Dieser Artikel behandelt die Stadt Pjöngjang. Zum Comic siehe Pjöngjang (Comic), zum südkoreanischen Landkreis siehe Pyeongchang, weitere Bedeutungen siehe Pyongyang.
Die Stadt ist politischer, wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt sowie Verkehrsknotenpunkt des Landes mit der Mansudae-Kongresshalle, Universitäten und verschiedenen Theatern, Museen sowie Baudenkmälern.
Der Name Pjöngjang bedeutet so viel wie ‚friedliches‘ oder ‚flaches Land‘. Der Name kommt vom Altkoreanischen buruna (부루나), was ‚flaches‘ oder ‚ebenes Land‘ bedeutete und so in chinesische Zeichen (Hanja) übertragen wurde. Zur Kochosŏn-Zeit soll sich im Gebiet, wo sich heute Pjöngjang befindet, die Hauptstadt Wanggŏmsŏng befunden haben, eine bedeutende Stadt der koreanischen Mythologie und Geschichte. Zur Koguryŏ-Zeit wurde der Ort Pyŏngyang-sŏng (Chosŏn’gŭl: 평양성, Hancha: 平壤城, ‚Burg Pyŏngyang‘), Nangnang (낙랑/樂浪), Jangan (장안/長安) und Andong-dohobu (안동도호부/安東都護府 ‚Andong-Protektorat‘) genannt. Zur Zeit der Koryŏ-Dynastie wurde die Stadt Sŏgyŏng (서경/西京 ‚westliche Hauptstadt‘), Sŏdo und Ryugyŏng (류경/柳京 ‚Stadt der Weiden‘) genannt. Mit Beginn der Chosŏn-Dynastie trug der Ort durchgehend den Namen Pyŏngyang.[3][4] Zur Zeit der japanischen Besetzung Koreas wurde die Stadt basierend auf der japanischen Aussprache der chinesischen Zeichen für Pyŏngyang als Heijō bezeichnet. Ferner trug die Stadt unter Missionaren im 20. Jahrhundert den Spitznamen „Jerusalem des Ostens“ aufgrund der hohen Anzahl christlicher Einwohner.
Geografie
Geografische Lage
Pjöngjang liegt in der Mitte der nordwestlichen Niederung der Koreanischen Halbinsel, umgeben von Bergen und Flüssen, Ebenen und Anhöhen, am Fluss Taedong durchschnittlich 38 m hoch. Nordwestlich befinden sich niedrige Bergketten, und östlich liegen einige kleine Hügel. Es wird zudem von dem Nebenfluss Pothong durchlaufen.
Das gesamte Verwaltungsgebiet von Pjöngjang, einschließlich der ländlichen Siedlungsgebiete, hat eine Fläche von 2653 Quadratkilometern. Das Saarland hat zum Vergleich mit 2569 Quadratkilometer Fläche eine ähnlich große Ausdehnung.
Stadtgliederung
Die Stadtprovinz Pjöngjang wurde 1946 aus der Provinz P’yŏngan-namdo herausgelöst und zur besonderen Verwaltungsregion erklärt. Seitdem wird sie von der Regierung zentral verwaltet. Pjöngjang gliedert sich in 18 Stadtbezirke und einen Landkreis. Sie ist nicht zu verwechseln mit dem südkoreanischen Landkreis Pyeongchang-gun.
Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 10,7 °C, die Jahresniederschlagsmenge 939,8 mm.
Die Sommer sind während der Monsun-Zeit von Juni bis September sehr warm und feucht. Die Winter sind stark von kalten Winden aus Sibirien beeinflusst und daher sehr kalt, aber trocken.
Der wärmste Monat ist der August mit durchschnittlich 24,4 °C, der kälteste ist Januar mit −8,1 °C im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juli mit durchschnittlich 275,2 mm, der wenigste im Februar mit 11,0 mm im Mittel.
Pjöngjang gilt als die älteste Stadt der Koreanischen Halbinsel. Der Name Pjöngjang bedeutet „ebenes Land“ oder „gemütvolle Umgebung“. Der Legende nach wurde es im Jahr 2333 v. Chr. vom HalbgottDangun Wanggeom, dem mythologischen Staatsgründer Koreas, unter dem Namen Wanggŏmsŏng (kor.왕검성, Hanja王儉城) gegründet.
Die geschriebene Geschichte beginnt 108 v. Chr. mit der Gründung einer chinesischen Handelskolonie in der Nähe der Stadt. 427 wurde Pjöngjang die Hauptstadt des Königreichs Goguryeo. 668 ist die Stadt von den Chinesen erobert worden. 1135 machte Myo Cheong, König von Goryeo (nach dem Korea im Westen benannt wurde), Seogyeong (heute Pjöngjang) zu seiner zweiten Hauptstadt.
Die japanische Armee besetzte Pjöngjang von 1592 bis 1593. Chinesische Streitkräfte nahmen die Stadt 1627 ein und setzten sie in Brand. Nachdem sich Korea dem Ausland geöffnet hatte, wurde Pjöngjang die Basis für die christliche Missionierung. In der Stadt sind über 100 Kirchen gebaut worden, und 1880 waren in der Stadt mehr protestantische Missionare als in jeder anderen asiatischen Stadt.
Während des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges (1894–1895) und den nachfolgenden Seuchen wurde Pjöngjang in weiten Teilen zerstört und fast vollständig entvölkert. In der japanischen Kolonialzeit (1910–1945) entwickelte sich Pjöngjang zu einem Industriezentrum. Die Stadt trug in dieser Zeit den japanischen Namen Heijō.
Im Koreakrieg (1950–1953) ist die Stadt durch Luftangriffe erneut zerstört worden. Nach dem Krieg legte man zahlreiche Parks und breite Straßenzüge, gesäumt von großen Wohnhäusern, an. Pjöngjang entwickelte sich zu einem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum sowie Verkehrsknotenpunkt des Landes.
Rein formell wurde Pjöngjang erst 1972 zur Hauptstadt Nordkoreas erhoben, das von 1948 bis dahin nur als Provisorium galt. In diesem Zeitraum berief sich die nordkoreanische Verfassung auf die Geschichte Koreas in der Zeit des Königreiches Joseon und des Koreanischen Kaiserreichs, in welcher jahrhundertelang Seoul als Hauptstadt galt.[10]
Religionen
Die traditionellen Religionen Pjöngjangs sind der Buddhismus und der Konfuzianismus, heute ist aber vermutlich ein Großteil der Bevölkerung religionslos. Der Artikel 68 der nordkoreanischen Verfassung gewährt dessen Bürgern freie Ausübung ihrer Religion, solange dies nicht „zur Infiltration durch äußere Kräfte oder zur Verletzung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung“ missbraucht wird. Trotzdem berichten sowohl christliche Organisationen wie Open Doors als auch säkulare Hilfswerke wie Amnesty International, dass praktizierende Christen in Internierungslager gesperrt würden und Religionsfreiheit de facto nicht existiert.
Diesen Berichten zufolge gibt es zwar mehrere Schaukirchen zu Propagandazwecken (z. B. die Kirche Pongsu oder die Kathedrale von Jangchung), das in der Verfassung verbriefte Recht würde den Christen aber verweigert, da es sich nicht um eine staatlich kontrollierte Organisation handelt. Trotzdem sei eine aktive Untergrundkirche vorhanden. Das Christentum war lange besonders in Pjöngjang stark vertreten. Der US-amerikanische Pastor und Philosoph George Trumbull Ladd (1842–1921) schätzte bei seinem Besuch in der Stadt am 7. April 1907 die Zahl der Christen auf 13.000 bis 14.000. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug etwa ein Drittel. Die Anzahl der Kirchen lag bei über 100. Deshalb wurde Pjöngjang auch als „Jerusalem des Ostens“ bezeichnet.[11]
Einwohnerentwicklung
Von 40.000 Einwohnern 1890 stieg die Bevölkerung der Stadt bis 1924 auf über 100.000. Bis 1938 verdoppelte sich diese Zahl auf 235.000. Im Jahre 1962 lebten in Pjöngjang 653.000 Menschen, 1978 waren es bereits 1,3 Millionen. 2010 hatte die Kernstadt 3,3 Millionen Einwohner. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer beträgt 68 Jahre, die der Frauen 74 Jahre. Durch die immer wieder auftretenden Hungersnöte und die schlechte medizinische Versorgung hat sich die Lebenserwartung jedoch deutlich reduziert.
Pjöngjang ist ethnisch homogen und weist prozentual einen sehr niedrigen Ausländeranteil auf. In der Stadt leben fast ausschließlich Koreaner. Gründe hierfür sind auch die isolationistische Politik der Regierung, gesellschaftliche Ächtung aller Nichtkoreaner und die geringe Attraktivität der Stadt für Einwanderer. Es gilt als praktisch unmöglich, sich als Ausländer in Pjöngjang niederzulassen.[12]
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Kernstadt (ohne Vorortgürtel).[13]
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
1890
40.000
1935
182.100
1978
1.250.000
1906
43.000
1938
234.700
1981
1.283.000
1911
36.800
1940
286.000
1986
1.300.000
1920
58.600
1944
388.000
1993
2.354.898
1922
86.500
1962
653.000
2002
2.724.700
1924
102.700
1965
800.000
2007
3.059.678
1929
120.000
1967
840.000
2010
3.270.582
1932
144.200
1970
940.000
Politik
Regierung
Pjöngjang steht unter zentraler Verwaltung der Regierung und besitzt den Status einer Provinz. Der Regierungsapparat wird von der Partei der Arbeit Koreas dominiert, deren Führungsrolle in der Verfassung verankert ist. Der Bürgermeister der Hauptstadt wird vom Ersten Sekretär der Partei der Arbeit Koreas ernannt.
