Das Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa 170 Kilometer östlich von Stettin, 17 Kilometer nordöstlich der Stadt Złotów (Flatow) und sieben Kilometer nördlich des Dorfs Zakrzewo.
Geschichte
Ältere Ortsbezeichnungen sind Pothulycz (1479) und Potulice.[1] Die Ortschaft gehörte früher zum Güter-Komplex der Herrschaft Flatow.
Besitzerin der Flatower Güter war am Anfang des 17. Jahrhunderts die Familie Potulicki, die sich auf dem Vorwerk Flatow ein neues Schloss erbaute. 1619 besaß Johannes Potulicki die Herrschaft, 1642 wird Siegesmund Grudzinski und 1650 Andreas Carl Grudzinski als ihr Eigentümer genannt, 1688 Matthias Działiński und 1714 Joseph Działiński. Die Familie Działiński ließ die Flatower Güter 1772 von dem ehemaligen sächsischen Obristen Friedrich Wilhelm Freiherr von Mehling verwalten, der mit August II. nach Polen gekommen war, im Schloss zu Pottlitz wohnte und später als Generalpächter des Güter-Komplexes fungierte. Die Gebühr für eine Dreijahrespacht hatte für ihn 45.000 Taler betragen.[2] 1783 war Grundherr der Güter der Kriegs- und Domänenrat von Fahrenheid zu Königsberg i. Pr.[3] 1798 kaufte der Ritterschaftsrat von Gebhardt die Herrschaft Flatow.[4] Am 1. Juli 1820 gingen die Flatower Güter in den Privatbesitz des preußischen Königshauses über.[5] König Friedrich Wilhelm III. schenkte die Flatower Güter seinem dritten Sohn, dem Prinzen Carl von Preußen, von dem sie Prinz Friedrich Karl von Preußen, und von diesem, Prinz Friedrich Leopold von Preußen erbte.[4]
Im Jahr 1896 war Prinz Friedrich Leopold von Preußen Eigentümer des Gutsbezirks Pottlitz, der ihn von dem Administrator Westphal verwalten ließ.[6]
Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Guts Pottlitz 1175 Hektar, und 1925 wohnten im Gutsbezirk 373 Personen.[7]
Um 1930 war das Gemeindegebiet von Pottlitz 22,4 Quadratkilometer groß. Innerhalb der Gemeindegrenze standen insgesamt 64 bewohnte Wohnhäuser an sieben verschiedenen Wohnplätzen:[8]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Das Dorf Pottlitz wurde anschließend seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Die einheimische Bevölkerung wurde in der darauf folgenden Zeit von der polnischen Administration aus Pottlitz vertrieben.
Pottlitz, Dorf und Domäne, Kreis Flatow, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Pottlitz (meyersgaz.org).
Manfred Vollack: Das Flatower Land. Ein Bildband unserer grenzmärkischen Heimat. Heimatkreisausschuss für den Kreis Flatow, Gifhorn 1989.
↑Rolf Straubel: Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2010, S. 389 (books.google.de).
↑ abFürst Blücher im Kreise Flatow, Rubrik Kleine Mitteilungen, in: Der Bär – Illustrirte Wochenschrift für die Geschichte Berlin's und der Mark, XIX. Jahrgang, No. 17, Berlin, 21. Januar 1893, S. 203–204 (books.google.de).
↑C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 178, linke Spalte (books.google.de).
↑Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 405 (books.google.de).
↑Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 179 (books.google.de).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 74, Ziffer 2660 (books.google.de).
↑Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 481 (books.google.de)
↑Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschafts-Verzeichnis: Kreis Flatow, S. 10–11, Ziffer 148–152 (books.google.de).
↑Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 4. Kreis Flatow, S. 20–21, Ziffer 77 (books.google.de).
↑ abMichael Rademacher: Flatow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 488 (books.google.de).
↑Königliches Konsistorium der Provinz Westpreußen (Hrsg.): Pfarr-Almanach der Provinz Westpreußen, Danzig 1897, S. 60 (books.google.de)