Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
o
übersprungen
x
ungültig
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
Qualifikation
Die Athleten traten zu einer Qualifikationsrunde in zwei Gruppen an. Die Höhe für die direkte Finalqualifikation betrug 5,75 m. Als sich abzeichnete, dass 5,70 m für die Finalteilnahme ausreichen würden, ging keiner der Springer die eigentlich geforderte Qualifikationshöhe überhaupt an. So setzte sich das Finalfeld aus den mindestens besten zwölf Springern beider Gruppen zusammen (hellgrün unterlegt). Schließlich waren ohne jeden vorherigen Fehlversuch übersprungene 5,60 m ausreichend, um im Finale dabei zu sein.
Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, keiner von ihnen war die geforderte Qualifikationshöhe angegangen, nachdem sich abgezeichnet hatte, dass eine geringere Höhe für die Finalteilnahme ausreichen würde. Um die Medaillen kämpften zwei Tschechen sowie jeweils ein Athlet aus Argentinien, Brasilien, China, Frankreich, Griechenland, Japan, Kanada, Lettland, Polen und den USA.
Als Favorit galt in erster Linie der französische Olympiasieger von 2012 und Hallenweltrekordler Renaud Lavillenie. Seine schärfsten Konkurrenten waren der kanadische Weltmeister Shawnacy Barber, die Polen Paweł Wojciechowski (Vizeeuropameister von 2014 / WM-Dritter von 2015) und Piotr Lisek (ebenfalls WM-Dritter von 2015) sowie der US-Amerikaner Sam Kendricks. Der deutsche Weltmeister von 2013 und Vizeweltmeister von 2015 Raphael Holzdeppe war völlig außer Form bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Auch Wojciechowski hatte das Finale überraschend nicht erreicht.
Im Finale schied der Lette Pauls Pujāts als Erster aus, da er die Anfangshöhe von 5,50 m nicht schaffte. Fünf Athleten scheiterten an der nächsten Höhe von 5,65 m: Barber, der griechische Hallenweltmeister von 2014 Konstantinos Filippidis, der argentinische Südamerika-Meister Germán Chiaraviglio, der Tscheche Michal Balner und der Japaner Daichi Sawano.
Bei 5,75 m stieg Lavillenie in den Wettbewerb ein und übersprang die Höhe im ersten Versuch. Das gelang auch Lisek und dem Tschechen Jan Kudlička. Kendricks hatte einen Fehlsprung und nahm die zwei verbliebenen Versuche mit in die nächste Höhe. Genauso verfuhr der Chinese Xue Changrui, dem allerdings nur noch ein Sprung verblieb. Der Brasilianer Thiago Braz da Silva meisterte die Höhe im zweiten Versuch.
Changrui schied bei der folgenden Höhe von 5,85 m aus, während Kudlička und Lisek nach einem Fehlversuch ihre verbleibenden Sprünge aufsparten. Kendricks, da Silva und Lavillenie waren hier jeweils mit ihrem ersten Sprung erfolgreich.
Lavillenie überquerte auch die nun folgenden 5,93 m im ersten Versuch und lag damit in Führung. Da Silva brauchte zwei Sprünge. Da Kudlička und Lisek bei ihren zwei übrig gebliebenen Versuchen scheiterten und auch Kendricks hier dreimal riss, hatte da Silva die Silbermedaille bereits sicher. Jan Kudlička und Piotr Lisek belegten damit gemeinsam den geteilten vierten Platz. Sam Kendricks rangierte mit übersprungenen 5,85 m auf Platz drei und war Gewinner der Bronzemedaille.
Das Duell um Gold wurde von Lavillenie mit einem erfolgreichen ersten Versuch über 5,98 m eröffnet, damit hatte er seinen eigenen olympischen Rekord von 2012 um einen Zentimeter überboten. Da Silva ließ diese Höhe aus. Anschließend wurden 6,03 m aufgelegt. Lavillenie, der zuerst sprang, riss zweimal, da Silva war mit seinem zweiten Versuch erfolgreich. Renaud Lavillenie sparte daraufhin seinen letzten verbleibenden Versuch für 6,08 m auf. Er scheiterte und hatte Silber gewonnen. Da Silva verzichtete auf seine Versuche, er war Olympiasieger und hatte als erster Stabhochspringer bei einem olympischen Wettbewerb die 6-Meter-Marke übertroffen.
Thiago Braz da Silva war der erste brasilianische Olympiasieger im Stabhochsprung. Zugleich gewann er die erste Goldmedaille für sein Land in der Leichtathletik seit 32 Jahren.
Gewinner der Silbermedaille: Renaud Lavillenie, Frankreich
Gewinner der Bronzemedaille: Sam Kendricks, USA
Jan Kudlička belegte den geteilten vierten Platz
Piotr Lisek wurde ebenfalls Vierter
Xue Changrui – Olympiasechster
Geteilter siebter Rang für Michal Balner
Konstantinos Filippidis wurde ebenfalls Siebter
Daichi Sawano kam auf den geteilten Platz sieben
Weltmeister Shawnacy Barber musste sich mit Rang zehn begnügen