Das höchste Machtorgan bildet formell das Parlament, dessen Mitglieder auf fünf Jahre gewählt werden. Das Verfahren zur Besetzung öffentlicher Ämter wird in der Verfassung als Demokratischer Zentralismus bezeichnet. Aus Wahlen geht in der Regel der einzige, von der Partei der Arbeit Koreas aufgestellte, Kandidat mit großer Mehrheit als Sieger hervor.
Städtepartnerschaften
Pjöngjang unterhält mit folgenden Städten eine Partnerschaft:
Zu den zahlreichen Theatern der Stadt gehört das Große Opernhaus an der Kreuzung zwischen Sungni- und Yonggwang-Straße. Es bietet 2200 Personen Platz, auf der Bühne können bis zu 700 Darsteller auftreten. Die dort aufgeführten koreanischen Opern dauern etwa drei bis vier Stunden.
Im Nordosten von Pjöngjang, nahe der Rungna-Brücke, befindet sich ein zweites Opernhaus. Ihm gegenüber steht die Zentrale Jugendhalle für Konzerte und künstlerische Aufführungen mit einer Kapazität von 3600 Personen.
Das im griechisch-antiken Stil erbaute Moranbong-Theater befindet sich nahe der Chollima-Statue. Es diente der ersten Volksversammlung im Jahre 1948 nach der Unabhängigkeit von Japan und wird heute für Aufführungen benutzt.
Museen
Eines der bekanntesten Museen in Pjöngjang ist das Historische Museum. In insgesamt 19 Ausstellungsräumen ist die Geschichte Koreas von der Steinzeit bis zur Japanischen Kolonialzeit zu sehen.
Gegenüber dem Historischen Museum befindet sich die Koreanische Kunstgalerie. Sie ist im Jahre 1954 eröffnet worden und beherbergt auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern antike Kunstgegenstände ebenso wie moderne – parteitreue – Malerei und Skulpturen. Nahebei steht das Folkloremuseum, in dem koreanische Volkskunst und -kultur ausgestellt ist. Des Weiteren besteht das Museum der Parteigründung in einem 1923 unter japanischer Herrschaft errichteten Bauwerk. In der dortigen Ausstellung der drei Revolutionen werden in mehreren Themenhallen die ideologischen, technischen und kulturellen Errungenschaften Nordkoreas dargestellt.[15] Seit 1946 gibt es das Briefmarkenmuseum Koreas. Das Eisenbahnmuseum Pjöngjang befindet sich gegenüber dem Hauptbahnhof. An der Kumsong-Straße befindet sich das Metro-Museum Pjöngjang.
Am Taedong-Fluss lag bis Ende 2012 die USS Pueblo (AGER-2), das einzige Schiff der US-Marine, das sich in den Händen einer fremden Macht befindet und besichtigt werden kann. Das Schiff wurde 1968 unter ungeklärten Umständen aufgebracht und die Besatzung 1969 freigelassen.
Bauwerke
Die Stadt ist mehrmals durch Kriege zerstört und anschließend wieder aufgebaut worden. Das moderne Pjöngjang hat zahlreiche Parks und breite Straßenzüge, die von großen Wohnhäusern gesäumt werden. Zu den Sehenswürdigkeiten in Pjöngjang gehören die Überreste der früheren Stadtmauern, Gräber aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. und buddhistische Tempel.
Das Großmonument auf dem Mansu-Hügel im Stadtzentrum soll den revolutionären Kampf des nordkoreanischen Volkes unter Kim Il-sung ehren. Es wurde von dem Bauunternehmen Mansudae Overseas Projects errichtet und im April 1972 zum 60. Geburtstag des Staatschefs eröffnet.
Bis April 2012 stand eine Einzelstatue Kim Il-sungs im Zentrum des Großmonuments.
Aus Anlass des 100. Geburtstags von Kim Il-sung wurde am 13. April 2012 an dieser Stelle eine Doppelstatue von Kim Il-sung und Kim Jong-il eingeweiht. Die ursprüngliche Statue Kim Il-sungs wurde dabei durch eine neue ersetzt. Statt des Mao-Anzugs wird Kim Il-sung nun im Business-Anzug dargestellt. Außerdem trägt er eine Brille und lächelt. Der charakteristische nach vorn ausgestreckte Arm wurde beibehalten. Die daneben stehende Statue Kim Jong-ils stellt diesen in Mantel und typischem uniformartigen Blazer dar.[16]
Links und rechts davon befinden sich zwei Großskulpturen, in deren Zentrum jeweils eine steinerne, wehende Fahne steht, umringt von insgesamt 228 bis zu fünf Meter hohen Statuen, die das Volk darstellen sollen. Im Hintergrund liegt die Wand des Revolutionsmuseums, auf der in einem Mosaik der „heilige Berg der Revolution“, der Paektu, abgebildet ist. Die Gesamtfläche des Monuments beträgt angeblich 240.000 m².[17] Gegenüber dem Großmonument Mansudae befindet sich auf der anderen Seite des Taedong-Flusses das Monument zur Gründung der Partei der Arbeit Koreas, diese zentrale und bekannte Sichtachse ist mittlerweile durch das neue Zentralkrankenhaus Pjöngjang unterbrochen, sodass das Monument zur Gründung der Arbeit Koreas vom Großmonument nicht mehr sichtbar ist.
