Die größte Stadt des Ostkaps und neben East London wichtigster Industriestandort ist Gqeberha. Weil sich in Ostkap keine nennenswerten Bodenschätze befinden, ist die Provinz eine Region des Landes mit geringer Industrialisierung und einkommensschwachen, ländlich geprägten Siedlungen. Ihre wesentlichen wirtschaftlichen Potenziale liegen in der Land- und Forstwirtschaft.[3]
Die Landschaft ist über weite Strecken noch unberührt und bietet eine außerordentliche Vielfalt an morphologischen Erscheinungen und Ökosystemen, die vom Ödland der Great Karoo über den Knysna-Wald, Berggebieten bis über 2000 Metern Höhe und bis zum fruchtbaren Ackerland zwischen den Ebenen Little Karoo und dem Langkloof reicht. Die Vegetation ist sehr abwechslungsreich: Es gibt sowohl Reste immergrüner außertropischer Wälder als auch Fynbos-Vegetation, Graslandschaften und Dornbusch-Savanne. Bei Hogsback und im Tsitsikamma-Nationalpark befinden sich immergrüne Wälder mit einheimischen Baumarten.
In East London, Gqeberha und Mthatha gibt es Binnenflughäfen. Sie werden vorrangig von Flughäfen in Kapstadt und Johannesburg angeflogen.
Schiffsverkehr
Die größeren Hafenstädte an der Küste besitzen einen frachtfähigen Hafen. Die Schwerpunkte liegen dabei in Gqeberha, dem Hafen Ngqura und in East London. Einen Binnenschiffsverkehr mit Frachtaufkommen gibt es nicht. Die geringe Wasserführung, die Sedimentfracht der Flüsse und einige wasserwirtschaftliche Bauwerke lassen das nicht zu.
Straßennetz
In der Provinz Ostkap bildet heute das Straßennetz die Hauptverkehrsverbindung zwischen den Ortschaften. Das früh entstandene Eisenbahnnetz hat vergleichsweise an Bedeutung verloren. Die Nationalstraße N2 durchquert die Provinz von Südwesten nach Nordosten. Dabei verbindet sie, von Kapstadt kommend, die Städte Gqeberha, Makhanda, King William’s Town, Mdantsane, East London, weiter nach Mthatha, wo sie das unwegsame Gebiet der Wild Coast umfährt. Von dort verläuft sie weiter nach Kokstad in der Nachbarprovinz KwaZulu-Natal und führt weiter in Richtung Durban. Zwischen King William’s Town und East London sowie westlich von Gqeberha bis zur Ortschaft Thornhill ist sie als vierspurige Autobahn ausgebaut.
Die Nationalstraße N6 beginnt in East London und schafft eine Verbindung mit dem nordwestlich dieser Stadt liegenden Binnenland. Dabei berührt sie die Städte Macleantown und Stutterheim, überwindet danach die östlichen Ausläufer der Amathole-Berge, ferner Cathcart, Queenstown und den Verkehrsknotenpunkt Aliwal North. Bei letzterer Stadt überquert sie den Oranje, damit die Provinzgrenze und führt weiter nach Bloemfontein in der Provinz Freistaat.
Von Westen, aus der Region um Oudtshoorn erstreckt sich die Nationalstraße N9 über den westlichen Teil der Provinz. Sie erreicht am Ghwarriepoort (Gebirgspass) das Gebiet, führt durch relativ gering bewohnte Landschaften nach Graaff-Reinet. Danach streift sie die östlichen Ausläufer des Sneeuberg-Massivs mit der Ortschaft Bethesdaweg und erreicht danach Middelburg. Dort folgt sie kurz dem Verlauf der N10, verlässt südlich der Ortschaft Carlton das Provinzgebiet in nördliche Richtung nach Colesberg, wo sie in der N1 endet.
Aus der Provinz Nordkap über Britstown führt die Nationalstraße N10 in den westlichen Teil der Provinz Ostkap und erreicht nördlich von Middelburg ihr Gebiet. Dabei vereinigt sie sich kurz mit der N9, die sie nach dieser Stadt wieder verlässt und über Cradock bis in das küstennahe Gebiet führt. Bei der Ortschaft Ncanaha kurz vor Gqeberha wird sie von der N2 aufgenommen.
Das Verkehrswegenetz zwischen den Nationalstraßen bilden Regionalstraßen durch teilweise unwegsame, trockene und gebirgige Gebiete. Es gibt in den abgelegenen Regionen zahlreiche unbefestigte Straßen.
Seit dem Jahr 2003 regelt ein Gesetz der Provinz (Eastern Cape Roads Act, No. 3 / 2003) die Aufgaben der Provinzverwaltung für das in ihrer Zuständigkeit liegende Straßennetz. Damit wurden die Regelungen der Roads Ordinance von 1976 aufgehoben.[5] Die Provinz erhält finanzielle Zuschüsse aus dem nationalen PRMG-Fonds (Provincial Road Maintenance Grant) für die Straßenunterhaltung.[6]
Demografie
Nach den Ergebnissen der Volkszählung von 2011 rechneten sich 86,3 % der schwarzen Bevölkerungsgruppe zu, 4,7 % den Weißen, 8,3 % den Coloureds und 0,4 % den Indern und Asiaten.[7]isiXhosa gaben 78,8 % der Bevölkerung als Muttersprache an, Afrikaans 10,58 %, Englisch 5,61 % und Sesotho 2,46 %.[8]
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand seit der Volkszählung 1996.
Auf dem Gebiet der Provinz existieren vier Hochschuleinrichtungen. Zwei von ihnen verfügen über ausgeprägte internationale Beziehungen und haben zur wissenschaftlichen Entwicklung des Landes Südafrikas über einen Zeitraum von mehr als einhundert Jahren maßgeblich beigetragen. Es handelt sich um die: