1948 wurde er freier Mitarbeiter, später dann Schiffsredakteur[3] beim Hamburger Abendblatt. Er studierte fünf Semester Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. 1958 wechselte er in das Verlagsgeschäft des Axel Springer Verlags. 1960 wurde er Geschäftsführer des Ullstein Verlages. Dort half er beim Ausbau der Berliner Morgenpost und der B.Z. Von 1962 bis 1964 war er Verlagsleiter der Bildzeitung und stellvertretender Verlagsleiter von Bild am Sonntag in Hamburg. 1964 wurde er Direktoriumsvorsitzender des Verlagshauses Axel Springer Berlin. Von 1968 bis 1991 war er (alleinzeichnungsberechtigter) Geschäftsführer der Holding Axel Springer GmbH bzw. Alleinvorstand der Axel Springer AG. Ab 1971 kam es zu mehreren Umstrukturierungen, wobei Tamm stets in der Geschäftsführung verblieb. 1986 initiierte er die neue wöchentlich erscheinende Automobil-Zeitschrift Auto Bild. 1987 gewann er den Machtkampf mit Günter Prinz, der aus dem Verlag ausschied. 1988 gründete man die österreichische Tageszeitung Der Standard mit. Weitere Beteiligungen folgten in Spanien, Italien, Deutschland und Ungarn. Einen Aufsichtsratsposten lehnte er 1991 aufgrund einer Auseinandersetzung mit seinem Nachfolger Günter Wille ab. Das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes listete ihn 1991 als Nummer 1 (ca. 5 Millionen DM Jahresgehalt) unter den 500 bestbezahlten deutschen Managern.
Fachverleger
1993 wurde er Geschäftsführer der mittlerweile nicht mehr existenten Gesellschaft für Medienberatung und Entwicklung GmbH. Außerdem avancierte er zum Fachverleger für Militär- und Marinegeschichte, so war er bis 2008 Verleger und geschäftsführender Gesellschafter der Verlagsgruppe Koehler / Mittler und des Schiffahrts-Verlags Hansa in Hamburg.
Sonstige Verpflichtungen
Ab 1994 war er Aufsichtsratsmitglied beim Verlagshaus M. DuMont Schauberg. Außerdem wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Hanseatischen Verlags-Beteiligungs-AG.
Tamm betrieb bis 2008 das nicht öffentlich zugängliche Wissenschaftliche Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte an der Elbchaussee in Hamburg-Othmarschen. Die umfangreiche Sammlung, mit der er als Sechsjähriger begann, besteht aus etwa 25.000 kleinen (Maßstab 1 : 1.250) und 900 großen (Maßstab meist 1 : 100) Schiffsmodellen, 5.000 Gemälden, 120.000 Büchern und Atlanten, 50.000 Konstruktionsplänen, unzähligen Dokumenten, historischen Marineuniformen und -Auszeichnungen vom Beginn der Neuzeit bis zur Moderne, Waffen, Handwerksgeräten, nautischen und Fernmeldegeräten, Möbeln, Speisekarten, Porzellan, Silber einschließend maritimer Briefmarken und über einer Million Fotos. Die Sammlung wurde in ein neues Internationales Maritimes Museum in der Hamburger HafenCity überführt. Das Museum wurde am 25. Juni 2008 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler eröffnet.
Für die Ausstellung seiner Sammlung stellte der Hamburger Senat der „Peter Tamm Sen. Stiftung“ den ehemaligen Kaispeicher B in der neuen HafenCity für 99 Jahre kostenfrei zur Verfügung. Tamm seinerseits übertrug der Stiftung seine Sammlung unentgeltlich. Weiter bekam die Stiftung aus der Kulturförderung der Stadt Hamburg 30 Millionen Euro zur Renovierung des Kaispeichers. Auf eine inhaltliche Einwirkung auf die Präsentation verzichtete der Senat. Gegen dieses Vorgehen gründete sich 2005 die Aktion „Künstler informieren Politiker“ (KIP). An dieser Kampagne beteiligten sich mehr als 80 Künstler. Zu den Kritikern gehörte zunächst auch der in Hamburg lebende Schauspieler Rolf Becker. Nach der Besichtigung des Museums distanzierte er sich aber im Mai 2008 in einem Interview von der Aktion und deren Aussagen.[7]
Peter Tamm in Internationales Biographisches Archiv 24/2007 vom 16. Juni 2007 (la), ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 26/2008, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Peter Tamm. Autobiografisches Porträt in: Jörg Otto Meier, Von Menschen und großen Pötten. Das Hafenbuch Hamburg. Dölling und Galitz, Hamburg 1996, ISBN 3-930802-30-9. S. 250 ff
Aqua triumphalis. Maritime Kostbarkeiten aus der Sammlung Peter Tamm, Hamburg. 6.7. – 1.9.1991, Kunsthalle Rostock und Schiffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Rostock-Schmarl. Koehler, Herford 1981, ISBN 3-7822-0533-2.
Hermann Görtz (Red.): Hamburgs Schifffahrt in der Kunst aus der Sammlung Peter Tamm. Koehler, Herford 1987, ISBN 3-7822-0427-1.
Friedrich Möwe: Tamm-Tamm. Eine Anregung zur öffentlichen Diskussion über das Tamm-Museum. Hrsg. vom Informationskreis Rüstungsgeschäfte in Hamburg, 5. erweiterte und aktualisierte Auflage, VSA-Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-89965-306-9.