Südlich des Mansu-Hügels liegt der riesige Kim-Il-sung-Platz. Er ist in der kommunistischen Tradition flächenbetonter Aufmarschplätze gehalten, bleibt mit seinen rund 75.000 granitgedeckten Quadratmetern jedoch hinter dem Tian’anmen-Platz in Peking zurück. Er wurde 1954 errichtet und dient vor allem für Paraden und Aufmärsche.
Am östlichen Taedong-Ufer steht der im Jahr 1982 zum 70. Geburtstag Kim Il-sungs feierlich enthüllte 170 Meter hohe Chuch'e-Turm als prägnantester Teil einer Gesamtanlage. Er besteht aus einem Sockel, einem sich nach oben verjüngenden, abgestuften Turmkörper, dem obenauf eine stilisierte rote Flamme gesetzt ist.
Davor steht eine 30 Meter hohe Drei-Personen-Gruppe, die das Parteiemblem trägt, das aus Hammer, Sichel und Pinsel besteht. Rundherum befinden sich weitere Gruppenskulpturen, die verschiedene Symboliken zu den Themen Industrie, Ernte, Kunst und so weiter wiedergeben. Die Aussichtsplattform ist mit einem Expresslift erreichbar.
Ein weiteres bekanntes Bauwerk ist der ebenfalls 1982 zum 70. Geburtstag von Kim Il-sung eingeweihte 60 Meter hohe Triumphbogen. Er ist drei Meter höher als sein Pariser Vorbild, besteht aus 10.500 Granitblöcken, einem großen 27 Meter hohen Bogen und kostete mehrere Millionen US-Dollar.
Er dient der Versinnbildlichung der heroisierten Rückkehr des Generals Kim Il-sung vom siegreichen Kampf um die Befreiung des Landes von den Japanern. Auf der Außenseite des Bogens sind Reliefs angebracht, dazu Strophen aus dem „Lied vom General Kim Il-sung“ und die Jahreszahlen 1925 und 1945, die die Zeit des antijapanischen Befreiungskampfes eingrenzen.
Neben dem Triumphbogen erstreckt sich der Freundschaftsturm in die Höhe, der 1959 errichtet und 1984 vergrößert wurde und die Freundschaft zwischen Nordkorea und der Volksrepublik China symbolisieren soll.
Das Ryugyŏng-Hotel sollte nach Fertigstellung das höchste Hotel und eines der höchsten Gebäude der Welt werden. Der Rohbau verfügt über 105 Stockwerke (nach oben spitz zusammenlaufend) auf einer Höhe von 330 Metern.
Seit Beginn der Bauarbeiten wurde lediglich das Betongerüst in seiner vollständigen Höhe fertiggestellt. Das Hotel gehört zu einer Reihe von Prachtbauten, die Kim Il-sung, Vater des verstorbenen nordkoreanischen Herrschers Kim Jong-il, planen und seit 1987 bauen ließ.
Das Hotel sollte bis zu den Weltfestspielen 1989 fertiggestellt werden. Der Termin wurde jedoch aufgrund von baulichen und Finanzierungsproblemen verschoben. 1992 wurden die Bauarbeiten abgebrochen. Seitdem stand das Gebäude jahrelang als Bauruine in der Stadt.
2008 begann der ägyptische Mischkonzern Orascom Group mit dem Weiterbau, der bis 2012 abgeschlossen sein sollte.[18] Das Hotel-Unternehmen Kempinski kündigte im November 2012 an, im Juli oder August 2013 im obersten Teil des Gebäudes ein Hotel mit zunächst 150 Zimmern zu eröffnen, das nach und nach erweitert werden soll.[19] Dieser Plan wurde aber inzwischen wieder zu den Akten gelegt.
Pagoden und Pavillons
Zu den sehenswerten Pagoden und Pavillons der Stadt gehören: die siebenstöckige Pagode, der Ulmil-Pavillon (benannt nach General Umil aus dem antijapanischen Widerstand), der Choesung-Pavillon als ehemaliger Beobachtungsstützpunkt der Koreanischen Volksarmee, der Pubyok-Pavillon mit Sicht auf den Taedong-Fluss sowie der Chongnyu-Pavillon als Rest der alten äußeren Stadtmauern.
Ebenfalls ein geschichtliches Erbe der Stadtmauer ist der Ryongwang-Pavillon, der direkt am Taedongfluss liegt und eine schöne Aussicht bietet. Er wurde im Jahre 1111 errichtet, wieder zerstört und 1670 in seiner gegenwärtigen Gestalt neu gebaut.
