Das Pleiser Hügelland (vereinzelt auch Pleiser Terrassenland[1]), landläufig bekannter unter dem Namen Pleiser Ländchen, ist eine bis gut 235 m hohe Hügellandschaft im südlichen Nordrhein-Westfalen im Rhein-Sieg-Kreis und im Osten der Stadt Bonn, die das bis 461 m hohe Siebengebirge nach Norden und Nordosten sowie den nahebei um 300 m erreichenden Niederwesterwald nach Nordwesten abdacht. Durchflossen vom Pleisbach und Hanfbach, stößt es nach Norden an das Tal der Sieg und im Nordwesten mit seiner Teillandschaft Ennert an das Tal des Rheins.
Das Pleiser Ländchen wird, vom bewaldeten Höhenzug Ennert abgesehen, überwiegend ackerbaulich genutzt.
Das durch die tief eingesenkten, nach Nordwesten weisenden Kastentäler von Hanf- und Pleisbach und deren Nebenbächen geprägte Pleiser Hügelland ist mit Löss, Lösslehm und Tuffen bedeckt. Daneben spielen Terrassenschotter und tertiäre Sande und Tone eine gewisse Rolle. Unterbrochen wird diese Struktur durch gelegentliche Basalt-Durchbrüche.[6][3] In und an der Teillandschaft Ennert wurde in der Zeit von etwa 1809 bis 1875 intensiv Braunkohlebergbau mit Alaungewinnung betrieben.
Orte
Das Pleiser Ländchen liegt in seinem Nordwesten im Bonner Stadtbezirk Beuel und nimmt dort mit dem Ennert die Ortsteile Hoholz, Holtorf (mit Oberholtorf, Niederholtorf und Ungarten) und Holzlar (mit Kohlkaul, Roleber, Gielgen und Heidebergen) ein.
Der überwiegende Teil des Pleiser Ländchen liegt im Rhein-Sieg-Kreis und dort in seinem Südwesten im Nordosten der Stadt Königswinter und in seinem Nordosten im Südwesten der Stadt Hennef und im Südosten der Stadt Sankt Augustin.
Dichter besiedelt sind neben dem Stadtgebiet von Bonn und dem Übergang zum Siegtal die im Süden, am Rande des Siebengebirges gelegenen Ortsteile von Königswinter Thomasberg und (am Ölberg) Ittenbach sowie jenseits der A3Oberpleis.[7]
Der überwiegend bewaldete Höhenzug Ennert gehört zum Naturschutzgebiet Siebengebirge (Teilgebiet Ennert).[8] Im Nordosten ist das Tal des Adscheider Baches Teil des NSG Ahrenbachtal und Adscheider Tal, welches bis in den Norden der Asbacher Hochfläche reicht.
Kleinere Naturschutzgebiete sind das NSG Eisbachtal mit Nebensiefen bei Oberpleis, das "NSG Pleisbach" (SU-100) und nördlich das "NSG Rotter Hardt und Morbach" (SU-103)[9], in Süden und Westen gehören zudem Randbereiche des Pleiser Hügellandes zum Kerngebiet des 1922 gebildeten "NSG Siebengebirge".[7]
Berge
Zu den markanteren Erhebungen des Pleiser Hügellandes gehören:
Ennert (152 m, äußerster Nord(west)en) im gleichnamigen Höhenzug und Landschaftsteil.
Flüsse
Die wichtigsten und gleichzeitig einzigen nennenswerten Fließgewässer des Pleiser Hügellandes sind der Pleisbach und der Hanfbach, die beide nach Nord(nord)westen der Sieg zufließen.
Literatur
Heinrich Müller-Miny: Das Mittelrheingebiet und seine naturräumliche Gliederung. In: Bundesanstalt für Landeskunde (Hrsg.): Berichte zur Deutschen Landeskunde. 21. Band, 2. Heft (September 1958), Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1958, S. 193–233 (hier: S. 230–232). [noch nicht für diesen Artikel ausgewertet]
Institut für Landeskunde (Hrsg.); Heinrich Müller-Miny (Bearb.): Geographisch-landeskundliche Erläuterungen zur Topographischen Karte 1:50000. 1. Lieferung, Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1963, S. 29. [noch nicht für diesen Artikel ausgewertet]
↑Institut für Landeskunde (Hrsg.); Heinrich Müller-Miny (Bearb.): Geographisch-landeskundliche Erläuterungen zur Topographischen Karte 1:50000. 1. Lieferung, Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1963, S. 29.
↑bereits 1947 so bezeichnet in Alfred Philippson: Die Stadt Bonn. Ihre Lage und räumliche Entwicklung (=Carl Troll (Hrsg.): Bonner geographische Abhandlungen, Heft 2). Ludwig Röhrscheid Verlag, Bonn 1947 (hier: Abb. 1: Karte Die Lage der Stadt Bonn, Entwurf: Carl Troll).
↑Heinrich Müller-Miny: Betrachtungen zur naturräumlichen Gliederung. In: Institut für Landeskunde (Hrsg.): Berichte zur Deutschen Landeskunde. 28. Band, 2. Heft (März 1962), Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1962, S. 258–279 (hier: S. 271).