Als Qualifikationswettkampf für die olympischen Gerätturnwettbewerbe zählten die Weltmeisterschaften im Gerätturnen 2003 in Anaheim/USA. Bei den Männern und den Frauen qualifizierten sich jeweils die 12 besten Teams – mit 6 Turner(inne)n – sowie 26 weiter Einzelstarter(innen). Insgesamt waren in Athen also 98 Turner und 98 Turnerinnen am Start.
Das Finale im Einzelmehrkampf der Männer fand am 18. August um 20:30 Uhr statt. Teilnahmeberechtigt waren die 24 besten Turner der Qualifikation (Mehrkampfwertung).
Dem Gewinner der Bronzemedaille, Yang Tae-young, wurde durch einen Fehler der Preisrichter 0,1 Punkt zu wenig für seine Übung am Barren angerechnet. Dadurch verlor er die Goldmedaille. Der CAS entschied, dass das Ergebnis nicht mehr geändert wird, weil Yang nicht unmittelbar nach der Benotung, sondern erst nach dem Ende des Wettbewerbes protestiert hatte. Die verantwortlichen Preisrichter wurden von der FIG suspendiert.[1]
Gerätefinals
Die Gerätefinals fanden am 21. August (Boden, Pauschenpferd, Ringe) und 22. August (Sprung, Barren, Reck) statt. Teilnahmeberechtigt waren jeweils die acht besten Turner der Qualifikation an dem jeweiligen Gerät.
Ein bis dahin einmaliger Vorfall ereignete sich beim Reckwettkampf. Nach der mit Höchstschwierigkeiten geturnten Übung des Russen Alexei Nemow, des Olympiasiegers von Sydney 2000, mit fast perfekter Ausführung, konnte nur ein kleiner Ausfallschritt beim Abgang (Turnen) für einen Abzug in der Benotung sorgen. Statt der 10,0 gab es nur eine 9,725 wegen des Patzers am Ende der Übung. Im Publikum brach ein lautstarker Proteststurm los. Der Wettbewerb wurde unterbrochen und nach etlichen Minuten korrigierte die Jury die Note auf 9,762, ohne dass sich Nemow in der Platzierung verbesserte (Platz 5). Nemow selbst sorgte mit beschwichtigenden Gesten für eine Beruhigung beim Publikum.
Der einzige deutsche Finalteilnehmer Fabian Hambüchen, mit 16 der jüngste Turner der Spiele in Athen, zeigte auch eine hervorragende Übung, mit einer kleinen seitlichen Drehung beim Abgang. Diese kleine Unsicherheit kostete ihn die Bronzemedaille. Hambüchen kam mit 9,700 Punkten auf Platz 7.
Das Finale im Einzelmehrkampf der Frauen fand am 19. August um 21:00 Uhr statt. Teilnahmeberechtigt waren die 24 besten Turnerinnen der Qualifikation (Mehrkampfwertung).
Die Gerätefinals fanden am 21. August (Sprung, Stufenbarren) und 22. August (Schwebebalken, Boden) statt. Teilnahmeberechtigt waren jeweils die 8 besten Turnerinnen der Qualifikation (an dem jeweiligen Gerät).