Puyrenier, oft auch Puyrénier geschrieben, okzitanisch Puei Rainier, leitet sich ab von puy (Hügel) und dem germanischen Vornamen Rainier (bzw. Rainer, angeblich abgeleitet von Ragin-hari). Der Ort bietet von seiner Hügellage einen schönen Ausblick nach Nordost.
Geographie
Die Gemeinde Puyrenier wurde von folgenden Gemeinden umgeben:
Die Commune déléguée besteht neben dem Ortskern mit dem Schloss, dem Château de Bellevue, aus folgenden Geländepunkten, Weilern, Gehöften sowie einem weiteren Schloss:
Champellat, Château de la Combe, Chez Picou, Croix d'Agneau, La Borderie (Ruinen), La Meynardie, La Meyrie, Lacaud, Les Bailles, Les Landes, Les Vergnes, Matassia, Nanchères, Nardouillères, Pont du Râteau und Ségélard.
Der topographisch tiefste Punkt im Gebiet der Commune déléguée mit 105 Meter über dem Meer liegt an der Nizonne bei Lacaud, der Fluss verlässt hier die Commune déléguée Puyrenier. Der höchste Punkt mit 203 Meter befindet sich auf einem Nordwest-Südost-streichenden Höhenzug zirka 1 Kilometer westlich des Ortskerns. Die maximale Höhendifferenz beträgt somit 98 Meter.
Verkehrsanbindung
Entlang der Ostgrenze des früheren Gemeindegebiets führt die D 93 von Beaussac nach Mareuil bzw. Vieux-Mareuil. Der Ortskern selbst kann über Kommunalstraßen von Mareuil (entweder direkt oder über die D 708), Les Graulges und Beaussac aus erreicht werden.
Hydrographie
Die Commune déléguée Puyrenier grenzt im Norden an die in westnordwestlicher Richtung fließende Nizonne. Östlich des Ortskerns verläuft ein 2 Kilometer langes Trockental in nördlicher Richtung, es mündet bei Le Moulin d'Aucors (Commune déléguée Beaussac) in die Nizonne. Ein weiteres, nur zeitweilig Wasser führendes Tal bildet die Südwestgrenze zu Mareuil und Sainte-Croix-de Mareuil, es mündet nach 3 Kilometern im Nordwesten unterhalb von Lacaud ebenfalls in die Nizonne.
Die Commune déléguée Puyrenier wird vollständig von oberkreidezeitlichenSedimenten des nordöstlichen Aquitanischen Beckens unterlagert. Die Schichtenfolge gehört zum Nordflügel der Combiers-Saint-Crépin-de-Richemont-Synklinale. Die Schichten streichen Nordwest-Südost und fallen mit 10° leicht nach Südwesten ein.
Unterstes aufgeschlossenes Schichtglied sind die obersten Lagen des Angoumiens (Rudistenkalke des Oberturons – Formation c3c). Sie säumen das linke Ufer der Nizonne. Darüber folgen harte, kristalline Kalke des Coniaciums (Formation c4). Über das Coniacium legt sich Unteres und Oberes Santonium - graue, Glaukonit-führende Kalke und Mergelkalke mit Austernschill (Formationen c5a und c5b-c). Die Grenze zwischen Unter- und Obersanton verläuft durch den Ortskern.
Die Oberkreidesedimente werden bei La Meynardie und bei Croix d'Agneau von pleistozänemKolluvium verhüllt, welches aus Sanden des Santoniums hervorgegangen ist (Formation ACC). Die Talungen der Nizonne werden von holozänemAlluvialboden verfüllt (Formation K).
Insgesamt treten jedoch noch 160 weitere Tierarten und 156 Pflanzenarten auf.
Schutzgebiet des Typus 2
Das Schutzgebiet des Typus 2 (ZNIEFF des Typus 2) betrifft ebenfalls den Lauf der Nizonne (ausgewiesen als Vallée de la Nizonne).
Die angetroffene Fauna setzt sich aus 250 Tierarten zusammen, von denen 30 charakteristisch sind – darunter 20 Säugetierarten, 7 Insektenarten (davon 4 Schmetterlinge), 2 Amphibienarten und eine Schildkrötenart.
Die Flora zeichnet sich durch mehr als 200 Pflanzenarten aus, wovon 9 als charakteristisch angesehen werden. Neben den unter Typus 1 bereits erwähnten Arten Schachblume, Gelbe Wiesenraute, Lungen-Enzian und Verkannter Wasserschlauch sind dies Graues Sonnenröschen (Helianthemum canum), Lockerblütiges Knabenkraut (Anacamptis laxiflora), Nizza-Mauerpfeffer (Sedum sediforme), Arenaria controversa und Wald-Simse (Scirpus sylvaticus).
Natura 2000
Das Nizonnetal fällt außerdem unter Natura 2000. Gemäß der Richtlinie 92/43/EWG werden 20 Tierarten hier unter Anhang-II geschützt. Darunter 10 Säugetierarten mit allein 8 Fledermäusen, 7 Insektenarten, 2 Fischarten und eine Schildkröte. Zu den bereits unter dem Typus 1 aufgeführten Insekten kommt noch der Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) hinzu. Die beiden Fischarten sind die Scheldegroppe (Cottus perifretum) und das Bachneunauge (Lampetra planeri). Als Schildkröte fungiert die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis).
Geschichte
In der Commune déléguée Puyrenier stand einst ein Dolmen aus der Megalithkultur, das als Pierre Tournante bezeichnet wurde, von dem aber nichts mehr erhalten geblieben ist.
Ältestes erhaltenes Bauwerk in Puyrenier ist das Château de Bellevue aus dem Siebzehnten Jahrhundert.