Peter Janssens wurde als letztes von zwölf Kindern in der Nähe der westfälischen Kleinstadt Telgte geboren. Das ländliche Leben in einem durch viele Wallfahrten dominierten Ort und der bereits in jungen Jahren begonnene Klavierunterricht bei seiner Mutter bestimmten seine Kindheit. Durch den Besuch des Gymnasiums im benachbarten Münster erschlossen sich neue, bald auch studentische Kreise, in denen Janssens politisch zu denken begann.
Ab 1961 studierte Peter Janssens an der Universität Münster die Fächer Soziologie, Geschichte und Musikwissenschaft.
Nach einem Aufenthalt als musikalischer Leiter der Schauspielmusik am Deutschen Theater in Buenos Aires, Argentinien, folgte sein Musikstudium an der Musikhochschule Köln[1] und eine Anstellung als Korrepetitor an den Städtischen Bühnen Münster.
Peter Janssens war von 1966 bis 1975 musikalischer Leiter bei den Festspielen in Bad Hersfeld.
In dieser Zeit entstand der Wunsch, seine religiösen Überzeugungen auch musikalisch umzusetzen. So begann eine schöpferische Periode im Bereich der dem Neuen Geistlichen Lied gegenüber aufgeschlossenen Kirchengemeinden und Jugendverbände, die mit Beatmessen begann und in abendfüllende Musicals überging. Um die Lieder öffentlich in Konzerten, bei Gottesdiensten und im Rahmen der Kirchentage präsentieren zu können, gründete Janssens 1976 ein „Gesangsorchester“, in dem unter anderem auch Ludger Edelkötter und Detlev Jöcker mitwirkten. Sängerinnen und Sänger, die meist auch mehrere Instrumente spielten, bildeten ein ständiges Ensemble für die häufigen Auftritte und Aufführungen im deutschsprachigen Raum.
Janssens komponierte zahlreiche neue geistliche Lieder, Songs und Musicals (Dietrich Bonhoeffer – ein Leben im Widerstand). Neben geistlichen Liedern schuf er Kinderlieder (z. B. Herr Uklatsch). Dabei arbeitete er unter anderem mit Ernesto Cardenal, Friedrich Karl Barth, Wilhelm Willms, Rolf Krenzer, Alois Albrecht und Jürgen Fliege zusammen. Auf zahlreichen kirchlichen Großveranstaltungen begeisterte er die Menschen mit seinen Liedern.
Die Frage, was ein gelungenes Lied sei, beantwortete Peter Janssens einmal so: „Wenn ein guter Text und eine gute Melodie zusammenkommen und sich heiraten, wird daraus ein Drittes, ein gutes Lied!“
Er lebte seit 1972 bis zu seinem Tod mit seiner Frau Wilgard Janssens, geb. Büse und den drei Kindern Lukas, Priska und Oliver in seinem Geburtshaus in Telgte.
Ehrungen
Am 17. Juni 2004, dem Tag, an dem Peter Janssens 70 Jahre alt geworden wäre, benannte die Stadt Telgte eine Straße nach ihm.
Mitgliedschaften
Peter Janssens war Mitglied der Oekumenischen Textautoren- und Komponistengruppe der Werkgemeinschaft Musik e. V. und der AG Musik in der Ev. Jugend e. V., heute Textautoren- und Komponistengruppe TAKT.
Peter Hahnen, Liederzünden – Theologie und Geschichte des Neuen Geistlichen Liedes (mit einem Gespräch mit Peter Janssens zu Motiven, Geschichten und Perspektiven auf sein umfangreiches Schaffen), Düsseldorf/Kevelaer 2009, ISBN 978-3-7761-0236-9.