Frankreich entsendete als Gastgeber das größte Olympiateam nach Chamonix. Leistungsmäßig hatte man allenfalls im Eishockey mit einer französischen Medaille gerechnet. Umso erfreulicher die Bronzemedaille des jungen Eiskunstlauf-Paares Andrée Joly und Pierre Brunet. Auch die Curler und die Militärpatrouille gewannen Bronze, was allerdings in anbetracht geringer Teilnehmerzahl in den beiden Disziplinen nicht als „große“ Überraschung anzusehen ist. Der 33-jährige Hauptmann der Militärpatrouille Camille Mandrillon war Sprecher des olympischen Eides. Aus heutiger Sicht eine Absurdität. Denn der 30-km-Militärpatrouillenlauf wurde 1926 nachträglich zur Demonstrationssportart degradiert. Somit sprach ein Sportler aus einer nichtolympischen Disziplin den Eid der Athleten. Die Eishockeyspieler waren wie schon erwähnt die größten Hoffnungsträger auf eine Medaille. Immerhin wurde Frankreich 1923 Vizeeuropameister. Das Team um Kapitän Alfred de Rauch enttäuschte aber und schied in der Vorrunde aus. Der Eishockeyspieler Léonhard Quaglia, der auch im Eisschnelllaufen an den Start ging und dort im Mehrkampf sogar Sechster wurde, war der unumstrittene Superstar im gesamten französischen Olympiateam.
Medaillen
Mit drei gewonnenen Bronzemedaillen belegte das französische Team Platz 9 im Medaillenspiegel.
Das französische NOK hatte 65 Sportler zu den Spielen gemeldet, von denen 40 an Wettkämpfen teilnahmen. Die Angehörigen der Militärpatrouille zählen nicht als offizielle Olympiateilnehmer. Drei Sportler starteten in verschiedenen Sportarten (Siehe Teilnehmerliste). Insgesamt fünf Athleten waren bereits zum zweiten Mal bei Olympischen Spielen dabei: