierten und letzten Wertungsprüfung der ersten Etappe fuhr Ogier wieder die schnellste Zeit und konnte sich in der Gesamtwertung vorarbeiten. Nach dem ersten Tag führte Mikko Hirvonen mit über 40 Sekunden Vorsprung auf Kris Meeke.[4]
Einen Kilometer nach Beginn der fünften Wertungsprüfung war die Rallye für den bis dahin zweitplatzierten Kris Meeke beendet, als er in einer vereisten Kurve ins Rutschen geriet und infolgedessen geradeaus in eine Mauer einschlug und eine Böschung hinunterschlitterte.[5] Die schnellsten Zeiten auf den einzelnen Wertungsprüfung erzielten Nicolas Vouilloz, Mikko Hirvonen, Juho Hänninen und Sébastien Ogier, der gleich drei Prüfungen für sich entschied. Stéphane Sarrazin verlor zu Beginn der Etappe Zeit, als er in einen Schneewall einschlug. Toni Gardemeister kam in einer schnellen Kurve auf Eis ins Schleudern, woraufhin er ebenfalls in einen Schneewall einschlug. Zwar fuhr er die Etappe noch zu Ende, zog sich aber anschließend wegen irreparablen Motorschadens infolge seines Abflugs von der Rallye zurück. Am Ende des Tages führte Hirvonen mit knapp 50 Sekunden Vorsprung auf Hänninen.[6]
Auf der dritten und letzten Etappe attackierte Sébastien Ogier, der sich die erste Wertungsprüfung am Vormittag sicherte. Nach der ersten der entscheidenden vier Nachtprüfungen, die über den Col de Turini führten, zog Ogier mit der erneut schnellsten Zeit in der Gesamtwertung an Juho Hänninen vorbei und verkürzte seinen Rückstand auf Mikko Hirvonen auf unter 40 Sekunden. Die anschließende Wertungsprüfung gewann Stéphane Sarrazin. Unterdessen wurde der bis dahin sechstplatzierte Franz Wittmann junior zur Aufgabe gezwungen, da er mit einer Mauer kollidierte und sich dabei beide Radaufhängungen beschädigte. Juho Hänninen erzielte die Bestzeit auf der vorletzten Wertungsprüfung. Zugleich rückte er in der Gesamtwertung auf Platz zwei vor, da Sébastien Ogier aufgrund einer defekten Lichtmaschine nicht mehr zur letzten Wertungsprüfung antreten konnte. Diese entschied Stéphane Sarrazin erneut für sich.[7]
Mikko Hirvonen, der von Anfang an stets die Gesamtwertung anführte, siegte mit knapp zwei Minuten Vorsprung auf Juho Hänninen. Damit erzielte Hirvonen gleich beim Debüt des neuen Ford Fiesta S2000 den ersten Rallyesieg mit diesem Fahrzeug. Platz drei belegte am Ende Nicolas Vouilloz.[8] Von 63 gestarteten Teilnehmern erreichten 36 das Ziel.