Historische Grabstätten
Das Mausoleum von König Tongmyŏng (auch Kochumong genannt) befindet sich 25 km östlich vom Stadtzentrum. Es wurde im frühen 5. Jahrhundert errichtet. Am 14. Mai 1993 wurde seine Rekonstruktion abgeschlossen.
38 km nordöstlich vom Stadtzentrum, im zum Stadtgebiet gehörenden Landkreis Kangdong-gun, befindet sich eine Anlage, die der nordkoreanische Staat als MausoleumDanguns darstellt – eines Wesens himmlischer und tierischer Abstammung und Hauptfigur des unter der neuzeitlichen Joseon-Dynastie aufgebauten und noch heute einflussreichen nationalen Gründungsmythos, die 2333 v. Chr. einen ersten koreanischen Staat (Go-Joseon) gegründet und fast 2000 Jahre lang beherrscht haben soll. 1994 wurde die „Rekonstruktion“ der angeblichen Grabstätte abgeschlossen. Der Komplex umfasst eine Fläche von 45 ha. Im Zentrum steht eine 50 Meter hohe weiße Pyramide, in der sich die Grabkammer Danguns und seiner Frau befinden sollen. Zu der Pyramide führt in zwei Etappen eine 40 Meter breite weiße Treppe hinauf, die von Statuen gesäumt ist, die Tanguns Söhne und einige seiner höfischen Beamten abbilden.
Weitere Bauwerke
Historisch interessant sind das Pothong-Tor und das Taedong-Tor, Reste der Stadtmauer aus der Mitte des 6. Jahrhunderts. Das Taedong-Tor ist 1635 neu aufgebaut worden und enthält eine große Bronzeglocke. Eine weitere Bronzeglocke befindet sich am Ufer des Flusses Taedong. Sie wird Glocke von Pjöngjang genannt und hing ursprünglich am Taedong-Tor, ist aber nach einem Feuer im Jahre 1714 zerstört worden. Die jetzige Glocke wurde 1726 neu angefertigt. Sie ist 3,1 Meter hoch und wiegt 13 Tonnen. Bis 1890 wurde sie als Signalgeber für die Einwohner von Pjöngjang verwendet, wenn Gefahr drohte.
Wahrzeichen der Stadt sind auch der Fernsehturm Pjöngjang, am Stadtrand mit Aussichtsplattform in 94 bis 101 Metern Höhe und der 1946 errichtete Befreiungsturm, um der Befreiung Koreas von der japanischen Herrschaft durch der Sowjetarmee zu gedenken sowie die 46 Meter hohe Ch’ŏllima-Statue. Die auf einem 32 Meter hohen Steinsockel stehende Figur eines geflügelten Pferdes, das eine Frau und einen Mann trägt, stellt den raschen Wiederaufbau des Landes nach dem Koreakrieg und die damit verbundenen Errungenschaften dar. Sie wurde am 15. April 1961 zum 49. Geburtstag des Staatschefs enthüllt. Das abgebildete Symbol geht zurück auf eine koreanische Legende von einem Pferd, das bis zu 1000 Ri (koreanisches Längenmaß, 1 Ri entsprechen ca. 390 m) an einem Tag zurücklegen kann.[20]
Im Stadtzentrum steht ein Denkmal zu Ehren der Parteigründung, das am 10. Oktober 1975 zum 30. Jahrestag enthüllt wurde. Nahe befindet sich das Denkmal der Gefallenen Soldaten der Volksarmee, 1959 errichtet und 24 Meter hoch.
Im Westen der Stadt liegt die Gedenkstätte für den Vaterländischen Befreiungskampf, die erst 1993 zum 40. Jubiläum desselben errichtet wurde. Die 150.000 Quadratmeter große Fläche betritt man durch ein monumentales Tor mit verschiedenen Bronzereliefs, die in diversen Variationen das Thema „Sieg“ abhandeln. Auf dem Gelände sieht man mehr als zehn Themenskulpturen, Einzeldarstellungen von Kriegern in heroischen Posen und gemeißelte Schriftzüge von Kim Il Sung.
Hinter der Universität, im Norden der Stadt, befindet sich der Kumsusan-Palast, das Mausoleum von Kim Il Sung und Kim Jong Il. Dort sind die einbalsamierten Leichen aufgebahrt und an bestimmten Tagen auch von ausländischen Besuchern zu betrachten, wenn man dies rechtzeitig anmeldet. In angrenzenden Räumen sind internationale Geschenkgaben ausgestellt, darunter Dienstwagen der Verstorbenen, unter anderem ein Mercedes mit Parteiemblem.
