Oscar Louis Tesdorpf stammte aus der auf Johann Christoph Tesdorpf (1785–1857), Gutsherr auf Groß Weeden, zurückgehenden Linie Tesdorpf-Meyer der hanseatischen Familie Tesdorpf. Er war ein Sohn des Hamburger Kaufmanns Theodor Ferdinand Tesdorpf (1816–1893) und seiner Frau Freya Caroline Adolphine, geb. von Torp (1820–1900). Oscar Louis Tesdorpf hatte einen älteren Bruder, Gustav Theodor Tesdorpf. Ebba Tesdorpf war seine Cousine und die Malerin Ilse Tesdorpf-Edens seine Großnichte.
Tesdorpf besuchte die private Realschule von Wichard Lange und war anschließend Lehrling im Handlungshaus seines Vaters sowie in London.
Ab 1878 war er Teilhaber im väterlichen Geschäft. 1885 wurde er ehrenamtlicher Richter am Handelsgericht. Er war auch bürgerlicher Deputierter in der Hamburger Baudeputation.[2]
1881 heiratete Tesdorpf Marie Elisabeth Wentzel. Das Paar hatte eine Tochter und zwei Söhne.
Oscar Louis Tesdorpf wurde in Hamburg auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Planquadrat S 25 südlich der Kapellenstraße und östlich der Waldstraße beigesetzt.
Gemeinsam mit Eduard Lorenz Lorenz-Meyer verfasste Oscar Louis Tesdorpf eine Schrift zur Hamburger Familiengeschichtsforschung und Wappenkunde.[3] Auch die Geschichte der Familie Tesdorpf selbst zählte zu seinen Interessengebieten.[4] Tesdorpfs Tochter Elise war verheiratet mit Paul de Chapeaurouge.
Kulturgeschichte
Einen Beitrag zur Erforschung der Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts stellt Tesdorpfs Arbeit über den Lübecker SyndikusJoachim Carstens dar.[5]
↑Oscar Louis Tesdorpf: Das Haupt- Registratur- oder Secretbuch des Lübecker Syndikus Dr. Joachim Carstens: ein Beitrag zur Erforschung der Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts, mit einem Urkunden-Anhange und der Carstens'schen Genealogie. Rathgens, Lübeck 1898.