Nach dem Krieg war Mayer ab 1919 der erste Lektor des zweiten von Ernst Rowohlt gegründeten Rowohlt Verlags. Im Juli 1935 wurde der Verleger im nationalsozialistischen Deutschland ultimativ dazu aufgefordert, seine Lektoren Paul Mayer und Franz Hessel, die beide jüdischer Herkunft waren, zu entlassen. Paul Mayer musste den Verlag im März 1936 verlassen, Franz Hessel wurde im Auftrag des Auswärtigen Amtes als Übersetzer und illegal als Lektor eine Zeit lang weiterbeschäftigt. Im Juli 1938 wurde Ernst Rowohlt wegen „Tarnung jüdischer Schriftsteller“ aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen; dies bedeutete ein Berufsverbot.[2]
Neben seiner Lektoratstätigkeit verfasste Mayer Gedichte, Novellen, literarische Aufsätze und Übersetzungen, unter anderem von Werken Honoré de Balzacs. Mayers Biografie des Verlegers Ernst Rowohlt wurde 1967 zu dessen 80. Geburtstag veröffentlicht.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Ernst Rowohlt. Rowohlt, Reinbek 1967 (Sonderdruck); 1968 als rowohlt monographie Nr. 139; Neuausgabe Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-50707-6.
Honoré de Balzac: Volksvertreter: Der Deputierte von Arcis, übersetzt von Paul Mayer. In: Honoré de Balzac: Gesammelte Werke. Rowohlt, Hamburg 1954
Exil. Gedichte. Ed. El Libro Libre, Mexiko 1944.
El libro negro del terror nazi en Europa (Mitarbeit). Ed. El Libro Libre, Mexiko 1943.
Clemenceau spricht. Unterhaltungen mit seinem Sekretär Jean Martet. Deutsch von Franz Hessel und Paul Mayer, Illustrationen von Olaf Gulbransson. Rowohlt, Berlin 1930.
Mayer, Paul. In: Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933: Ein biographisches Handbuch. Elbingen: Verband Deutscher Antiquare, 2011, S. 212f.
Mayer, Paul, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München: Saur, 1983, S. 792