Orlando Bloom ist der Sohn der Kinderbuchautorin Sonia Copeland-Bloom.[2] Sein rechtlicher Vater ist der südafrikanische Journalist und Bürgerrechtler Harry Bloom. Erst im Erwachsenenalter erfuhr er, dass sein biologischer Vater sein Taufpate Colin Stone, ein Schuldirektor und enger Freund der Familie, ist.[3] Bloom besuchte verschiedene Schulen in seiner Geburtsstadt Canterbury und litt in seiner Jugend unter Legasthenie.[4] Seine Familie war sehr religiös und überzeugtes Mitglied der anglikanischen Kirche.[5]
Karriere
Ersten Kontakt mit der Schauspielerei und dem Rezitieren von Text bekam Bloom durch die christliche Erziehung, die ihm und seiner Schwester Samantha durch ihre Mutter zuteilwurde – nach eigenen Angaben mussten die Kinder jeden Sonntag Bibelverse auswendig lernen. Mit 16 Jahren zog Bloom nach London und schrieb sich an der Schauspielschule National Youth Theatre für Jugendliche und junge Erwachsene ein. Er verdiente sich in dieser Zeit auch erste Sporen als Komparse und Nebendarsteller. In der Produktion Wilde über Oscar Wilde von 1997 hatte er seinen ersten, kurzen Auftritt in einem Kinofilm. Bloom spielte einen Strichjungen; sein Dialog beschränkte sich auf einen einzigen Satz. Diese Szene bildet jedoch eine Schlüsselszene des Films: Oscar Wilde erkennt durch die Präsenz des Strichjungen erstmals seine eigene Homosexualität. Bloom bekam daraufhin einige Angebote für Film und Fernsehen, welche er ablehnte, um seine Ausbildung an der Guildhall School of Music and Drama zu beenden.
Zwei Tage nach seinem Abschluss an der Guildhall School wurde Bloom mitgeteilt, dass er die Rolle des Elben Legolas in der Herr-der-Ringe-Verfilmung würde spielen dürfen. Er hatte beim Casting zwar für die Rolle des Faramir vorgesprochen, doch war Peter Jackson überzeugt, in ihm den perfekten Legolas gefunden zu haben. Bloom verkörperte den ElbLegolas in allen drei Teilen der Trilogie und wurde dadurch weltweit bekannt. Anschließend übernahm er in Ridley Scotts Kriegsfilm Black Hawk Down eine kleine Nebenrolle.
Ab dem Jahr 2003 verkörperte Bloom fortlaufend die Rolle des Will Turner in der Reihe Pirates of the Caribbean. In Wolfgang PetersensTroja (2004) agierte Bloom an der Seite von Brad Pitt und Diane Kruger in der Rolle des Paris. Bei der Independent-Produktion Haven (2004) beteiligte er sich erstmals als Co-Produzent und trat an der Seite von Bill Paxton auf.
Er übernahm 2005 die Hauptrolle in Ridley Scotts Historienepos Königreich der Himmel. Für diesen Film erhielt er den Publikumspreis Jameson People’s Choice Awards. Im Herbst 2005 zeigte Bloom sich mit dem Film Elizabethtown, in dem er an der Seite von Kirsten Dunst und Susan Sarandon spielte, erstmals in einer neuzeitlichen Komödie. Dabei konnte er die Kritiker mit einer soliden Leistung überzeugen, doch an den Kinokassen blieb der Film hinter den Erwartungen zurück. Die Produktionskosten wurden erst mit der DVD-Veröffentlichung wieder eingespielt.
Von 2002 bis September 2006 führte er eine On-Off-Beziehung mit der Schauspielerin Kate Bosworth. Seit dem 21. Januar 2007 war er mit dem Model Miranda Kerr liiert.[9] Am 21. Juni 2010 wurde bekanntgegeben, dass das Paar sich verlobt hatte, die Heirat erfolgte am 22. Juli 2010. Am 19. August 2010 gab Kerr bekannt, dass sie und Bloom ihr erstes gemeinsames Kind erwarten. Am 6. Januar 2011 wurden sie Eltern eines Jungen.
Am 25. Oktober 2013 wurde bekannt, dass sie sich getrennt haben.[10] Von Anfang 2016 bis März 2017 war er mit der US-amerikanischenSängerinKaty Perry liiert. Nach einer Beziehungspause kamen Orlando Bloom und Katy Perry im April 2018 wieder zusammen.[11] Am 14. Februar 2019 haben sich die beiden verlobt.[12] Seit August 2020 sind die beiden Eltern einer Tochter.
Blooms Cousin Sebastian Copeland ist ein Umweltschutzaktivist und Fotograf. Orlando Bloom begleitete ihn 2007 auf einer Forschungsexpedition, auf einem alten norwegischen Eisbrecher, um Bewusstsein für den Klimawandel zu schaffen. Bloom schlief dabei in einer Koje und teilte Bad und Toilette mit 27 anderen Männern. Ihre Erfahrungen publizierte Sebastian Copeland in dem Buch Antarctica – The Global Warning. Bloom schrieb die Einführung für dieses Buch und das Vorwort für das 2008 erschienene und ebenfalls von Copeland geschriebene Buch Antarctica – A call to action.[15][16]
Orlando Bloom ist Mitglied der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd[17][18] und Botschafter für das Internationale Grüne Kreuz. Bloom hat sein Haus energieeffizient eingerichtet. So hat er Solarmodule installiert, recycelte Materialien verwendet und auf Energiesparlampen umgestellt.[19] Darüber hinaus nimmt Bloom an Konferenzen[20] und anderen umweltschutzbezogenen Veranstaltungen teil[21] und ernährt sich vegetarisch.[22]
Bloom lebt derzeit in London und zeitweilig in Los Angeles.
In seinen bisherigen Filmen wurde er auf Deutsch überwiegend von Philipp Moog synchronisiert. In den Fluch der Karibik-Filmen und Black Hawk Down übernahm dies jedoch Matthias Deutelmoser.
↑Books. In: Sebastian Copeland Adventures. Abgerufen am 1. Juni 2020 (amerikanisches Englisch).
↑Paul Watson: Paul Watson: I’m proud to be a an anti-whaling pirate. In: The Guardian. 23. Januar 2008, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 1. Juni 2020]).
↑Bhutatma Dasa (Austin Gordon), Drutakarma Dasa (Michael A. Cremo), Mukunda Goswami, Kurma Dasa: The Higher Taste: A Guide to Gourmet Vegetarian Cooking and a Karma-Free Diet. The Bhaktivedanta Book Trust International, Inc., 2016, ISBN 978-91-7149-846-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Parodie-Video von Orlando Bloom: „The Hobbits, the Hobbits, the Hobbits“. In: Spiegel Online. 1. Juli 2013 (spiegel.de [abgerufen am 12. Dezember 2015]).