Am Fuße des Moran-Hügels liegt ein Spielplatz, der Moranbong-Jugendpark, mit Zerstreuungsmöglichkeiten sowie mehreren Lotusteichen und wasserspendenden Brunnen. Zahlreiche Propaganda-Skulpturen sind im Jogak-Park zu sehen, und man findet dort Einrichtungen wie das Volkskunstmuseum und mehrere Restaurants.
Die im Taedong-Fluss gelegene Ssuk-Insel dient im Wesentlichen als Grünoase und Freizeitgelände für die Bewohner Pjöngjangs. Sie ist mit einer Fähre erreichbar und ist Standort der Historischen Revolutionäre Gedenkstätte Ssuk-sŏm. Das Freizeitgelände auf der Ssuk-Insel ist mit Swimmingpool, einem Strand, einem Wrestling-Ring, einer Tanzhalle und einem Spielplatz ausgestattet. Anfang 2016 wurde der Palast der Wissenschaft und Technik hier eingeweiht.
Im Nordosten Pjöngjangs, auf den Taesongbergen, liegt der Friedhof der Revolutionshelden. Er bedeckt eine Fläche von 30 ha auf der Jujan-Höhe. Im Zentrum des Heldenfriedhofs steht eine 11 m hohe rote Fahne aus Granit. Rundherum sind Gräber mit Büsten von sogenannten „Märtyrern der Revolution“ gruppiert. Von der nach offiziellen Angaben 1400 m hoch gelegenen Gedenkstätte kann man das gesamte Stadtgebiet überblicken.[21] In Nachbarschaft befindet sich der Korea Central Zoo.
Sport
Im Norden von Pjöngjang, rund um den Moran-Hügel, ganz in der Nähe des Triumphbogens, steht das Kim-Il-sung-Stadion mit einem Fassungsvermögen von 70.000 Personen. Es war von 1933 bis zur Auflösung in den 50er Jahren die Heimstätte des Pyongyang FC. Kurz nach der Befreiung befand sich hier eine öffentliche Erholungsregion, und eine erste Version des Stadions wurde schon Ende der 1940er Jahre gebaut, aber im Koreakrieg zerstört. Nach dem Krieg wurde ein neues Stadion errichtet, im Jahre 1982 umgestaltet und vergrößert.
Auf der Insel Rungna im Taedong wurde 1989 das Stadion Erster Mai (Rungnado-May-Day-Stadion) fertiggestellt. Es ist mit 150.000 Sitzplätzen, einer Fläche von 22.500 Quadratmetern und einer Höhe von 60 Metern das zehntgrößte Sportstadion sowie das größte Fußball- und Leichtathletikstadion der Welt.[22] Die Sportarena beherbergt Trainingshallen, Erholungsräume, ein Schwimmbecken, Wohn- und Esszimmer, Sende- und Kontrollräume, Telex-Geräte sowie eine Gummirennbahn mit einer Länge von mehreren hundert Metern. 1995 trug man hier das Wrestlingevent „Collision in Korea“ aus.
Im Westen der Stadt steht das 1973 fertiggestellte Hallenstadion Pjöngjang. Ein markantes Gebäude mit konischem Dach für 20.000 Zuschauer, ist neben dem Stadion die 1982 eröffnete Pjöngjanger Eissporthalle, wo auf einer Fläche von mehr als 25.000 Quadratmetern eisgelaufen werden kann. Das Eisstadion fasst etwa 6.000 Personen. Im nahegelegenen Changgwang-Gesundheitszentrum – es hat eine Kapazität von 16.000 Personen – werden unter anderem auch Schwimmwettbewerbe veranstaltet.
Weitere Sportarenen in Pjöngjang sind das 1982 eröffnete Moranbong-Stadion mit einer Kapazität für 70.000 Zuschauer, das 1989 fertiggestellte Yanggakdo-Stadion für 30.000 Personen, das Seosan-Stadion (Kapazität für 25.000 Zuschauer) und die 2003 eröffnete Pyongyang Arena (Kapazität für 12.000 Zuschauer).
Nachtleben gibt es praktisch nicht. Jedoch bilden sich langsam einige Gaststätten heraus, in denen es bis 23 Uhr Karaoke gibt. Es werden traditionelle koreanische Gerichte serviert, insbesondere Nudeln, aber auch Reisgerichte wie zum Beispiel sinsŏllo oder Reiskuchen.
Fisch, Tintenfisch, verschiedene Meeresfrüchte und Seetang kommen ebenfalls auf den Tisch. Fleisch wird eher selten gegessen. Wenn es Fleisch gibt, dann vor allem Rind und Schwein, immer kleingeschnitten und entweder gegrillt oder kurzgebraten.
Neben Kimchi gibt es Chinakohl, Rettich und andere Gemüsearten. Auch Sojaquark (Tofu) und koreanische Sojasoße werden serviert.
