Auch die im Vorlauf für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen aus den Vereinigten Staaten und Jamaika erhielten entsprechendes Edelmetall.
Die deutsche Staffel erreichte das Finale und wurde Vierte.
Die Schweizer Staffel schied in der Vorrunde aus.
Staffeln aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.
Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielten die Olympiasiegerinnen aus den Vereinigten Staaten im Finale am 19. August mit 41,01 s. Damit verfehlten sie den Rekord um nur neunzehn Hundertstelsekunden.
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.
Doping
In diesem Wettbewerb kam es zu einem nachträglich ermittelten Dopingfall:
Die unter anderem bei diesen Spielen erzielten Resultate der UkrainerinOlessja Powch wurden im März 2019 annulliert, nachdem bei Nachtests ihrer Dopingproben von den Spielen 2016 das SexualhormonTestosteron nachgewiesen worden war. Betroffen davon war die zunächst sechstplatzierte ukrainische Sprintstaffel. Auch Olessja Powchs Ergebnis im 100-Meter-Einzellauf, in dem sie das Halbfinale erreicht hatte, wurde ihr aberkannt.[2]
Benachteiligt wurde das Team der Volksrepublik China, das aufgrund der Zeitregel anstelle der Ukraine im Finale hätte starten dürfen.
Vorrunde
Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die beiden nachfolgend zeitschnellsten Teams, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
In diesem Lauf kam es beim zweiten Wechsel zu einem Zwischenfall. Die brasilianische Staffel wechselte von Franciela Krasucki auf Kauiza Venancio, die US-Staffel von Allyson Felix auf English Gardner. Krasucki, auf Bahn drei laufend, schlug dabei unabsichtlich mit ihrem Ellenbogen auf die Staffelhand von Felix, die auf Bahn zwei lief. Während die brasilianische Staffel ihr Rennen fortsetzen konnte, glitt Felix der Staffelstab zu Boden. Die Schiedsrichter werteten den Zwischenfall als Behinderung und disqualifizierten die brasilianische Staffel. Der US-Staffel wurde ein „Hoffnungslauf“ für die Qualifikation eingeräumt. Die alleine laufende US-Staffel musste dabei eine bessere Zeit als 42,70 s laufen, um damit anstelle der Volksrepublik China ins Finale einziehen zu können.
Die US-Staffel, die wegen einer Behinderung im zweiten Vorlauf den Stab verloren und das Ziel nicht erreicht hatte, erhielt hier eine zweite Chance auf die Finalteilnahme. Das alleine laufende Team musste dabei eine bessere Zeit als die bislang mit 42,70 s über die Zeitregel für das Finale qualifizierten Chinesinnen. Mit 41,77 s gelang den US-amerikanischen Sprinterinnen dies problemlos. Die Volksrepublik China schied allerdings nur aus, weil die vor ihr liegende Staffel aus Kanada lediglich im Tausendstelsekundenbereich schneller war, auch Kanada war mit 42,70 s ins Ziel gelaufen. Später stellte sich dann wie im Abschnitt „Doping“ oben beschrieben, dass die chinesische Staffel anstelle der Mannschaft aus der Ukraine mit einer gedopten Sprinterin doch startberechtigt gewesen wäre.
Die Staffel der USA war als Weltrekordteam favorisiert und hatte sich im Hoffnungslauf für das Finale qualifizieren können. In diesem Endlauf traf die US-Mannschaft auf die Weltmeisterinnen von 2013 und 2015 aus Jamaika sowie die deutsche Staffel, die bis dahin die Weltjahresbestzeit mit 41,62 s hielt, bei den Europameisterschaften allerdings nur Platz drei belegt hatte. Auch Vizeeuropameister Großbritannien galt als Medaillenkandidat, während die Europameisterinnen aus den Niederlanden schon im Vorlauf ausgeschieden waren.
Es gab gegenüber den Vorläufen folgende Besetzungsänderungen:
USA – Tori Bowie für Morolake Akinosun
Jamaika – Christania Williams für Simone Facey und Elaine Thompson für Sashalee Forbes.
Tianna Bartoletta, die Siegerin im Weitsprung, übernahm als Startläuferin die Führung für die auf Bahn eins laufende US-Staffel. Allyson Felix konnte die Führung weiter ausbauen, während hinter ihr die Doppelolympiasiegerin Elaine Thompson die Jamaikanerinnen auf Platz zwei brachte. In der letzten Kurve glich English Gardner für die USA die Kurvenvorgabe auf Deutschland (Bahn vier) aus. Beim letzten Wechsel auf Tori Bowie führten die Vereinigten Staaten mit drei Metern Vorsprung auf Jamaika. Um Bronze kämpften die Teams aus Großbritannien sowie Trinidad und Tobago. Die US-Schlussläuferin Tori Bowie ließ ihren Lauf austrudeln, sodass Shelly-Ann Fraser-Pryce für Jamaika noch etwas herankam, was allerdings nicht zum Sieg reichte. Großbritannien sicherte sich die Bronzemedaille, die deutsche Staffel kam noch vor Trinidad und Tobago auf Platz vier ins Ziel.
Im 21. olympischen Finale gab es den elften Sieg einer US-Staffel. Die US-Athletinnen liefen dabei die bislang zweitschnellste Zeit in der Geschichte der Sprintstaffel der Frauen.