Auch die im Vorlauf für das siegreiche Jamaika eingesetzte Läuferin Beverly McDonald erhielt entsprechendes Edelmetall. Rekorde standen dagegen nur den tatsächlich beteiligten Sprinterinnen zu.
Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte das Team der USA, das im Finale vorzeitig ausschied, mit 41,67 s im ersten Vorlauf. Damit verfehlte diese Staffel den Rekord um sieben Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten dreißig Hundertstelsekunden.
Im Gefolge der BALCO-Affäre stellte sich heraus, dass die auch in diesem Wettbewerb beteiligte US-AmerikanerinMarion Jones gedopt hatte.[2] Das US-Team kam hier unerwarteterweise nicht zu Medaillenehren, weshalb dieses Resultat wohl von der Disqualifikation der Athletin nicht betroffen war. Offiziell wurde Marion Jones für die Spiele hier in Athen ihr fünfter Rang im Weitsprung aberkannt.
Vorrunde
Insgesamt wurden zwei Vorläufe absolviert. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Staffeln (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.
Anmerkung: Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
Im Endlauf gab es eine Besetzungsänderung: im Team Jamaikas lief Veronica Campbell-Brown anstelle von Beverly McDonald.
Im Finalrennen gingen zunächst die Jamaikanerinnen in Führung. Mit ihrer zweiten Läuferin Marion Jones zog die US-Staffel an Jamaika vorbei. Doch Jones und Lauryn Williams verpatzten den nächsten Wechsel komplett. Williams war zu früh gestartet und musste abbremsen, dabei rannte Jones fast in sie hinein. Dann befand sich Williams bereits außerhalb der Wechselzone und brach das Rennen ab.[3] Nach dem letzten Wechsel führte Jamaika mit mehr als einem Meter Vorsprung vor Russland. Knapp dahinter folgten Belarus, Frankreich und Belgien. Die vier Mannschaften hinter Jamaika lagen eng zusammen. Beverly McDonald brachte Jamaikas Vorsprung ins Ziel und sicherte ihrem Team den Olympiasieg in 41,73 s. Dabei verpasste das siegreiche Team den seit 1980 bestehenden olympischen Rekord nur knapp. Fast eine halbe Sekunde später kam Russland auf Platz zwei ins Ziel, die Französinnen erreichten Platz drei. Bahamas Schlussläuferin Debbie Ferguson-McKenzie zog von weiter hinten noch an der Belarussin Aksana Drahun und der Belgierin Kim Gevaert vorbei auf den vierten Rang vor Belarus und Belgien.
Für Jamaika war es der erste Olympiasieg, für Frankreich der erste Medaillengewinn in der 4-mal-100-Meter-Staffel der Frauen.