Gubonin, Sohn des leibeigenenMaurers Jonah Michailowitsch Gubonin und seiner Frau Irina, ging 1842 nach Moskau und begann als Maurer zu arbeiten. Noch als Leibeigener wurde er 1856 mit einer Silbermedaille Zar Alexanders für seine Arbeit bei der Sanierung des Bolschoi-Theaters ausgezeichnet.[1] 1858 kaufte er sich frei und übernahm Aufträge über Maurerarbeiten.
In der Folge erhielt Gubonin zusammen mit dem Ingenieur Sadowski den Auftrag für den Bau der Steinbrücken für die neue Eisenbahnlinie von Moskau nach Kursk (1866). Darauf beteiligte er sich am Bau weiterer Eisenbahnlinien: von Orlow nach Witebsk, von Grjasi nach Zarizyn (1868), von Losowa nach Sewastopol (1871), von Perm nach Tjumen (1874), von Perm nach Jekaterinburg. Ebenso war er an der Baltischen Eisenbahn beteiligt sowie am Straßenbahnbau in St. Petersburg und seit 1872 in Moskau.
Gubonin kaufte 1881 auf der Krim das LandgutGursuf[6] und begann dort extensiven Weinanbau. Er baute in seinem Park Hotels und legte Brunnen an, um den Ort zu einem europäischen Seebad zu entwickeln.[7] Auch baute er dort die Mariä-Himmelfahrt-Kirche.
Gubonin beteiligte sich sehr am Bau der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau und an vielen anderen Wohltätigkeitsprojekten. In Twer finanzierte er den Bau des Priesterseminars.[9]
Für seine Verdienste um die Entwicklung der vaterländischen Industrie und seine reichen Stiftungen erhielt Gubonin den Geheimratstitel. Für seine Arbeit in der Russischen Technischen Gesellschaft wurde er zum Kommerzienrat ernannt. Er förderte wesentlich die Polytechnische Ausstellung 1872 in Moskau, auf der er die Eisenbahnabteilung leitete.
In Würdigung seiner gesellschaftlichen Aktivitäten wurde Gubonin 1870 in den Adelsstand erhoben. 1875 nach dem Bau der Sewastopol-Eisenbahn wurde er Wirklicher Staatsrat, verbunden mit dem erblichen Adel. 1878 erhielt er das Adelswappen mit dem Wahlspruch Nicht für sich, sondern fürs Vaterland!.[10] Er war Ehrenmitglied des Pädagogischen Rates der Kaiserlichen Technischen Hochschule in Moskau, und er war Mitglied der Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften, der Anthropologie und der Ethnographie.
Gubonin starb in Moskau und fand sein Grab seinem Wunsch gemäß in Gursuf in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche, die allerdings 1932 abgerissen wurde. Er war verheiratet mit Marina Sewostjanowna und hatte zwei Söhne, den Kaufmann 1. Gilde und Weinhändler Sergei (* 1851) und den Hofrat und Mitglied des Kuratoriums des Komissarow-Technikums Nikolai (1861–1918), dessen Sohn Pjotr (* 1884) in der Kriegsmarine diente und dessen Tochter Olga (1885–1975) Mathematikerin wurde.
Sergei R. Grinevetsky, Igor S. Zonn, Sergei S. Zhiltsov, Aleksey N. Kosarev, Andrey G. Kostianoy: Gubonin Petr Ionovich. In: The Black Sea Encyclopedia. Springer 2014, S. 334.
Museum der Unternehmer, Mäzene und Wohltäter: Pjotr Gubonin (russisch, abgerufen am 12. Dezember 2015)
↑Hans Höfer von Heimhalt: Das Erdöl und seine Verwandten: Geschichte, physikalische und chemische Beschaffenheit, Vorkommen, Ursprung, Auffindung und Gewinnung des Erdöles. 3. Auflage, Braunschweig: Vieweg 1912, S. 19.
↑Moscow State University of Mechanical Engineering (MAMI): About UMECH / History (abgerufen am 9. Dezember 2015)