Auf dem heutigen Gelände errichtete zuerst der Elberfelder Papierhändler Johann Bargmann 1789 eine Papiermühle. Die Anger lieferte sowohl die benötigte Wasserkraft als auch weiches Wasser für die Papierherstellung.[2]
Peter August Bagel (1809–1881), welcher ab 1843 die Geschäfte der Verleger- und DruckerfamilieBagel führte,[3] erwarb 1852 die Papiermühle,[2] modernisierte sie mit Maschinen zur Papierherstellung und einer Dampfmaschine[2] und nahm 1855 den Betrieb auf.[4]
Um 1860 produzierten 45 Arbeiter täglich aus 1800 Pfund Lumpen 1200 Pfund Druck- und Schreibpapier.[1]
1904 erfolgte ein größerer Um- und Ausbau, dem auch der Großteil des heutigen Gebäudebestands entstammt.[1]
1938 fanden hier 100 Menschen Arbeit.[5] In dieser Zeit bestand ein Anschluss an die Angertalbahn.[6]
Die Gebäude wurden danach zum Teil für eine Druckerei weitergenutzt, welche am 2. Januar 2013 vollständig ausbrannte[7] und seither nicht ersetzt wurde.
Ab 2002 wurde das Einlaufbauwerk umgebaut, um einen Rückstau bei Überschwemmungen besser regulieren zu können.[8]
Heute gibt es verschiedene Nutzungen für das Gebäudeensemble, darunter als Räumlichkeiten für den Kunst- und Musikclub Ratingen, für eine Kindertagesstätte und für Künstlerateliers.
Literatur
A. Bagel-Papierfabrik (Hrsg.): Wer wir sind. Ratingen, 1952
Christina Lubinski: „Was ich habe, bin ich“: psychologisches Eigentum und Gesellschafterkultur in dem Düsseldorfer Familienunternehmen Bagel ; ca. 1960 bis 2005. In: Familienunternehmen im Rheinland im 19. und 20. Jahrhundert: Netzwerke - Nachfolge - soziales Kapital ; [der 1. Teil der Tagung fand am 12. und 13. Juni 2008 in Düsseldorf statt ; der 2. Teil der Tagung folgte am 1. und 2. Oktober 2009 in Hagen], Köln : Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv, 2009, ISBN 978-3-933025-45-6, Seiten 238–251 [2]
Historische Kommission: Das Kaiserreich 1871-1918. Band 1, Teil 2, Walter de Gruyter, 2003, Seiten 115–116 [3]