Auch die im Vorlauf für die Medaillengewinnerinnen eingesetzten Läuferinnen aus den Vereinigten Staaten und Jamaika erhielten entsprechendes Edelmetall. Rekorde dagegen gehörten alleine den Finalistinnen.
Die Staffel Deutschlands qualifizierte sich für das Finale und belegte Rang fünf.
Die Staffel der Schweiz schied in der Vorrunde aus.
Staffeln aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.
In diesem Wettbewerb wurde der seit 1985 bestehende Weltrekord und damit auch der seit 1980 bestehende olympische verbessert. Außerdem gab es einen Kontinentalrekord und es wurden drei Landesrekorde neu aufgestellt.
Anmerkung: Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
Doping
Die Staffel aus Trinidad und Tobago, die im Finale nicht das Ziel erreicht hatte, wurde disqualifiziert, weil mit Semoy Hackett eine der Läuferinnen dieses Teams zusammen mit einer Landsfrau am 9. Juni 2012 positiv getestet worden war. Hacketts hier in London erzielten Resultate wurden annulliert. Davon waren auch das Rennen über 100 Meter, in dem sie im Halbfinale ausgeschieden war, sowie über 200 Meter, in dem sie zunächst Rang acht belegt hatte, betroffen. Darüber hinaus erhielt Hackett eine Sperre über zwei Jahre und vier Monate vom 1. Januar 2013 bis 30. April 2015.[2]
Benachteiligt wurde eine Staffel, der die ihr zustehende Teilnahme am Finale genommen wurde, wobei nicht eindeutig war, welche Mannschaft anstelle von Trinidad und Tobago dort hätte starten können. Dafür gab es zwei Anwärterteams, deren Zeit mit 43,07 s bis auf die Hundertstelsekunde identisch war. Hier wäre die Entscheidung über die Finalteilnahme mittels der Zeitregel im Tausendstelsekundenbereich gefallen:
Es wurden zwei Vorläufe durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Als Favoritinnen galten die USA und Jamaika, wobei dem US-Team leichte Vorteile eingeräumt wurden.
Für das Finale gab es folgende Besetzungsänderungen:
USA – Allyson Felix lief für Jeneba Tarmoh, Carmelita Jeter anstelle von Lauryn Williams.
Jamaika – Shelly-Ann Fraser-Pryce ersetzte Samantha Henry-Robinson, Veronica Campbell-Brown wurde anstelle von Schillonie Calvert eingesetzt.
Die Startläuferin Jamaikas, 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce – auf Bahn 6 laufend – konnte einen kleinen Teil der Kurvenvorgabe ihrer Konkurrentin Tianna Madison aus den Vereinigten Staaten, die auf Bahn 7 gestartet war, ausgleichen. Doch auf der Gegengeraden lief US-Sprinterin Allyson Felix so stark, dass ihr Team nun vorne lag. In der zweiten Kurve brachte Veronica Campbell-Brown Jamaika noch einmal ein wenig heran, doch hatte die Schlussläuferin der USA Carmelita Jeter immer noch einen Vorsprung von zwei Metern. Jeter spurtete ins Ziel, die US-Staffel erzielte mit 40,82 s als erste Mannschaft überhaupt eine Zeit unter 41 Sekunden. Damit war der Weltrekord der DDR-Staffel nach 27 Jahren gebrochen. Silber ging an Jamaika, deren Zeit nur um vier Hundertstelsekunden langsamer als der bis dahin gültige Weltrekord war. Die Bronzemedaille gewannen die Läuferinnen aus der Ukraine.
Im zwanzigsten olympischen Finale gewannen die US-Athletinnen die zehnte Goldmedaille für ihr Land.
Für die Ukraine war es der erste Medaillengewinn in der 4-mal-100-Meter-Staffel.