In einigen Restaurants in Pjöngjang kann man chinesische Kost bekommen. Ein Restaurant in der Kwangbok-Straße hat sich auf italienische Küche spezialisiert.[23]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Pjöngjang ist das industrielle Zentrum des Landes, in dem unter anderem Metall-, Textil-, Elektronik- und Nahrungsmittelindustrie sowie Maschinenbau angesiedelt sind. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde die Wirtschaft der Hauptstadt durch den Wegfall nahezu aller traditionellen Handelspartner schwer getroffen. Nunmehr basierte der Handel auf Dollar-Basis. Die Folge war der Rückgang der gesamten industriellen Produktion von bis zu fünf Prozent pro Jahr bis zu einem nahezu kompletten Stillstand um das Jahr 2000.
Nach westlichen Schätzungen mussten mehr als die Hälfte der Fabriken stillgelegt werden, einige Quellen sprechen von bis zu 90 Prozent. Die Wirtschaft befindet sich derzeit auf Subsistenzniveau. Neben dem zusammengebrochenen staatlichen Versorgungssystem existiert die ausländische Hilfe, über deren Verteilung die UNO und verschiedene Non-Profit-Organisationen wachen.
Die Stromversorgung Pjöngjangs stammt aus Wasser- und Wärmekraftwerken wie dem Kraftwerk Pukchang. Da diese Werke nicht immer funktionieren, ist die Stromzufuhr rationiert. Das führt dazu, dass es abends in Pjöngjang überwiegend dunkel ist. Bestimmte Einrichtungen wie das diplomatische Viertel, Regierungs- und wichtige Verwaltungsgebäude, Ausländerhotels, die Quartiere der Koreanischen Volksarmee und die in der Nacht beleuchteten Monumente zu Ehren Kim Il-sungs verfügen über eine eigene Stromversorgung.
Die Stadt wird von einem sehr großen Kohlekraftwerk zentral beheizt. Durch die günstige Lage im Nordosten bleiben die Bewohner von Pjöngjang von Luftverschmutzung verschont. Der Wind treibt den rußigen Brennstaub stadtauswärts über die Hügel. Die Fernwärme wird mit erheblichen Energieverlusten durch ein unterirdisches Leitungssystem zu den Wohnhäusern geführt. Ein Problem ist, dass nicht immer rechtzeitig genügend Kohle geliefert werden kann. Die Einwohner der erkalteten Wohnungen behelfen sich mit kleinen Allesbrenneröfen, was mit ein Grund dafür ist, dass Teile der Umgebung von Pjöngjang abgeholzt und kahl sind.
Am 20. Mai 1923, also während der japanischen Kolonialzeit, wurde die erste elektrische Straßenbahn eröffnet. Sie ersetzte eine ältere Pferdebahn. Bis 1933 wuchs das Netz auf eine Länge von 14 Kilometern. Während des Koreakrieges (1950–1953) stellte die Straßenbahn ihren Betrieb ein. Seit 15. April 1991 wird erneut eine elektrische Straßenbahn in Pjöngjang betrieben. In den folgenden Jahren wurde das Netz auf eine Länge von 53 Kilometern ausgebaut.[24]
Am 6. September 1973 wurde der erste Streckenabschnitt der U-Bahn Pjöngjang eröffnet. Heute bestehen zwei Linien mit einer Länge von 22,5 Kilometern. Die U-Bahn in Pjöngjang war die erste U-Bahn auf der Koreanischen Halbinsel. Der Bau des Systems begann 1968. Ein schwerer Unfall ereignete sich während der Bauphase in einem Tunnel unter dem Taesong-Fluss. Einigen Quellen zufolge sind mehr als 100 Arbeiter dabei zu Tode gekommen. Dieser Teilabschnitt wurde niemals vollendet und das gesamte U-Bahn-Netz befindet sich heute auf der westlichen Seite des Flusses.
Das Streckennetz verläuft komplett unterirdisch und die Linienführung erfolgte nach dem Vorbild von Metronetzen in anderen kommunistischen Ländern, insbesondere der Metro Moskau. Beide Strecken haben viele Gemeinsamkeiten, darunter den Verlauf in großer Tiefe und die großen Abstände zwischen den Stationen. Die Wände der Bahnhöfe sind geschmückt mit Kronleuchtern und Gemälden des Sozialistischen Realismus. In den 1990er Jahren wurden 120 Wagen des Typs D von Berlin nach Nordkorea verschifft, wo sie auf den U-Bahn-Strecken in Pjöngjang eingesetzt werden.
In Kriegszeiten sollen die U-Bahn-Stationen als Schutzbunker verwendet werden können. Für diesen Zweck sind große Stahltore installiert. Allerdings ist dieses Sicherheitskonzept anfällig für Wassereinbrüche.[28] Spekulationen zufolge sind große Militäranlagen mit den Stationen verbunden. Nach anderen Spekulationen soll neben den beiden offiziellen Linien auch noch eine unbekannte Zahl von geheimen Linien für Militär- und Regierungszwecke existieren.[29]
Die Stadt ist Sitz der Koreanischen Zentralen Nachrichtenagentur. Diese ist die zentrale Staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas und hat die Aufgabe, Mitteilungen der Partei der Arbeit Koreas (PdAK, die herrschende Staatspartei Nordkoreas) und der Regierung Nordkoreas zu verbreiten. Sie wurde am 5. Dezember 1946 in Pjöngjang gegründet.
