Der Wettkampf wurde bei diesen Spielen ohne Vorläufe ausgetragen.
Als Favorit galt der äthiopische Weltmeister und Weltrekordler Kenenisa Bekele. Sein Landsmann, der Olympiasieger von 1996 und 2000 sowie mehrfache Weltmeister Haile Gebrselassie. laborierte an einer Wadenverletzung und hatte seine Vormachtstellung bereits im Vorjahr an Bekele abgeben müssen. Konkurrenz für Bekele kam vor allem aus dem eigenen Lager. Sileshi Sihine als WM-Dritter galt als eindeutiger Medaillenkandidat. Alle weiteren Athleten mit Aussichten auf vordere Platzierungen waren Afrikaner. Vor allem den drei Kenianern John Cheruiyot Korir, WM-Vierter, Charles Waweru Kamathi, Weltmeister 2001 und WM-Fünfter 2003, sowie Moses Cheruiyot Mosop wurden Chancen eingeräumt, vorne mitzumischen.
Wie schon bei den letztjährigen Weltmeisterschaften in Paris wurden die ersten drei Kilometer mit 1000-Meter-Zeiten von knapp über oder knapp unter 2:50 Minuten äußerst gemächlich gelaufen. So blieb das Teilnehmerfeld lange zusammen. Dann setzten sich die Äthiopier Bekele, Gebrselassie und Sihine an die Spitze und forcierten das Tempo. Auch das war in Paris genauso gewesen. Das Feld zog sich nun mehr und mehr in die Länge und allmählich wurde die große Führungsgruppe immer kleiner. Bei Streckenhälfte war die Gruppe auf fünf Läufer zusammengeschrumpft. Die drei Äthiopier lagen vorn, dahinter folgten die beiden Kenianer Kiprop und Korir. Mit zehn Metern Abstand hatten sich für kurze Zeit Zersenay Tadese aus Eritrea und Kamathi als Zweiergruppe zusammengefunden. Doch dabei blieb es nicht, Tadese schloss wieder zu den Führenden auf, als das Tempo zwischen Kilometer fünf und sechs vorübergehend etwas nachließ. Der Druck der Äthiopier an der Spitze wurde jedoch wieder stärker, so verloren Tadese und auch Korir den Anschluss, das Rennen wurde jetzt noch schneller. Nach achtzehn Runden konnte auch Gebrselassie nicht mehr folgen. Die Spitzengruppe bestand nur noch aus drei Läufern, vorne lagen Bekele und Sihine, dahinter Kiprop, der dann selber die Führung übernahm. In der 22. Runde war es dann auch um den Kenianer geschehen. Bekele und Sihine setzten sich ab und schnell wuchs der Abstand nach hinten. Auf den letzten tausend Metern erhöhte Bekele das Tempo noch einmal enorm, diesen letzten Abschnitt legte der Äthiopier in 2:27,91 min zurück und löste sich von seinem Begleiter. Mit mehr als vier Sekunden Vorsprung wurde Kenenisa Bekele Olympiasieger und stellte dabei trotz der gemächlichen ersten drei Kilometer noch einen neuen Olympiarekord auf. Sileshi Sihine gewann die Silbermedaille. Mehr als elf Sekunden hinter ihm kam Zersenay Tadese als Bronzemedaillengewinner ins Ziel. Weitere knapp drei Sekunden zurück wurde Boniface Kiprop Vierter, Haile Gebrselassie belegte Rang fünf, John Cheruiyot Korir kam als Sechster vor Moses Cheruiyot Mosop ins Ziel. Der Franzose Ismaïl Sghyr war als Achter mehr als fünfzig Sekunden hinter dem Olympiasieger bester Nichtafrikaner in diesem Rennen.
Kenenisa Bekele gewann die dritte Goldmedaille in Folge für Äthiopien in dieser Disziplin.
Zersenay Tadesse gewann die erste olympische Medaille überhaupt für Eritrea.
Bronzemedaillengewinner Zersenay Tadese
Haile Gebrselassie belegte diesmal Rang fünf
Der Olympiasiebte Moses Mosop
José Manuel Martínez – Rang neun
Dan Browne erreichte Platz zwölf
Charles Kamathi wurde Dreizehnter
Kamiel Maase kam auf Platz vierzehn
Abdi Abdirahman – Rang fünfzehn
Yonas Kifle – Rang sechzehn
Dieudonné Disi (rotes Trikot, Nr. 14) erreichte Platz siebzehn