Im Deutsch-Französischen Krieg war er Unterpräfekt des ArrondissementsMetz und Thionville. Zugleich diente er als Leutnant in der Preußischen Armee. 1872 wurde er als kaiserlicher Polizeidirektor nach Straßburg versetzt. Von 1873 bis 1880 war er Bürgermeisterei-Verwalter der Stadt Straßburg. 1880 wurde er kaiserlicher Bezirkspräsident im Bezirk Unterelsaß. Er war seit dem Herbst 1886 Bürgermeister von Straßburg und blieb bis 1907 in diesem Amt.[4] 1887 war er kurzfristig Unterstaatssekretär für Finanzen im Reichsland Elsaß-Lothringen. Bereits zu Lebzeiten wurden seine Verdienste um seine zweite Heimatstadt Straßburg gewürdigt. Kaiser Wilhelm II. stiftete für den Straßburger Bürgermeister eine goldene Ehrenkette.[5]Anton Seder, Direktor der Städtischen Kunstgewerbeschule, gestaltete diese Bürgermeisterkette sowie zum 70. Geburtstag von Otto Back eine Ehrengabe der Bürger Straßburgs[6] und im Auftrag der städtischen Beamten fertigte die Schlosserabteilung der Kunstgewerbeschule ein weiteres Geschenk mit dem Bildnis des Jubilars an.[7] Back engagierte sich wie Anton Seder in der Gesellschaft für die Erhaltung der geschichtlichen Denkmäler des Elsasses.[8] Geschätzt wurde besonders Backs Verständnis für die elsässische Eigenart der Einwohner.[9] 1910 wurde Otto Back Kurator der Universität Straßburg. Bleibende Verdienste erwarb sich Bürgermeister Back bei der Förderung des wirtschaftlichen Aufschwungs Straßburgs durch kommunale bauliche Maßnahmen, wie den Bau der Trinkwasserversorgung und der ersten Straßenbahnlinien sowie bei der Erweiterung der Stadt mit ihrem Rheinhafen.[10] Höhere und höchste Stellen im Kaiserreich schlug er aus, auch die Nachfolge von Johannes von Miquel als Oberbürgermeister von Frankfurt am Main.[11]
Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S.337–338.
Tanja Baensch: „Un petit Berlin“? Die Neugründung der Straßburger Gemäldesammlung durch Wilhelm Bode im zeitgenössischen Kontext. Ein Beitrag zur Museumspolitik im deutschen Kaiserreich. V & R unipress, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89971-380-0, S. 104 f. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher)
Dr. Dr. h. c. Otto Back. In: Achim R. Baumgarten: Hunsrück. 55 historische Persönlichkeiten. Außergewöhnliche Biografien und bewegende Schicksale. Sutton, Erfurt 2024, ISBN 978-3-96303-488-6, S. 12 f.
↑Hermann Schreiber: Straßburg zwischen den Zeiten, zwischen den Völkern. Gernsbach 2006, ISBN 3-938047-13-5, S. 261, S. 267, S. 268 f.
↑ abDr. h. c. Otto Back. In: Onolden-Zeitung, 1. Jahrgang, Heft 2 (Juli 1919), S. 6–9.
↑Sophie Charlotte Preibusch: Verfassungsentwicklungen im Reichsland Elsaß-Lothringen 1871–1918. Integration durch Verfassungsrecht? 2010, ISBN 978-3-8305-2047-4, S. 223. (Digitalisat)