Watson konnte wesentliche Beiträge zur Theorie der Archäologie und zur archäologischen Praxis in Nordamerika, Vorderasien und China leisten. Ihr Buch Explanation in Archaeology gilt als Meilenstein in der westlichen Theoriedebatte der 1970er Jahre (siehe Processual Archaeology) und wirkt noch heute fort. Sie leistete bahnbrechende Arbeiten zur Ethnoarchäologie des Alten Orients (Iran, Irak, Türkei, gemeinsam mit Robert John Braidwood) und später zu Flotationsverfahren zur Abtrennung von Pflanzenteilen aus archäologischen Proben. Mehrere Jahrzehnte lang erforschte sie Höhlen in Kentucky (siehe Mammoth-Cave-Nationalpark) und konnte so wichtige Beweise zur Entwicklung Ackerbau betreibender Ureinwohner Nordostamerikas aus der Vor-Mais-Zeit liefern. Weitere Arbeiten befassen sich mit Mounds und Muschelhaufen sowie der Woodland-Periode.
Mit ihren breitgefächerten wie erschöpfenden Arbeiten gilt Watson als eine der wichtigsten Archäologinnen ihrer Generation. Die Zeitschrift Discover zählte sie 2002 zu den 50 wichtigsten Wissenschaftlerinnen der Gegenwart.[2]
Patty Jo Watson war mit dem Philosophen und Höhlenforscher Richard A. Watson verheiratet. Sie starb im Alter von 92 Jahren.[3]
Girikihaciyan – A Halafian Site in Southeastern Turkey
Archaeology of the Middle Green River Region, Kentucky (2005)
Archaeology of the Mammoth Cave Area (1974, Herausgeber und Co-Autor)
Prehistoric Archaeology Along the Zagros Flanks (1983, Co-Herausgeber)
The Origins of Agriculture (1991, Co-Herausgeber)
Of Caves and Shell Mounds (1996, Co-Herausgeber)
Literatur
Janet E. Levy, William H. Marquardt und Julie K. Stein: Patty Jo Watson, distinguished anthropological archaeologist (1932–2024). In: PNAS. Band 121, Nr. 48, 2024, e2422627121, doi:10.1073/pnas.2422627121.