Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die größte Höhe erzielte die russische Olympiasiegerin Anna Tschitscherowa, die im Finale am 11. August 2,05 m mit ihrem zweiten Versuch übersprang und damit diesen Rekord nur um einen Zentimeter verfehlte. Zum Weltrekord fehlten ihr vier Zentimeter.
Doping
Die ursprünglich drittplatzierte RussinSwetlana Schkolina wurde im Februar 2019 nachträglich des Dopingmissbrauchs überführt. Ihre Bronzemedaille musste sie entsprechend zurückgeben.[2]
Benachteiligt wurden in erster Linie zwei Athletinnen:
Ruth Beitia, Spanien – Sie erhielt ihre Bronzemedaille erst mit einer langjährigen Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
Antonia Stergiou, Griechenland – Sie wäre als nach der Qualifikation zwölftplatzierte Springerin im Finale dabei gewesen.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
o
übersprungen
x
ungültig
Anmerkungen:
Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
Alle Höhenangaben sind in Metern (m) notiert.
Qualifikation
9. August 2012, 9:30 Uhr
Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe für das direkte Erreichen des Finales betrug 1,96 m. Da nur eine Springerin diese Höhe übersprang (hellblau unterlegt), wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Athletinnen beider Gruppen mit elf Wettbewerberinnen (hellgrün unterlegt) aufgefüllt, um die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen zu erreichen. So war das Finale schließlich mit mindestens im zweiten Versuch erzielten 1,93 m und ohne vorherigen Fehlsprung erreicht.
Nach der Höhe von 1,93 m waren bereits diejenigen zehn Springerinnen sicher qualifiziert, welche die Höhe im ersten oder zweiten Versuch und ohne vorige Fehlversuche bewältigt hatten. Diese verzichteten auf ihre Sprünge über 1,96 m. Ariane Friedrich, Svetlana Radzivil, Irina Gordejewa und Antonia Stergiu kämpften um die beiden verbleibenden Plätze, wobei nur Radzivil die Höhe übersprang und Gordejewa wegen der geringsten Anzahl von Fehlversuchen ebenfalls ins Finale kam.
Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert. Im Finale kämpften drei Russinnen (darunter eine gedopte Wettbewerberin), zwei US-Amerikanerinnen und je eine Athletin aus Belgien, Frankreich, Litauen, Schweden, Spanien, der Türkei und Usbekistan um die Medaillen.
Nach der verletzungsbedingten Absage der Kroatin Blanka Vlašić fiel die Favoritenrolle der russischen Weltmeisterin Anna Tschitscherowa zu. Als ihre stärkste Konkurrentin galt die US-Athletin Chaunté Lowe. Die belgische Olympiasiegerin von 2008 Tia Hellebaut war auch im Finale dabei, doch wurden ihr diesmal kaum Medaillenchancen eingeräumt.
Sieben Athletinnen waren nach der dritten Höhe von 1,97 m noch im Wettbewerb. Neben Hellebaut, Lowe und Tschitscherowa waren noch Brigetta Barrett aus den USA, die gedopte Russin Swetlana Schkolina, die Usbekin Svetlana Radzivil und die Spanierin Ruth Beitia dabei. Hellebaut, Lowe und Radzivil scheiterten an der Höhe von 2,00 m. Die beiden Russinnen lagen ohne vorherigen Fehlversuch in Führung vor Beitia, die einen Fehlsprung bei 1,97 m hatte. Den zwischenzeitlichen Platz vier belegte Barrett mit zwei Fehlversuchen.
Die Latte wurde auf 2,03 m gelegt. Beitia riss dreimal und schied damit aus. Tschitscherowa nahm die Höhe im ersten, Barrett im zweiten und Schkolina im dritten Versuch. Damit hatte sich Barrett vor Schkolina geschoben. Die nächste Höhe war jetzt 2,05 m. Tschitscherowa übersprang sie im zweiten Versuch, ihre beiden Konkurrentinnen rissen jeweils dreimal. Damit war Anna Tschitscherowa Olympiasiegerin. Den olympischen Rekord ihrer Landsfrau Jelena Slessarenko aus dem Jahr 2004 verfehlte sie nur um einen Zentimeter. Silber ging an Brigetta Barrett und Bronze zunächst an Swetlana Schkolina, die beide 2,03 m erzielt hatten, Barrett allerdings einen Versuch früher als Schkolina. Auch Ruth Beitia bewältigte noch die 2-Meter-Marke und belegte damit Rang vier, was ihr jedoch nach der dopingbedingten Disqualifikation von Schkolina (siehe Abschnitt "Doping" oben) die Bronzemedaille einbrachte. Tia Hellebaut kam im offiziellen Endklassement auf Platz vier und Chaunté Lowe auf Platz fünf. Diese beiden hatten 1,97 m zu Buche stehen. Auch der Usbekin Svetlana Radzivil gelangen 1,97 m und sie wurde Sechste.