Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die griechische Olympiasiegerin Paraskevi Patoulidou mit 12,64 s im Finale bei einem Rückenwind von 0,4 m/s. Den olympischen Rekord verfehlte sie dabei nur um 26 Hundertstelsekunden, den Weltrekord um 43 Hundertstelsekunden.
Die Athletinnen traten zu insgesamt fünf Vorläufen an. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Sportlerinnen. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Vorlauf 1
Brigita Bukovec war die erste Leichtathletin, die für Slowenien an den Start ging.
Aus den drei Viertelfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen für das Halbfinale. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.
Da die Slowenierin Brigita Bukovec und die Chinesin Zhang Yu in Lauf eins sowie die Deutsche Gabi Roth in Lauf drei mit 13,28 s die jeweils gleiche Zeit gelaufen waren und damit gemeinsam den vierten und letzten Startplatz der Lucky Loser belegten, durften alle drei im Halbfinale starten.
Für das Finale hatten sich drei US-Amerikanerinnen und zwei Kubanerinnen qualifiziert. Komplettiert wurde das Finalfeld durch je eine Starterin aus Bulgarien, Griechenland und dem Vereinten Team.
Da die amtierende Weltmeisterin Ludmila Naroschilenko verletzungsbedingt im Halbfinale nicht starten konnte, galt die US-Amerikanerin Gail Devers, die hier in Barcelona bereits Olympiasiegerin über 100 Meter geworden war, als alleinige Favoritin. Stark eingeschätzt wurden auch die bulgarische Olympiasiegerin von 1988 Jordanka Donkowa und LaVonna Martin aus den USA.
Im Finale lag Devers bis zur neunten Hürde in Front. Durch Berührung der zehnten und letzten Hürde kam sie ins Stolpern und verlor völlig ihren Rhythmus. Sie rettete sich zwar noch als Fünfte in Ziel, aber ihre Hoffnungen auf einen zweiten Olympiasieg konnte sie begraben. Vier Hürdensprinterinnen zogen an ihr vorbei und die Goldmedaille gewann völlig überraschend die Griechin Paraskevi Patoulidou, die niemand vorher auf der Rechnung hatte. LaVonna Martin wurde Zweite und Patoulidous Vorgängerin Jordanka Donkowa errang die Bronzemedaille vor der dritten US-Amerikanerin Lynda Tolbert. Sechste wurde die Kubanerin Aliuska López.
Paraskevi Patoulidou war die erste griechische Frau, die eine Medaille bei Olympischen Spielen gewinnen konnte. Gleichzeitig war es der erste Olympiasieg ihres Landes in der Leichtathletik seit 1912.
Mitfavoritin Gail Devers (Foto: 2011) – fünf Tage zuvor Olympiasiegerin über 100 Meter – stolperte an der letzten Hürde und musste so mit Rang fünf zufrieden sein
Weblinks
Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992. Band 5: The Results. Resultate Leichtathletik: S. 71, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (digital.la84.org PDF, 38.876 KB), abgerufen am 25. Dezember 2021