Im Durchbruch verlässt der von Süden kommende Fluss Weser das Weserbergland und fließt in Richtung Norden in die Norddeutsche Tiefebene. Die Porta Westfalica wurde 2006 als Nationales Geotop ausgewiesen. Geomorphologisch betrachtet handelt es sich hier um ein epigenetischesDurchbruchstal. An seiner schmalsten Stelle ist das Tal nur ca. 600 m breit.[1]
Noch bis ins frühe Pleistozän waren Wiehen- und Wesergebirge als ein Gebirgszug verbunden und die Weser floss viel weiter östlich durch den Raum Hannover.[2] In der Saalekaltzeit versperrten die nach Süden vordringenden Eismassen der Weser diesen Weg, ein neuer Weserabfluss entstand bei Hameln in westlicher Richtung; dies kann aus der vergleichenden Betrachtung der Talterrassen geschlossen werden. Der Weserdurchbruch bei Porta Westfalica ist seit der Spätelsterkaltzeit durch Sedimentkörper in Form von Talterrassen nachgewiesen. Es wird angenommen, dass der Durchbruch dabei auch von einer tektonischenStörungszone sowie eventuell auch von Subrosionserscheinungen im Untergrund (Lösung von Zechsteinsalzen) unterstützt wurde[3].
Verkehrsanbindung
An der Porta Westfalica kreuzen die Bundesstraßen B 61, B 65 und B 482, worüber die unweit südlich verlaufenden Bundesautobahnen A 2 und A 30 sowie die Straßen der umliegenden Ortschaften erreichbar sind.
Die B 61 und B 482 verlaufen etwa in Nord-Süd-Richtung parallel zum Fluss durch die Porta Westfalica. Eine Weserbrücke verbindet sie südlich der Pforte bei der Stadt Porta Westfalica etwa in West-Ost-Richtung. Die B 65 überquert die Weser nördlich der Pforte bei Minden über die Theodor-Heuss-Brücke. Die B 61 führt durch den 1730 Meter langen Weserauentunnel, der parallel zur Weser gebaut wurde und den östlich des Wittekindsbergs gelegenen Stadtteil Barkhausenumgeht.
Auch die Bahnstrecke Hamm–Minden ist in Südsüdwest-Nordnordost-Richtung und parallel zur Weser durch die Porta Westfalica trassiert. Durch den an dieser Bahnstrecke liegenden Bahnhof Porta Westfalica, der zur gleichnamigen Stadt gehört und am östlichen Weserufer am Westfuß des Jakobsbergs liegt, besteht eine Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn.
Die Porta Westfalica um 1900 mit noch vorhandenen, flachen Bergflanken; sie wurden später für Straßen abgetragen
Literatur
Manfred Dölling, Tobias Püttmann: Weserdurchbruch bei Porta Westfalica und Besucherbergwerk Kleinenbremen, in: 82. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Geologen vom 7. bis 10. Juni 2022 in Osnabrück. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Krefeld 2022, S. 153–167.
Horst Mensching (Herausgeber): Die Landschaft an der Porta Westfalica – ein geographischer Exkursionsführer (= Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover 1971). Hannover 1971.
Franz-Dieter Miotke: Die Landschaft an der Porta Westfalica. Teil I: Die Naturlandschaft (= Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover 1968). Hannover 1968.
Sebastian Schröder: Die Porta Westfalica. In: Westfälische Erinnerungsorte. Beiträge zum kollektiven Gedächtnis einer Region. Herausgegeben von Lena Krull. Schöningh, Paderborn 2017, ISBN 978-3-506-78607-4, S. 143–155.
Fritz W. Franzmeyer: Die Porta Westfalica links der Weser – Überliefertes und Erlebtes aus einem geschichtsträchtigen Raum Zweite Auflage 2013, ISBN 978-3-7322-0890-6.
↑Geologie im Weser- und Osnabrücker Bergland. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Krefeld 2003, S. 89
↑Manfred Dölling, Tobias Püttmann: Weserdurchbruch bei Porta Westfalica und Besucherbergwerk Kleinenbremen, in: 82. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Geologen vom 7. bis 10. Juni 2022 in Osnabrück. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Krefeld 2022, S. 155