Podemos (Brasilien)

Podemos (PODE)
Partei­vorsitzende Renata Abreu
Gründung 25. Mai 1995[1]
Hauptsitz São Paulo und Brasília
Ausrichtung Dritter Weg[2]
Direkte Demokratie[3]
Farbe(n) Grün und Blau
Sitze Abgeordnetenkammer
15 / 513 (2,9 %)
(2022)
Sitze Bundessenat
6 / 81 (7,4 %)
(2022)
Mitglieder­zahl 410.081 (April 2022)[4]
Website Website Podemos

Podemos, abgekürzt PODE, Pode, deutsch „Wir können“, ist eine Partei in Brasilien. Die Partei wurde 1995 als Partido Trabalhista Nacional (PTN), deutsch Nationale Arbeiterpartei, gegründet und 2016 in Podemos umbenannt, amtlich durch das Tribunal Superior Eleitoral genehmigt im Mai 2017.[5] Sie gehörte ursprünglich zum linken politischen Spektrum, gilt aber seit dem Eintritt des Assembleias-de-Deus-Geistlichen Marco Feliciano als eine Interessensvertretung der evangelikalen Freikirchen Brasiliens.[6] Feliciano wurde am 9. Dezember 2019 aus der Partei ausgeschlossen.[7]

Geschichte

Die Partei wird seit ihrer Gründung von Mitgliedern der Familie Abreu geführt, zunächst von Dorival de Abreu (1933–2004), dann von José Masci de Abreu (1944–2022), gefolgt von seiner Tochter Renata Abreu (* 1982). Das Tribunal Superior Eleitoral (TSE) erteilte am 2. Oktober 1997 mit Res.-TSE Nr. 19.984 die Wählbarkeit, die laufende Parteiennummer ist 19.

Ideologie

Podemos sieht sich selbst als Partei des Zentrums und spricht sich für einen hohen Grad an direkter Bürgerbeteiligung aus. Von 1995 bis etwa 2017 vertrat sie eher die Arbeiterschaft. Heute ist sie eine der Koalitionsparteien für die Regierung Jair Bolsonaros und vertritt evangelikale und wirtschaftsliberale Ideen.[6]

Mandate

Bei den Wahlen in Brasilien 2018 errang sie acht Senatssitze von 81, 11 Abgeordnetenmandate für die Abgeordnetenkammer von 513 und 22 von 1024 Abgeordnetenmandaten in den einzelstaatlichen Legislativversammlungen. Bei den Gouverneurswahlen konnte sie keinen Bundesstaat für sich gewinnen. Der Senator und ehemalige Gouverneur von Paraná, Álvaro Dias, versuchte als Präsidentschaftskandidat von Podemos seine Partei und sich selbst als wählbare Alternative zwischen der PSDB und der Arbeiterpartei PT zu positionieren.[8][9]

Mitgliederentwicklung

Jahr Zahl
als PTN: 2016, April 158.777
als PTN: 2017, April 161.636
als PODE 2018, April 167.077
als PODE 2019, April 167.011
als PODE 2020, April 408.863
als PODE 2022, April 410.081

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Podemos: História. In: org.br. Abgerufen am 27. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. https://www.ft.com/content/a773024f-771b-40e0-a422-3a9b7e02bf68
  3. https://www.gazetadopovo.com.br/politica/republica/o-que-pensa-o-podemos-novo-partido-de-alvaro-dias-e-que-sonha-com-romario-0i7hwv17nqcxdy0opjwq886nh/
  4. Tribunal Superior Eleitoral: Estatísticas de eleitorado - Filiados. (Memento vom 9. Mai 2019 im Internet Archive) Abgerufen am 27. August 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. TSE autoriza PTN a mudar nome para “Podemos”. In: jus.br. Tribunal Superior Eleitoral, 16. Mai 2017, abgerufen am 27. Mai 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. a b Líria Jade: Saiba como votou cada deputado na cassação de Eduardo Cunha (PMDB-RJ). Portal EBC, 13. September 2016, abgerufen am 17. Juli 2019 (portugiesisch).
  7. Daniel Weterman: Podemos decide expulsar Marco Feliciano - Política. In: com.br. Estadão, abgerufen am 24. Dezember 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Politische Parteien und Wahlkampfkoalitionen. In: kas.de. Konrad-Adenauer-Stiftung, 2018, abgerufen am 27. Juli 2019.
  9. Podemos confirma Alvaro Dias para disputa da Presidência. In: G1. Abgerufen am 27. Juli 2019 (brasilianisches Portugiesisch).

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