Die Oregon State University (kurz OSU) hat ihren Sitz in Corvallis, Oregon, USA. Dort sind ca. 30.000 Studenten eingeschrieben.[1] Sie ist Teil des Oregon University System.
Die Geschichte der Oregon State University geht auf die 1856 als private Akademie gegründete Corvallis Academy zurück. 1858 wurde es in Corvallis College umbenannt und seit 1865 wurden erste Kurse auf College-level angeboten. 1868 erfolgte die formelle Gründung der staatlichen Hochschule unter dem Namen Agricultural College of the State of Oregon. Der Name wurde ziemlich bald in Corvallis State Agricultural College umgeändert. 1870 beendeten die ersten Collegestudenten ihre Ausbildung. 1890 erfolgte eine weitere Namensänderung in Oregon Agricultural College. 1927 wurde sie abermals umbenannt in Oregon State Agricultural College und 1937 in Oregon State College. Ihren heutigen Namen trägt die Hochschule seit 1961.
Die OSU ist eine von nur 25 Hochschulen in den USA, an denen der Studiengang „Nuclear Engineering“ (Kerntechnik) belegt werden kann. Als solche verfügt die Schule über einen eigenen Forschungsreaktor auf dem Universitätscampus.
Der OSU Campus ist die Heimat des OSU Open Source Lab, eines weltweit einzigartigen Instituts zur Förderung freier Softwareprojekte. Das Labor stellt das technische Rückgrat für viele der wichtigsten Open-Source-Projekte der Welt dar, so etwa für den Linux-Kernel oder die Projekte der Apache und Mozilla Foundations.
Zudem ist die OSU führend im Bereich der Tsunamiforschung.[2] Sie verfügt über ein großes Labor zur Erforschung von Wasserwellen („O.H. Hinsdale Wave Research Laboratory“). Die Tsunami-Warnschilder, die an der OSU entworfen wurden und in Oregon (ebenfalls Tsunami-gefährdet) seit Jahren an der Pazifikküste stehen, werden zwischenzeitlich weltweit als Standardwarnzeichen eingesetzt.[3]
Die Sportteams der OSU nennen sich die Beavers („Biber“). Die Universität ist Mitglied der Pacific-12 Conference. Eine sportliche Rivalität hegen die Beavers mit den Teams der University of Oregon aus Eugene, Oregon, die sich selbst die Ducks („Enten“) nennen. Das jährliche Football-Spiel zwischen den beiden Universitäten hat der Volksmund Civil War Game („Bürgerkriegsspiel“) getauft. Dieser Name wird aber seit 2020 von den Universitäten nicht mehr verwendet.[4] Das Spiel findet im Wechsel in Eugene und Corvallis statt. Mit dem Wechsel der University of Oregon in die Big-10 Conference zur Saison 2024 steht das traditionsreiche Derby vor dem Aus.[5]
Das Footballstadion der Oregon State University wird ständig erweitert, vor allem mit Hilfe des Hauptsponsors Reser’s Fine Foods, einer amerikanischen Lebensmittelmarke. Daher heißt das Stadion Reser Stadium.
Craig Robinson, der ältere Bruder der ehemaligen amerikanischen First LadyMichelle Obama, war Trainer des OSU Basketballteams.
Persönlichkeiten
Professoren
Dennis Erickson (* 1947), ehemaliger Trainer der Footballmannschaft der Oregon State Beavers
Hans Kaufmes (1897–1971), Professor Emeritus Animal Science, zuvor „Landesbauernführer“ der „Deutschen Volksgruppe in Rumänien“
William Luther Pierce (1933–2002), ehemaliger Physikprofessor, berüchtigt für seine Stellung in der „White Supremacist“-Bewegung
George O. Poinar (* 1936), Fachbereich Entomologie, bekannt für seine Idee DNA aus in Bernstein eingeschlossenen Insekten zu extrahieren
Helmuth Resch (* 1933), ehemaliger Leiter des Department of Forest Products