Es gibt die Gemarkungen Beidl (nur Gemarkungsteil 0), Betzenmühle, Hohenthan (nur Gemarkungsteil 1), Lengenfeld bei Tirschenreuth (nur Gemarkungsteil 2), Liebenstein (nur Gemarkungsteil 0), Plößberg, Schönficht (nur Gemarkungsteil 1), Schönkirch und Wildenau.[4]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Name des Ortes wurde in der Zeit von 1124 bis etwa 1136 zum ersten Mal als „Plezperch“ urkundlich erwähnt.[5] Im Jahr 1273 wurde er als „Plezberc“ bezeichnet, 1283 als „Plesberch“, 1493 als „Pleßberg“, 1691 als „Plössberg“ und 1820 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Dieser war ursprünglich ein Flurname, dessen Grundwort auf dem mittelhochdeutschen Begriff „berc“ basiert. Das Bestimmungswort geht auf den slawischen Begriff „plesb“ zurück, der so viel wie „kahle Stelle“ bedeutet.
Plößberg wurde vermutlich um 1052 besiedelt, Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Nach den Grafen von Sulzbach, dem Adelsgeschlecht der Plößberger und den Gleißenthalern, Herren von Schönkirch, wurde Plößberg nach 1350 Eigentum der böhmischen Krone. Nach 1400 waren Plößberg, Schönkirch und Wildenau böhmische Lehen in Bayern, sowie ab 1506 Teile des Herzogtums Pfalz-Neuburg. Es folgten mehrere Besitzerwechsel, Kriege und Plünderungen, vor allem während der Reformation und der Gegenreformation sowie im Dreißigjährigen Krieg. Im Mittelalter lag Plößberg an der Goldenen Straße von Nürnberg, über Bärnau und Neustadt nach Prag. Die böhmischen Rechte auf den Ort wurden erst 1805 für nichtig erklärt.
Christian August von Pfalz-Sulzbach führte 1652 das Simultaneum ein, die Gleichberechtigung bei der Nutzung der Pfarrkirchen durch Katholiken und Protestanten in seinem Herzogtum, die in Plößberg bis 1918 galt.
Markt
Seit 1951 darf sich Plößberg Markt nennen. Seit diesem Zeitpunkt führt die Gemeinde ein eigenes Wappen.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Beidl, Liebenstein, Schönkirch und Wildenau eingegliedert.[6] Am 1. Mai 1978 kamen der Großteil der Gemeinde Schönficht und Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Hohenthan hinzu.[7]
Umgliederungen
Am 1. Januar 1983 wurde Mooslohe aus dem Markt Plößberg in die Stadt Tirschenreuth umgegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 stagnierte bzw. sank die Einwohnerzahl von 3255 auf 3250 um 5 bzw. um 0,2 %. Am 31. Dezember 1998 hatte die Stadt 3602 Einwohner.
Politik
Marktgemeinderat
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:
Das Glasschmelzofenbau- und Glasmuseum widmet sich dem Handwerk der Herstellung von Glasschmelzöfen, die für die Glasherstellung unverzichtbar sind und waren.
Im Rathaus kann die Krippen- und Heimatstube besichtigt werden.
Die Tradition des Schnitzens von Weihnachtskrippen und der zugehörigen Figuren wurde im 19. Jahrhundert von den Glasofenmauerern begründet. Sie hatten solche Krippen während ihrer Tätigkeiten in Tirol, Böhmen und Thüringen kennengelernt und schnitzten in den Wintermonaten im heimischen Plößberg. Heute verfügt fast jedes Haus über eine eigene Krippe, die über die Generationen hinweg fortgeführt, ergänzt und vererbt wird.
Seit 1970 werden im Rhythmus von fünf Jahren zahlreiche Krippen in einer Krippenschau gezeigt. Bis zum Jahr 2010 haben mehr als 150.000 Gäste die Ausstellungen besucht. Die Krippenschau des Jahres 2015 fand vom 29. November 2015 bis zum 10. Januar 2016 im Ambiente einer Karawanserei statt. Ausgestellt waren 37 Krippen in bis über 20 Quadratmeter großen, aus Naturmaterialien gestalteten Landschaften, die zum Teil mehrere hundert Figuren umfassten. Die älteste gezeigte Krippe stammte aus dem Jahr 1800.
Wirtschaft und Infrastruktur
Lange Tradition hat in Plößberg der Bau von Glasschmelzöfen. Diese werden weltweit von Plößberger Ofenmaurern gebaut.
Auch die holzbearbeitende Industrie hat sich in den letzten Jahrzehnten stark ausgeweitet. Es gibt mehrere größere, mittelständische und kleinere Sägewerke innerhalb des Gemeindegebietes, darunter, dass 2024 größte Sägewerk in Europas der Ziegler Group, mit Firmensitz im Ort. Die Ziegler Group hatte bei Insolvenz am 20. November 2024 bis zu 3000 Arbeitsplätze, die meisten im Nordosten Bayerns. Die Süddeutsche Zeitung schrieb zur Ziegler Group „Flaggschiff der bayerischen und deutschen Holzindustrie und am Wirtschaftsstandort Oberpfalz.“[12]
Bahnverkehr
Der Ortsteil Liebenstein erhielt 1903 einen Bahnhof an der Bahnstrecke Wiesau–Bärnau. Zwischen Tirschenreuth und Bärnau wurde der Personenverkehr auf der Schiene 1975 eingestellt, 1994 endete auch der Güterverkehr. Danach wurden die Gleise abgebaut.
Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 978-3-406-55206-9.
↑Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 1. Februar 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
↑Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 215.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.580.