Nell, Sohn eines Arbeiters, wurde kaufmännischer Angestellter und trat mit 16 Jahren der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ) und 1927 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Er schrieb für Die Rote Fahne und war 1931/32 Korrespondent in der Sowjetunion. Nach 1933 leistete er in der illegalen KPD in Berlin aktiven Widerstand. Er arbeitete von 1934 bis 1939 im Berliner Osthafen und entging mit knapper Not der Verhaftung. Von 1939 bis 1945 musste er Kriegsdienst in der Wehrmacht leisten und wurde schwer verwundet.
Nach Kriegsende wurde er wieder Mitglied der KPD und 1946 der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Er arbeitete als Redakteur und Chefredakteur von Zeitungen in Berlin und Potsdam. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Kulturbundes und war Landesvorsitzender in Brandenburg. Vom 3. November 1950 bis 25. Juli 1952 vertrat Nell den Kulturbund als Abgeordneter des Brandenburger Landtags in der 2. Wahlperiode. Anschließend war er Abgeordneter des BezirkstagsPotsdam.[1]
Nell starb im Alter von 50 Jahren nach schwerer Krankheit in der Charité[2] und wurde in der Grabanlage Pergolenweg auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde bestattet.
Der Schriftsteller Heinz Knobloch setzte Nell in Berliner Grabsteine ein kleines literarisches Denkmal.[3]
Werke
1948 Menschen in der großen Stadt
1950 Nachbarland im Frühling – Reportage über Polen
1953 Der Fischer von Sylt
1955 Der Junge aus dem Hinterhaus
1958 (postum) Liebesbriefe aus Wiepersdorf. Volksverlag Weimar; mit Illustrationen von Max Schwimmer
Literatur
Meyers Taschenlexikon. Schriftsteller der DDR. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1975, S. 398.
Joachim Hoffmann: Berlin-Friedrichsfelde. Ein deutscher Nationalfriedhof – Kulturhistorischer Reiseführer. Das Neue Berlin, Berlin 2001, ISBN 3-360-00959-2, S. 161f.