In Pjöngjang erscheint die Rodong Sinmun („Arbeiterzeitung“). Sie ist das Organ des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Koreas. Sie wird herausgegeben von der Rodong Nachrichtenagentur und ist die meistgelesene Zeitung Nordkoreas.
Ihren Sitz in der Hauptstadt haben das Staatliche Komitee für Rundfunk und Fernsehen, das Koreanische Zentralfernsehen, der Koreanische Zentralrundfunk, der UKW-Sender P'yŏngyang FM Pangsong sowie die Auslandsdienste Stimme Koreas und Radio Pjöngjang. Die Stimme Koreas sendet Rundfunkprogramme in verschiedenen Sprachen, unter anderem auch in deutscher und englischer Sprache. Bis 2002 war der Sender Teil von Radio Pjöngjang das heute nur noch Sendungen in koreanischer Sprache produziert. Gesendet wird auf Kurzwellenfrequenzen sowie auf der Mittelwelle.
Pjöngjang ist im Wesentlichen vom globalen Internet abgeschottet. Die Top-Level-Domain .kp („Korea – People’s Republic“) ist weitgehend inaktiv. Die meisten offiziellen Websites werden im Ausland gehostet. Es ist anzunehmen, dass Teilen der Nomenklatura Zugang zum globalen Internet gewährt wird, denn etliche offizielle Stellen sowie Regierungsangestellte, Touristenführer und Studenten, mit denen westliche Besucher sich unterhalten dürfen, haben E-Mail-Adressen bei chinesischen Providern, unter denen sie auch aus dem Westen erreichbar sind.
Die Hauptstadt soll an ein landesweites Intranet angeschlossen sein, das hauptsächlich Behörden und Ministerien verbindet.[30] In der Großen Studienhalle des Volkes dürfen westliche Besucher beobachten, wie Studenten über dieses Intranet chatten. Inwieweit seine zivile Nutzung darüber hinaus möglich ist, ist unbekannt.
Bildung
Mehrere höhere Bildungseinrichtungen sind in Pjöngjang beheimatet, darunter die Kim-Il-sung-Universität, die Technische Universität Kim-Ch'aek und mehrere wissenschaftliche Akademien. Die Zentralbibliothek ist ebenfalls in der Stadt untergebracht.
Im Norden der Stadt befindet sich die im Oktober 1946 eröffnete Kim-Il-sung-Universität. Das Gelände verfügt über mehrere hohe Gebäude, eine Bronzestatue des Universitätsstifters Kim Il-sung und eine Reihe von Reliquien aus den Studienjahren von Kim Jong-il, der an der Universität seines Vaters graduierte. Im Durchschnitt sind nach offiziellen Angaben rund 12.000 Studenten eingeschrieben, die in verschiedenen Fächern der industriellen Forschung, Medizin, Architektur, Landwirtschaft und politischer Ideologie unterrichtet werden.
Die im Jahre 1982 eröffnete Große Studienhalle des Volkes ist eine in harmonischer traditionell-moderner Architektur gebaute Bibliothek. Die gesamte Fläche umfasst 100.000 Quadratmeter, darüber sind 34 Dächer in koreanischem Stil mit grünen Schindeln zu finden. In der Studienhalle werden nach offizieller Aussage 30 Millionen Bücher aufbewahrt.
Am 2. Juni 2004 wurde ein Lesesaal des Goethe-Instituts in Pjöngjang eröffnet. Der Bestand umfasste neben deutscher Literatur vor allem praktische Fachbücher von Medizin bis Bauingenieurwesen. Zusätzlich sollten dort deutsche Zeitschriften und Zeitungen frei zugänglich sein. Inwieweit es der nordkoreanischen Bevölkerung tatsächlich möglich war, dieses Angebot anzunehmen, ist allerdings umstritten. Im November 2009 wurde der Lesesaal aufgrund von Vertragsverletzungen seitens Nordkoreas wieder geschlossen, nachdem die Regierung das Auslegen einiger Zeitschriften und Zeitungen untersagt hatte.[31][32]
Peter Schreiner (Hrsg.): Als Beobachter in Pjöngjang. aej-Dokumentation zu den XIII. Weltjugendfestspielen in Nordkorea 1989. aej, Stuttgart 1989, ISBN 3-88862-036-8.
Chris Springer: Pyongyang: The Hidden History of the North Korean Capital. Saranda Books, 2003, ISBN 963-00-8104-0.
↑Arno Maierbrugger: Nordkorea-Handbuch. Unterwegs in einem geheimnisvollen Land. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage: Trescher Verlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-89794-114-4. S. 121 f.