Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 8,34 m im vierten Durchgang des Finales verfehlte Olympiasieger Irving Saladino aus Panama diesen Rekord um 56 Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 61 Zentimeter.
Doping
Der zunächst fünftplatzierte KubanerWilfredo Martínez wurde in Nachtests zu den Olympischen Spielen 2008 und 2012 gemeinsam mit sechzehn weiteren Athleten des Dopings überführt. Bei ihm wurde die Substanz Acetazolamid gefunden. Sein Weitsprung-Resultat hier in Peking wurde ihm aberkannt.[6][7]
Benachteiligt waren vor allem zwei Athleten:
Gable Garenamotse, Botswana – Er wäre als im Finale achtplatzierter Teilnehmer zu drei weiteren Sprüngen berechtigt gewesen.
Stephan Louw, Namibia – Ihm hätte über seine Platzierung als Zwölfter der Qualifikation die Finalteilnahme zugestanden.
Legende
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
–
verzichtet
x
ungültig
Anmerkung: Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.
Qualifikation
16. August 2008, 20:00 Uhr
Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Drei Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 8,15 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit neun weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale war so eine Weite von 7,94 m notwendig.
Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, drei von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere neun über ihre Platzierungen. Vertreten waren zwei Kubaner sowie je ein Teilnehmer aus Botswana, Griechenland, Großbritannien, Panama, Saudi-Arabien, Senegal, Simbabwe, Spanien, Südafrika und Tschechien.
Zum Favoritenkreis für diesen Wettbewerb gehörten vor allem der amtierende Weltmeister Irving Saladino aus Panama sowie der italienische Vizeweltmeister und Europameister Andrew Howe. Weitere Medaillenkandidaten waren Vizeeuropameister Greg Rutherford aus Großbritannien, der südafrikanische WM-Fünfte Godfrey Khotso Mokoena sowie eventuell auch der spanische Olympiadritte von 2004 und WM-Vierte von 2005 Joan Lino Martínez. Nach seinen starken 8,27 m als Bester der Qualifikation war auch der Grieche Louis Tsatoumas zu beachten. Allerdings war Howe bereits in der Qualifikation ausgeschieden.
Im Finale gab es keinen überragenden Athleten, wie das in der Vergangenheit mit dem US-Amerikaner Carl Lewis oder dem Kubaner Iván Pedroso der Fall gewesen war. Auch die erzielten Weiten lagen deutlich unter den Leistungen, die es bei früheren Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften schon gegeben hatte. Aber diese Konkurrenz war spannend bis zum letzten Sprung.
Im ersten Durchgang gab es nur zwei Versuche jenseits der acht Meter. Ngonidzashe Makusha aus Simbabwe führte mit 8,19 m vor dem Senegalesen Ndiss Kaba Badji mit 8,03 m. In Runde zwei setzte sich Saladino mit 8,17 m auf den zweiten Rang, der Kubaner Ibrahim Camejo war mit 8,09 m nun Dritter vor Badji. Platz fünf belegte Mokoena, dem 8,02 m gelangen. Mit seinem dritten Sprung auf 8,21 m eroberte Weltmeister Saladino die Spitze, der Spanier Luis Felipe Méliz und auch Mokoena erzielten 8,02 m, auf den ersten sechs Plätzen ging es sehr eng zu.
Als es mit den letzten drei Durchgängen ins Finale der besten acht ging, war Tsatoumas, Bester der Qualifikation, ohne gültigen Versuch ausgeschieden. Saladino verbesserte sich auf 8,34 m. Mokoena gelangen 8,24 m, womit er jetzt Zweiter war. Dahinter lag weiterhin Makusha mit seinen 8,19 m auf Rang drei vor Badji, der nun 8,16 m sprang. Das war auch der Stand vor der abschließenden Runde sechs. Dort erzielte Camejo 8,20 m und war damit einen Zentimeter besser als der bisher drittplatzierte Makusha. Der Kubaner Wilfredo Martínez sprang 8,19 m – dieselbe Weite, die auch Makusha zu Buche stehen hatte.
Olympiasieger wurde Irving Saladino mit 8,34 m vor Godfrey Khotso Mokoena mit 8,24 m. Ganz eng war es auf den nächsten Plätzen: Ibrahim Camejo gewann Bronze mit 8,20 m, Rang vier ging an Ngonidzashe Makusha, Fünfter wurde Wilfredo Martínez. Beide hatten 8,19 m erzielt, aber Makusha hatte den weiteren zweitbesten Sprung. Ndiss Kaba Badji kam mit seinen 8,16 m aus Durchgang vier auf den sechsten Platz.
Mit seinem Olympiasieg errang Irving Saladino gleichzeitig die ersten Goldmedaille in der Leichtathletik für Panama.
Silbermedaillengewinner Godfrey Khotso Mokoena
Rang vier für Ngonidzashe Makusha (Foto: 2017)
Luis Felipe Méliz belegte Rang sieben
Ndiss Kaba Badji erreichte Platz sechs
Roman Novotný kam auf den neunten Platz
Greg Rutherford wurde Zehnter
Der Olympiaelfte Hussein Al-Sabee
Louis Tsatoumas gelang im Finale kein gültiger Sprung